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Schatten über dem Paradies (German Edition)

Schatten über dem Paradies (German Edition)

Titel: Schatten über dem Paradies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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werden können. Der Boden war hart und glatt unter ihnen. Sie rollten darüber, als wäre er weich wie von Federn bedeckt. Sonnenlicht strömte herein und fiel auf sie, während sie alle Geheimnisse der Nacht erforschten.
    Heiß und offen fand sein Mund den ihren. Das Verlangen, sie ganz zu besitzen, ließ ihn schier verglühen. Seine Finger gruben sich in ihre Hüften, als er sich über sie schob, ihre Haut aufreizend über die seine glitt. Er fühlte sie pulsieren, in dem gleichen Rhythmus, in dem die Flut der Leidenschaft gegen den geschwächten Damm seiner Selbstbeherrschung schlug. In dem Moment der Vereinigung bog sich ihr Körper ihm in benommener Lust entgegen. Das Tempo war hektisch und machte sie beide hilflos in ihrer Raserei. Immer weiter trieben sie einander an, gnadenlos, rücksichtslos.
    Mit halb geschlossenen Augen sah Cliff sie unter dem Gipfelsturm erschauern. Dann wurde er gemeinsam mit ihr von der Kraft der unbändigen Hitze fortgerissen.

9. KAPITEL
    W aren Stunden vergangen, oder war sein Zeitgefühl noch immer verzerrt? Cliff versuchte nach dem Sonnenstand die Uhrzeit zu schätzen, war sich jedoch nicht sicher. Er fühlte sich mehr als ausgeruht. Er fühlte sich wieder belebt. Er drehte den Kopf und beobachtete die neben ihm schlafende Maggie. Obwohl er sich nur vage daran erinnerte, was er getan hatte, wusste er, dass er sie nach oben getragen hatte, wo sie aufs Bett gesunken waren. Miteinander verschlungen, waren sie in einen erschöpften Schlaf gefallen. Ja, dieser Teil war vage, aber der Rest ...
    Sie murmelte im Schlaf, und er runzelte die Stirn und zog sie unbewusst näher an sich heran. Obwohl er ihr gesagt hatte, dass sie nichts mit den Ereignissen von vor zehn Jahren zu tun habe, gefiel es Cliff nicht, dass sie in diesem großen, abgelegenen Haus allein war. Dass Morganville eine ruhige Stadt war, änderte nichts daran. Unter jeder Ruhe gab es unterschwellige Strömungen. Das war in den letzten zwei Wochen klar geworden.
    Wer immer William Morgan getötet hatte, war ein Jahrzehnt straflos ausgegangen. Wer immer ihn ermordet hatte, war wahrscheinlich täglich in den Straßen der Stadt zu sehen, plauderte vor der Bank, feuerte die Jugendlichen bei den Baseballspielen der Little League an. Kein angenehmer Gedanke. Genauso wenig angenehm war die Schlussfolgerung, dass derjenige, der einmal getötet hatte, alles Nötige tun mochte, um sein ruhiges Leben in einer Stadt fortführen zu können, in der jeder seinen Namen und seine Vergangenheit kannte. Es mochte ein Klischee sein, dass der Mörder an den Ort des Verbrechens zurückkehrte, aber ...
    Maggie wachte benommen auf und fragte sich, ob es Morgen war. Als sie das Haar mit beiden Händen zurückschob, fühlte sie die süße Schwere in ihren Gliedern, die von der erfüllten Leidenschaft stammte. Abrupt wurde sie ganz wach. Das Bett neben ihr war leer.
    Sie hatten sich auf dem Küchenboden geliebt. Und sie erinnerte sich klar daran, wie Cliff sie die Treppe heraufgetragen hatte, als wäre sie eine Kostbarkeit. Das war eine warme, eine andere Erinnerung als die an die erotische Szene, die der letzten vorangegangen war. Eine derartige Erinnerung war etwas, woran sie sich in Zukunft in langen, ruhelosen Nächten festhalten konnte.
    Aber er war gegangen, ohne ein Wort zu sagen.
    Werde erwachsen, Maggie, befahl sie sich. Sei vernünftig. Von Anfang an hatte sie gewusst, dass dies keine Romanze war, sondern primitives Verlangen. Er liebte sie nicht, sie liebte ihn nicht. Es versetzte ihr einen Stich, aber sie beharrte darauf. Nein, sie liebte ihn nicht. Sie konnte sich das nicht leisten.
    Er war ein harter Mann, auch wenn sie seine sanfteren Seiten erlebt hatte. Er war intolerant, ungeduldig und meistens unhöflich. Eine Frau sollte ihr Herz nicht an einen solchen Mann hängen. Jedenfalls hatte er klargestellt, dass er ihren Körper und nur ihren Körper wollte. Zweimal hatte sie beschlossen, ihm das Gewünschte zu geben, so dass sie kein Recht hatte, etwas zu bedauern, auch wenn er wortlos gegangen war.
    Maggie legte ihre Arme über die Augen und weigerte sich, die wachsende Angst zu akzeptieren, sie könnte ihm schon mehr als ihren Körper gegeben haben, ohne dass es einer von ihnen gemerkt hatte.
    Dann hörte sie es, das leise Knarren direkt über ihr. Langsam nahm sie die Arme herunter und lag ganz still. Als es ein zweites Mal ertönte, stieg Panik in ihrer Kehle auf. Sie war wach, es war mitten am Nachmittag, und die Geräusche kamen von

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