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Schatten ueber Broughton House

Titel: Schatten ueber Broughton House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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bedachte, verging Megan ihr Mitgefühl wieder. „Selbst wenn wir Kinder einmal zum Tee in den Salon durften, so war unsere Gouvernante aber doch meist nicht zugegen.“ „Sie ist nicht unsere Gouvernante“, berichtigte Alex sie und schaute Lady Scarle aufmüpfig an.
    Megan wusste, dass Lady Scarle es sich mit der Annahme, dass sie noch jung genug für eine Gouvernante seien, auf immer mit den Zwillingen verdorben hatte.
    „Sie ist unsere Lehrerin“, fügte Con hinzu. „Und zwar die beste, die wir jemals hatten.“
    „ Oh, wie beeindruckend“, erwiderte Lady Scarle sichtlich unbeeindruckt. Sie bedachte Theo mit einem unschuldig koketten Augenaufschlag. „Ich wollte ja nie ein Blaustrumpf sein. Meiner Erfahrung nach wissen auch die wenigsten Männer eine gebildete Frau zu schätzen.“
    „Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Mann lieber ein Dummchen heiraten will“, entgegnete Thisbe. „Außer natürlich, er beabsichtigt, sie zu hintergehen, und verspricht sich, dass ihm dies bei einer Frau von beschränktem Verstand besser gelingen wird.“
    Megan sah kurz zu Theo hinüber, der sichtlich beherrscht und scheinbar unbeteiligt in die Feme schaute. Als würde er ihren Blick spüren, sah er sie an, und Megan bemerkte ein arglistiges Funkeln in seinen Augen, bevor er sich rasch wieder abwandte.
    In diesem Moment schob glücklicherweise ein Diener den Teewagen in den Salon, sodass die nächsten Minuten mit dem Servieren von Tee und Kuchen vergingen.
    Megan beobachtete Lady Scarle, wie sie an ihrer Tasse nippte, unentwegt plauderte und immer wieder versuchte, Theo mit einzubeziehen, indem sie ihn recht oft beim Namen nannte. Da Lady Scarle nur von Orten und Personen redete, von denen Megan noch nie gehört hatte, fand sie es entsetzlich langweilig. Und so richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf die anderen Anwesenden. Con und Alex waren vollauf damit beschäftigt, sich mit Kuchen vollzustopfen. Die anderen wirkten gelangweilt.
    „Warum erzählen Sie uns nicht noch ein wenig von Ihrem Ausflug ins Museum, Miss Henderson?“, ergriff Kyria die Gelegenheit, als sich eine kurze Pause in Lady Scarles Geplauder auftat.
    „Es war sehr interessant, Mrs. Mclntyre“, begann Megan unter dem geringschätzigen Blick Lady Scarles. Sie ist wirklich eine ausgesprochen unausstehliche Frau, dachte Megan -und ihre Meinung hatte keineswegs damit zu tun, dass Lady Scarle es ganz offensichtlich auf Theo abgesehen hatte. „Die Sammlung besteht vor allem aus Objekten der Inka, Maya und Azteken.“
    „Es gibt dort eine Nachbildung einer Pyramide, die die Azteken erbaut haben. Und ein Gewand ganz aus Federn“, mischte Con sich eifrig ein. „Das würde dir gefallen, Kyria. Schmuck haben sie auch - diese komischen großen Ohrringe. Die wurden aber von Männern getragen. Und Spiele haben sie auch gemacht
    "Sprechen wir vom Cavendish?“, fragte Lady Scarle auf einmal - sehr zu Megans Überraschung. Aus ihren früheren Bemerkungen hatte sie geschlossen, dass die gute Dame noch nie in ihrem Leben ein Museum von innen gesehen hätte.
    „Aber ja. Kennen Sie es?“
    „Natürlich.“ Lady Scarle sah Megan kaum an, als sie antwortete. „Ein wunderbarer Ort - eine der Institutionen, die Lord Scarle sehr am Herzen lag und von ihm gefördert wurde. Nach seinem Tod führe ich dies fort. Lady Cavendish und ich veranstalten nächste Woche einen Benefizball. Sie haben sicher die Einladung bekommen.“
    Ah, dachte Megan süffisant, ein Benefizball - das erklärte das Interesse.
    „Ich hoffe sehr, dass Sie kommen werden, Lord Raine“, fuhr Lady Scarle fort und warf Theo kokette Blicke zu. „Wir haben uns entschieden, den Ball diesmal im Museum zu veranstalten, damit alle Besucher die hervorragende Arbeit bewundern können, die Mr. Coffey dort geleistet hat.“
    „Hmm, ich ... ich weiß noch gar nicht genau ... fing Theo an und sah sich um, als hoffe er auf Eingebung.
    „Aber natürlich kommen wir“, meinte Kyria. „Wir werden alle kommen, nicht wahr, Olivia ... Anna?“
    Die beiden Angesprochenen wirkten ein wenig überrascht, nickten jedoch tapfer.
    Mit einem arglistigen Funkeln in ihren grünen Augen fuhr Kyria fort: „Und Miss Henderson wird uns natürlich ebenfalls begleiten.“
    Megan verschluckte sich an ihrem Tee, doch Kyria ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen, sondern lächelte Lady Scarle unschuldig an.
    „Miss Henderson?“, wiederholte diese und hob die fein gezupften Brauen. „Lady Kyria, es handelt sich hier um einen

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