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Schattenblume

Schattenblume

Titel: Schattenblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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ertragen
    hatte. Doch anscheinend war sie ihm gefolgt.
    Plötzlich lief es ihr eiskalt über den Rücken. Sie hatte in der Mitte der Karte ein rotes X mit zwei Initialen entdeckt.
    Alles verschwamm vor Lenas Augen. Sie konnte nicht er‐
    kennen, was dort stand. Als sie wieder aufsah, starrten sie
    alle an. Sie schüttelte den Kopf, verzog den Mund, als han‐
    delte es sich um einen schlechten Scherz. «Nein», stam‐
    melte sie, als sie schließlich die Initialen entziffern konnte.
    Jetzt schwebten die Buchstaben klar und deutlich vor ihren

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    Augen, auch wenn sie gar nicht mehr auf die Karte sah.
    «Nein.»
    Frank drehte ihr den Rücken zu und hustete in sein Ta‐
    schentuch.
    Lena griff nach dem schwarzen Marker. «Das hier ist
    falsch», sagte sie und riss die Kappe von dem Filzstift
    ab. «Der hier muss schwarz sein.» Sie versuchte das rote Kreuz zu übermalen, doch ihre Hand zitterte zu stark.
    Nick nahm ihr den Stift aus der Hand. «Er ist tot, Lena.»
    Er legte ihr die Hand auf die Schulter. «Jeffrey ist tot.»

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KAPITEL DREI

    1991
    Sonntag

    essa ließ sich rücklings aufs Bett fallen. «Ich kann es
    nicht
    T fassen, dass du ohne mich nach Florida fährst!»
    Sara antwortete mit einem abwesenden «Hm» und legte
    ein T‐Shirt zusammen.
    «Wann hast du das letzte Mal Urlaub gemacht?»
    «Weiß nicht», antwortete sie, obwohl sie sich genau er‐
    innerte. Im Sommer nach ihrem Highschool‐Abschluss
    hatte Eddie Linton seine Frau und zwei bockige Töchter ins
    Auto gepackt und sie zum letzten gemeinsamen Familien‐
    urlaub nach Sea World geschleift. Seitdem hatte Sara
    jeden Sommer mit Kursen oder im Labor verbracht, um
    Extrascheine zu erwerben, damit sie früher Examen ma‐
    chen konnte. Abgesehen von dem einen oder anderen ver‐
    längerten Wochenende zu Hause bei ihren Eltern, war sie
    seit Ewigkeiten nicht mehr verreist.
    «Das hier sind richtige Ferien», sagte Tessa. «Mit einem Mann.»
    «Hm», machte Sara wieder und faltete ein Paar Shorts
    zusammen.
    «Ich habe gehört, er ist ein ziemlich scharfer Typ.»

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    «Wer hat das denn gesagt?»
    «Jill‐June aus der Drogerie.»
    «Die arbeitet da immer noch?»
    «Inzwischen ist sie Geschäftsführerin.» Tessa kicherte.
    «Sie hat sich die Haare schrecklich blond gefärbt.»
    «Absichtlich?»
    «Sieht nicht so aus, aber schließlich hat sie zwei ganze Gänge mit Haarpflegeprodukten vor der Nase.»
    Sara warf ihrer Schwester eine Hose zu. «Sei so lieb und leg die zusammen.»
    «Nur wenn du mir was von Jeffrey erzählst.»
    «Was hat Jill‐June gesagt?»
    «Sie sagt, er ist Sex am Stiel.»
    Sara grinste.
    «Und er hätte mit jeder vorzeigbaren Frau in der Stadt
    was gehabt.» Tessa hielt beim Falten inne. «Es gibt ein paar
    Witze über ihn, aber weil du meine Schwester bist, ver‐
    schone ich dich.»
    «Man hat's nicht leicht.» Sara warf einen Strumpf zu‐
    rück in den Wäschekorb, als ihr einfiel, dass das Gegen‐
    stück schon seit der letzten Wäsche verschwunden war. Sie
    versuchte das Thema zu wechseln. «Wie kommt es, dass
    nie die Strümpfe verschwinden, die man loswerden will?»
    «Ist er gut im Bett?»
    «Tess!»
    «Willst du, dass ich dir helfe, deine Unterwäsche zusam‐
    menzulegen, oder nicht?»
    Sara strich ein Hemd glatt, ohne zu antworten.
    «Ihr seid jetzt schon zwei Monate zusammen.»
    «Drei.»
    Tessa ließ nicht locker. «Du musst mit ihm im Bett ge‐
    wesen sein, sonst würde er nicht mit dir ans Meer fahren.»

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    Sara zuckte die Achseln. Tatsache war, dass sie schon
    beim ersten Date mit ihm geschlafen hatte. Noch in der
    Küche. Am nächsten Morgen war es ihr so peinlich, dass
    sie sich noch vor Sonnenaufgang aus ihrer eigenen Woh‐
    nung geschlichen hatte. Hätten sie nicht drei Tage später bei einem Raubmord zusammenarbeiten müssen, dann
    hätte Sara wahrscheinlich nie wieder ein Wort mit Jeffrey Tolliver gewechselt.
    Tessa wurde ernst. «War er dein Erster seit –»
    Mit einem Blick stellte Sara klar, dass ihr das zu weit ging. «Erzähl mir lieber, was Jill‐June gesagt hat.»
    «Oh ...» Tessa ließ sich Zeit und grinste schelmisch.
    «Dass er einen tollen Körper hat.»
    «Er joggt viel.»
    «Mhm», brummte Tessa anerkennend. «Dass er groß
    ist.»
    «Zehn Zentimeter größer als ich.»
    «Schau an, wie du strahlst.» Tessa lachte. «Schon gut,
    du brauchst mir jetzt keinen Vortrag zu halten, wie schwer
    du es mit eins neunzig in der Grundschule hattest.»
    «Eins einundachtzig.» Sara warf

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