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Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1)

Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1)

Titel: Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Black
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werfen. Oder den Zünder herausziehen.«
    »In den See, ja?«
    Sie nickte. »Und dann die Beine in die Hand nehmen.«
    Patrick kehrte zum Arbeitsplatz des Unterhändlers zurück wie eine Motte ans Licht. Er hatte Angst, auf den Monitor zu blicken, konnte sich jedoch auch nicht davon abhalten. Er nahm seinen alten Platz wieder ein, als Lucas endlich ans Telefon ging. »Hallo, Chris.«
    »Danke, dass Sie abgenommen haben, Lucas. Ich habe mir Sorgen um Sie gemacht.«
    »Das ist wirklich nett, Chris. Erinnern Sie mich, dass ich Ihnen eine Geburtstagskarte schicke.«
    »Es freut mich, dass Sie das Geld haben, doch jetzt müssen wir uns darüber verständigen, wie Ihre weiteren Pläne sind.«
    »Ich habe eine Tante in Chicago, die mich sicher ein paar Wochen auf ihrer Couch schlafen lässt. Danach werde ich weiter nach Las Vegas ziehen. Haben Sie schon mal den Grand Canyon gesehen, Chris?«
    »Ich mache mir gerade am meisten Gedanken um Cleveland. Sie wissen, dass hier eine ganze Menge Cops stehen, bis an die Zähne bewaffnet, die sich Sorgen machen, dass Sie den Geiseln etwas antun könnten. Sie sollten wissen, dass man Sie im Zweifelsfall töten würde, um das zu verhindern.«
    »Ich hätte keinen Respekt vor ihnen, wenn sie es nicht täten, Chris.«
    »Wir müssen hier zusammenarbeiten und eine gute Rückzugsstrategie entwickeln, damit niemand verletzt wird.«
    »Rückzugsstrategie. Das gefällt mir. Das klingt so nach einem Team.«
    Patrick musste erneut den Impuls unterdrücken, den kleinen Scheißer durch die Telefonleitung hindurch zu erwürgen.
    »Warum erzählen Sie mir nicht, was Sie geplant haben?«
    »Das könnte ich, Chris, aber dann müsste ich Sie töten.«
    Cavanaugh wischte sich Schweiß von der Nase und kniff sich in den Nasenrücken. Patrick würde nicht so weit gehen, ihn besorgt zu nennen, doch er sprach mit weitaus weniger Zuversicht als noch heute Morgen. Das machte ihm Angst. Cavanaugh hatte solche Situationen schon hundertmal öfter durchlebt als Patrick, und etwas wich hier vom gewohnten Muster ab. Aber zum Teufel, dieser ganze Tag war bisher alles andere als normal abgelaufen.
    »Ich zuerst«, erbot sich Cavanaugh. »Wenn Sie die Waffen ablegen und herauskommen, haben Sie mein Wort, dass Ihnen nichts geschieht.«
    »Sie können, wann immer Sie wollen, Chris. Das ist mir vollkommen egal, weil das hier keine Verhandlung ist. Wir werden gehen, wenn wir wollen, und wenn Ihre Leute versuchen, uns daran zu hindern, dann sterben ein paar Geiseln. So einfach ist das.«
    »Wenn Sie jemanden verletzen, kann ich nicht für Ihre Sicherheit garantieren.«
    »Das haben wir bereits getan, falls es Ihnen entgangen sein sollte. Unsere Sicherheit dürfte damit nicht mehr das Thema sein. Wenigstens kann ich mir immer noch aussuchen, wie ich abhauen werde.«
    Patrick kaute unbewusst an einem Fingerknöchel. Lucas hatte es endlich kapiert – es gab keinen Weg nach draußen für ihn. Er konnte das Geld horten, er konnte die Polizei in Schach halten, indem er die Geiseln bedrohte, er konnte Wortgefechte mit dem berühmten Unterhändler führen – er konnte alles tun außer wegfahren. Zwei Möglichkeiten blieben ihm: Aufgeben oder mit Glanz und Gloria untergehen oder in einem ähnlich dramatischen Ende sterben.
    Ein Träumer, hatte seine Schwester gesagt. Romantiker.
    Patrick zweifelte keine Sekunde, für welche Möglichkeit Lucas sich entscheiden würde.
    »Das ist nicht wahr.« Cavanaugh ließ nicht locker. »Wir können die Situation immer noch retten. Keiner muss heute mehr sterben. Wir können eine Lösung finden, solange wir uns vertrauen.«
    »Sehen Sie, genau das ist der Punkt. Ich denke, Bobby und ich haben sehr deutlich gemacht, dass wir keinen Cops vertrauen werden, nicht jetzt, nicht später, niemals. Ihre ganzen Verhandlungskünste werden uns nicht dazu bringen, Chris, haben Sie das verstanden? Sie haben versagt. Punkt.«
    Cavanaughs Stimme nahm einen harten Unterton an. Das Wort »versagen« wirkte belebend auf ihn. »Ich verstehe das nicht, Lucas. Sie haben mir gesagt, wer Sie sind, Sie haben Jessica nach oben geschickt, wir haben sie in die Lobby zurückgehen lassen. Wir haben zusammen an der Geldlieferung gearbeitet. Jetzt kommen wir an den kritischsten Punkt des Tages, und Sie wollen mir nicht sagen, was Sie wollen?«
    »Ich glaube nicht, dass Sie sich wirklich Gedanken darum machen, was ich will.«
    »Wenn Sie versuchen, Geiseln mitzunehmen, wird man Sie töten. Sie lassen der Polizei keine andere

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