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Schatten ueber Hollywood

Schatten ueber Hollywood

Titel: Schatten ueber Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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… ah, hier.« Er holte eine CD heraus, setzte sich an den Computer und startete ein Programm, das die Aufnahme im Zeitraffer wiedergab. Gespannt sahen die drei ??? zu. Vier Tage und Nächte glitten vorbei und es geschah nichts Aufregenderes, als dass tagsüber der Schatten des H über den Boden wanderte und nachts das gleißende Licht anging. Am fünften Tag sahen sie kurz eine Gestalt in Uniform vorbeigehen.
    »Das ist mein Kollege«, sagte der Parkwächter. »Er hatte auch heute Nacht Dienst.«
    Er verlangsamte die Wiedergabe. Gespannt drängten sich die drei ??? hinter ihm zusammen und starrten auf den Bildschirm. Es wurde wieder Nacht. Die Scheinwerfer gingen an. Eine Weile tat sich nichts. Dann rief Peter: »Da!«
    Eine schwarz gekleidete Gestalt trat ins Blickfeld der Kamera und begann rasch und zielstrebig am Gerüst hochzuklettern. In der Dunkelheit war nicht zu erkennen, ob es ein Mann oder eine Frau war, denn das Bild war nicht ganz scharf. Aber plötzlich schoss etwas Großes, Weißes quer durchs Bild – und alle vier Beobachter zuckten zurück. Die Gestalt warf die Arme hoch und stürzte. Einen Moment lang blieb sie liegen. Dann rappelte sie sich mühsam auf, betastete ihr linkes Bein und hinkte davon.
    Justus beugte sich noch ein wenig mehr nach vorne. »Können wir das bitte noch einmal sehen?«
    Der Mann ließ die Aufnahme noch einmal ablaufen, dann drehte er sich zu den drei ??? um. »Kennt ihr diese Person?«
    Sie schüttelten die Köpfe.
    »Woher wusstet ihr denn, dass sie heute Nacht hier war?«
    »Wussten wir gar nicht«, sagte Peter. »Wir, äh –« Er brach ab, als ihm klar wurde, was er gerade sagen wollte.
    »Ermittlungen«, sagte Justus bestimmt. »Und nun, da Sie wissen, dass wir die Wahrheit gesagt haben, hätte ich auch ein paar Fragen an Sie. Wie heißt Ihr Kollege, der heute Nacht Dienst hatte?«
    »Oliver Taper«, sagte der Wachmann und runzelte die Stirn. »Warum willst du das wissen?«
    Justus wollte es eigentlich nicht unbedingt wissen. Aber er wusste etwas anderes. In wenigen Sekunden würde die Aufnahme der Überwachungskameras der vergangenen Nacht ein neues Bild zeigen: drei Detektive, die sich höchst illegal ebenfalls auf dem Berg herumtrieben. Also redete er hastig weiter und hoffte, den Parkwächter damit vom Bildschirm abzulenken. »Hat er keinen Dienstbericht geschrieben? Wenn er heute Nacht etwas Ungewöhnliches gesehen hätte, müsste er es doch sicher notiert haben …«
    »Das ist richtig. Eigentlich müsste er …« Der Parkwächter drehte sich wieder um und fing an, in einer Schublade zu graben. Aber da streifte sein Blick den Bildschirm, auf dem gerade ein etwas übergewichtiger Jugendlicher ins Licht des Scheinwerfers geriet. Er stutzte, schaute noch einmal hin. »Augenblick mal. Das ist –«
    »Wir müssen gehen«, sagte Justus eilig. »Danke für die Hilfe! Kommt, Kollegen!«
    Sie stürmten aus der Zentrale und rannten zu den Buchstaben hinunter. Der Mann rief etwas hinter ihnen her, aber sie blieben nicht stehen, um zu hören, was es war. Justus drückte Bob den unförmigen Gipsabdruck in die Hände und keuchte: »Lauft vor! Ich muss mir noch etwas ansehen!«
    Bob wollte widersprechen, aber dann hörte er den Hund bellen und überlegte es sich anders. Hastig stolperte und rutschte er den Berg hinunter. Peter drückte den Stacheldraht herunter, damit Bob hindurchklettern konnte, und dann drehten sie sich um und warteten auf Justus.
    Es dauerte nicht lange, bis er zu ihnen herabschlidderte. »Nichts wie weg, Kollegen! Ich glaube zwar nicht, dass er uns den Hund nachhetzt, aber darauf möchte ich mich nicht festlegen – er sah doch ziemlich wütend aus.«
    »Was hat er denn noch gerufen?«, fragte Peter.
    »Etwas wie ›Lasst euch nie wieder hier blicken!‹ oder so ähnlich.« Justus seufzte. »Eigentlich hatte ich gehofft, die Stelle genauer untersuchen zu können. Und ich wollte ihn noch fragen, was er über das Gespenst weiß. Aber ich hatte nicht mit all diesen Kameras gerechnet.«
    Sie kletterten den Berg hinunter zum Mulholland Drive, wo sie das Auto abgestellt hatten. Als sie im Käfer saßen und sich wieder auf den Heimweg nach Rocky Beach machten, fragte Bob: »Was musstest du dir denn da oben noch ansehen, Erster?«
    »Mir war beim Anschauen des Films etwas aufgefallen«, sagte Justus. »Als der Kletterer die Arme hochwarf und abstürzte, flog etwas Kleines, Dunkles in hohem Bogen von ihm weg. Ich habe kurz die Flugbahn und den Aufprallwinkel

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