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Schattenblume

Schattenblume

Titel: Schattenblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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ihm in die Arme zu werfen und ihm ihre Liebe zu erklären. Instinktiv wusste sie, dass Jeffrey nur
    so sprach, weil er keine Ahnung hatte, was in ihr vorging.
    Ihr Schweigen irritierte ihn offensichtlich. Sie sah, wie
    er mit den Kiefern mahlte und an ihr vorbei an die Wand starrte.
    Sie versuchte ihm in die Augen zu sehen, doch er wich

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    ihrem Blick aus. Sie fuhr ihm mit dem Finger über die Lippen und lächelte, als ihr auffiel, dass er sich für sie rasiert hatte. Seine Haut war glatt, und er roch nach Aftershave und Haferflocken.
    «Sag mir, was du denkst», sagte er.
    Sara durfte sich keine Blöße geben. Sie küsste sein Kinn, dann seinen Hals. Als er nicht reagierte, küsste sie die In-nenfläche seiner Hand. Sie würde ihm nicht verraten, dass er sie genau da hatte – sie fraß ihm aus der Hand.
    Jeffrey nahm ihr Gesicht in beide Hände, sein Blick war
    tief und unergründlich. Er küsste sie langsam, sinnlich,
    und drückte sie zu Boden. Sara hatte das Gefühl, mit dem Teppich zu verschmelzen. Er berührte ihre Brüste und
    machte ihr mit der Zunge Gänsehaut. Langsam arbeitete
    er sich nach unten vor. Sein Atem kitzelte auf ihrem
    Bauch, dann auf ihrem Venushügel. Schließlich ließ er die Zunge in sie gleiten, und Sara fühlte sich plötzlich schwe-relos, als wäre ihr ganzer Körper an diesem einen Punkt
    zusammengekommen. Sie fuhr ihm durchs Haar, zog ihn
    zu sich hinauf, um ihn zurückzuhalten.
    Seine Stimme war ein heiseres Flüstern. «Was ist?»
    Sara zog ihn an sich, küsste ihn, schmeckte sich selbst in seinem Mund. Obwohl sie es nicht eilig hatten, war Sara
    voller Ungeduld, als sie an seinem Reißverschluss zog. Er wollte ihr helfen, doch Sara flüsterte: «Nein.» Sein Gewicht fühlte sich gut in ihrer Hand an.
    «Ich will dich», hauchte sie und biss ihm ins Ohr, bis er stöhnte. «Ich will dich in mir spüren.»
    «O Gott», keuchte er. Er zitterte am ganzen Körper, wäh‐
    rend er versuchte sich zurückzuhalten. Er wollte ein Kon‐
    dom aus der Hosentasche holen, doch Sara zog ihn an sich,
    nahm seinen Schwanz in die Hand und wies ihm den Weg.

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    Sara wölbte ihm das Becken entgegen, als er in sie ein‐
    drang. Zuerst bewegte er sich langsam, fast schmerzhaft
    langsam, bis Saras ganzer Körper wie eine Saite gespannt
    war. Seine Rückenmuskeln waren steinhart, und sie grub
    unwillkürlich die Fingernägel in seine Haut, während sie
    ihn tiefer in sich hineinzog. Jeffrey behielt den langsamen Rhythmus bei, beobachtete sie, stimmte seinen Körper auf
    ihren ab. Mehrmals brachte er sie an die Schwelle, nur um sie sanft wieder zurückzuholen. Schließlich wurde der
    Rhythmus immer leidenschaftlicher, seine Hüften dräng‐
    ten gegen ihre, das Gewicht erdrückte sie fast, bis sie den Kopf zurückwarf, den Mund aufriss. Er küsste sie, dämpfte
    ihre Schreie mit seinen Lippen, während ihr Körper unter
    seinem bebte.
    «Sara», hauchte er ihr ins Ohr, als er sich endlich gehen Keß.
    Sie behielt ihn in sich, und er begann sie wieder zu küssen, langsam und sinnlich, und strich ihr über das Gesicht, als würde er eine Katze streicheln. Ihr Körper zuckte noch,
    und sie schlang die Arme um ihn, hielt sich an ihm fest, küsste ihn auf die Lippen, das Gesicht, die Lider, bis er sich
    schließlich auf die Seite rollte und sich auf den Ellbogen stützte.
    Sie seufzte, langsam erholte sich ihr Körper von dem
    Rausch. In ihrem Kopf drehte sich noch alles, sie konnte kaum die Augen offen halten.
    Er strich ihr über die Schläfen, berührte ihre Lider, ihre Wangen. «Ich liebe deine Haut», sagte er und ließ die
    Hand über ihren Körper gleiten.
    Sie legte die Hand auf seine und seufzte glücklich. Am
    liebsten hätte sie sich die ganze Nacht nicht mehr bewegt –
    nie mehr. Sie fühlte sich Jeffrey näher, als sie sich je einem

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    Mann gefühlt hatte. Sara wusste, eigentlich sollte sie Angst
    haben, versuchen sich zurückzuhalten, doch in diesem
    Moment wollte sie einfach nur in seinen Armen liegen
    und ihn gewähren lassen.
    Mit den Fingern berührte er die Narbe auf der linken
    Seite ihres Bauchs. «Erzähl mir davon», sagte er.
    Panik durchfuhr sie, und sie zwang sich, nicht zurück‐
    zuweichen. «Blinddarm», sagte sie, obwohl die Wunde von
    einem Jagdmesser stammte.
    Als er den Mund aufmachte, rechnete sie damit, dass er
    ihre ärztlichen Fähigkeiten in Zweifel zog, denn der Blinddarm lag auf der anderen Seite. Doch Jeffrey fragte nur:
    «Blinddarmdurchbruch?»
    Sie

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