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Schatten über dem Paradies (German Edition)

Schatten über dem Paradies (German Edition)

Titel: Schatten über dem Paradies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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irgendwo gefunden. Er kam wieder und öffnete den Schrankkoffer, aber der war leer.“
    „Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mich selbst umsehe?“
    Sie wollte, dass diese Sache endlich vorüber wäre, doch jeder Schritt, den sie unternahm, zog sie scheinbar tiefer in die Sache hinein. „Nein, ich habe nichts dagegen.“ Resigniert drehte Maggie sich um und ging ihm ins Haus voraus. „Erscheint mir seltsam, dass jemand Geld auf dem Dachboden verstecken sollte und dann wartet, bis jemand hier einzieht, um es sich zu holen.“
    „Sie haben das Haus fast sofort nach dem Aufstellen des Schildes gekauft“, erinnerte Reiker sie.
    „Aber es hat fast einen Monat gedauert, bis ich eingezogen bin.“
    „Ich habe gehört, Mrs. Agee hat über den Verkauf Stillschweigen bewahrt. Ihr Mann war davon nicht gerade begeistert.“
    „Sie hören eine Menge, Lieutenant.“
    Er zeigte ihr das gleiche leicht verlegene Lächeln, das sie bei ihm bemerkt hatte, als er sie um ihr Autogramm bat. „Das ist meine Aufgabe.“
    Maggie verfiel in Schweigen, bis sie den ersten Stock erreichten. „Zum Dachboden geht es dort hinauf. Ich habe nichts gefunden, was im Haus fehlt.“
    „Wie ist der Einbrecher hereingekommen?“ fragte er, als er die steile schmale Treppe hinaufzusteigen begann.
    „Ich weiß es nicht“, murmelte sie. „Ich hielt meine Türen nicht verschlossen.“
    „Aber jetzt schon?“
    „Ja, jetzt verschließe ich sie.“
    „Gut.“ Er ging direkt zu dem Schrankkoffer und betrachtete das Schloss. Der Handabdruck war wieder im Staub verschwunden. „Sie sagen, Mrs. Agee hatte den Schlüssel?“
    „Ja. Oder zumindest einen davon. Der Schrankkoffer hat den letzten Mietern des Hauses gehört, einem alten Ehepaar. Die Frau hat den Koffer hier gelassen, nachdem ihr Mann gestorben und sie ausgezogen war. Es gab wohl zwei Schlüssel, aber Joyce konnte nur einen finden.“
    „Hmm.“ Reiker öffnete den jetzt unverschlossenen Schrankkoffer und blickte hinein.
    „Lieutenant, Sie glauben doch nicht wirklich, dass es eine Verbindung gibt zwischen dem hier und ... Ihrer Untersuchung?“
    „Ich mag keine Zufälle“, murmelte er. „Sie sagen, der Sheriff kümmert sich darum?“
    „Ja.“
    „Ich werde mit ihm sprechen, bevor ich zurückfahre. Fünfundzwanzigtausend Dollar nehmen nicht viel Platz ein“, sagte er. „Und das ist ein großer Schrankkoffer.“
    „Ich verstehe nicht, warum jemand das Geld hier zehn Jahre lang liegen lassen sollte.“
    „Menschen sind seltsam.“ Er richtete sich auf und stöhnte leise unter der Anstrengung. „Natürlich ist das nur eine Theorie. Eine andere ist, dass Morgans Geliebte das Geld nahm und verschwand.“
    „Seine Geliebte?“ wiederholte Maggie tonlos.
    „Alice Delaney“, sagte Reiker leichthin. „Sie hatte fünf oder sechs Jahre lang eine Affäre mit Morgan. Komisch, wie die Leute reden, wenn man sie erst einmal dazu gebracht hat.“
    „Delaney?“ wiederholte Maggie ruhig und hoffte, falsch gehört zu haben.
    „Richtig. Ihr Sohn macht für Sie die Landschaftsgärtnerei. Zufälle“, wiederholte er. „Mein Beruf ist voll davon.“
    Irgendwie wahrte sie ihre Fassung, als sie nach unten gingen. Sie antwortete höflich, als er ihr sagte, wie sehr er ihre Musik bewundere. Vielleicht lächelte sie sogar, als sie hinter ihm die Tür schloss. Doch als sie allein war, fühlte Maggie, wie ihr Blut zu Eis erstarrte.
    Cliffs Mutter war jahrelang Morgans Geliebte gewesen! Und dann war sie unmittelbar nach seinem Tod verschwunden? Cliff hatte vermutlich Bescheid gewusst. Sicher hatten alle Bescheid gewusst. Maggie bedeckte ihr Gesicht mit beiden Händen.
    In was war sie da hineingeraten? Und wie sollte sie da je wieder herauskommen?
    Vielleicht wurde er allmählich verrückt, aber Cliff begann, die lange, gewundene Straße den Berghang hinauf als Heimweg zu betrachten. Er hätte nie gedacht, dass er den alten Morgan-Besitz als Zuhause ansehen könnte. Nicht, wenn er seine Gefühle William Morgan gegenüber in Betracht zog. Er hätte auch nicht geglaubt, dass ihn die Frau, die dort wohnte, dazu bringen könnte, so zu denken. Viel schien zu geschehen, das er weder aufhalten noch lenken konnte. Doch es war seine Wahl gewesen, bei Maggie zu bleiben, genau wie auch das Weggehen seine Wahl sein würde. Von Zeit zu Zeit hielt er es für nötig, sich daran zu erinnern, dass er wieder weggehen konnte und es auch wollte.
    Doch wenn Maggie lachte, schien das Haus von Wärme erfüllt. Wenn sie zornig

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