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Schatten über Ulldart

Schatten über Ulldart

Titel: Schatten über Ulldart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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darunter sein persönliches Wappen. Am Sattel seines gepanzerten Reittieres hing eine stattliche Auswahl der unterschied­ lichsten Waffen. In seiner Hand ruhte eine doppelläufi­ ge, schwere Armbrust.
    »Was geht hier vor?«
    Wie gelähmt starrten die Männer auf den Reiter, die Hände lösten sich vom Seil, und die Priesterin fiel zu Boden, wo sie hustend liegen blieb.
    Matuc erkannte das Wappen sofort und fluchte insge­ heim. Vor ihm stand ein Mitglied der Hohen Schwerter, einer der drei Kriegerorden, die den in Tarpol seltenen Gott Angor verehrten.
    Das Donnern von vielfachem Hufschlag näherte sich, dann tauchten mehrere Bewaffnete auf, die neben dem Ritter anhielten und ihre Armbrüste bereit machten. Die Helfer des Mönchs wichen zurück.
    »Ich fragte, was hier vorgeht?«, polterte der Ritter und schwenkte seine Waffe auf den Wirt.
    »Herr, o Herr, es ist nicht meine Schuld«, stammelte der Mann, sein Unternehmungsgeist war wie weggebla­ sen. »Der Mönch hat uns befohlen, die Frau aufzuknüp­ fen, weil sie Ulldrael gelästert habe. Verzeiht uns, Herr.«
    Die Armbrust zielte nun auf Matuc. »Du hast auf meinem Grund und Boden eine Hinrichtung angeordnet? Wie lautet dein Name?«
    »Ich bin Vorsteher Matuc vom Orden Ulldraels und verteidige die Ehre meines Gottes, dem Erschaffer und Beschützer des Kontinents Ulldart«, antwortete er mit erhobener Stimme, während er sich darauf konzentrier­ te, nicht allzu sehr zu schwanken. »Wer seid Ihr, dass Ihr einen Mönch bedrohen dürft?«
    »Ich bin Nerestro von Kuraschka, Mitglied im Orden der Hohen Schwerter, der alleine zu Ehren des Gottes Angor lebt, kämpft und stirbt. Mir gehört das Land, auf dem du stehst, Mönch, also bestimme nur ich, wer getö­ tet wird und wer am Leben bleiben darf.«
    »Aber sie ist aus Kensustria und hat einen falschen Götzen, dessen Lehre sie verbreiten will«, warf Matuc ein.
    »Ich diene Angor, nicht Ulldrael«, unterbrach ihn der Ritter hart. »Für mich ist sie ebenso gut wie du. Ich dulde kein Unrecht, wie du es eben so voreilig in die Tat umsetzen wolltest. Außerdem bist du selbst nicht von hier, denn im Umkreis von vierzig Warst ist kein Klo­ ster, in dem du Vorsteher sein könnest. Du bist nur Gast, Mönch.« Er nickte einem seiner Untergebenen zu, der absaß, zu Belkala hinüberging und sie von ihren Fesseln befreite. »Ein äußerst betrunkener Gast, wie ich feststellen muss.«
    »Ihr wollt eine Frevlerin freilassen?«, rief der Ull­ drael-Anhänger empört und machte einen Schritt vor­ wärts, wobei er gefährlich in Schräglage geriet. »Sie hat nicht meinen Gott gelästert, sondern deinen, vergiss das nicht.« Nerestro wandte sich den anderen Männern zu. »Und Ihr müsst für eure Tat bestraft wer­ den, weil ihr leichtfertig gehandelt habt.« Er schoss dem Wirt den Bolzen genau über der Kniescheibe in den Oberschenkel, woraufhin der Mann schreiend zu Boden ging. »Danke mir nicht für meine Milde.«
    Matuc schritt wutentbrannt auf die Priesterin zu, seine Absichten waren mehr als deutlich.
    »Du vergisst dich, Mönch«, warnte der Ritter. »Noch einen Schritt weiter auf die Frau zu, und du wirst die nächsten Wochen in meinem Verlies verbringen.« »Wenn Ihr sie nicht strafen wollt, dann muss ich es eben tun.« Unbeirrt und mit dem Mut des Weines ausge­ stattet setzte er seinen Weg fort. Ein Bewaffneter trat ihm in den Weg.
    »Mir scheint, dir wurde noch nie verdeutlicht, was es heißt, Gast zu sein und sich entsprechend zu benehmen.
    Das sollte ich nachholen.«
    Nerestro deutete auf den Mönch, der vom Gefolge des Ordensritters sofort gepackt und verschnürt wurde. »Ihr seid ebenfalls eingeladen, mich auf meine Burg zu begleiten. Ich denke nicht, dass Ihr eine Nacht in der Gemeinschaft von diesem Gesindel verbringen möchtet.
    Euer Gepäck lasse ich nachbringen«, sagte er zu der blassen Belkala, die sich daraufhin verbeugte. Ein dik­ ker roter Striemen, den das Seil hinterlassen hatte, ver­ lief um ihren Hals.
    »Wirt, wenn du mir noch einmal auffallen solltest, wird der nächste Bolzen dein linkes Auge treffen«, ver­ abschiedete sich Nerestro und wendete sein Streitross.
    »Das gilt für euch alle.«
    Der Tross setzte sich in Bewegung. Die Priesterin und der Mönch liefen am Ende, umgeben vom Gefolge des Ritters.
    »Es scheint, als habe mir Lakastra geholfen. Was ist mit Euch? Seid Ihr bei Ulldrael in Ungnade gefallen?«, krächzte Belkala und wischte sich ihr Blut aus dem Mundwinkel.
    Matuc schnaubte

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