Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1)
Deal. Ich kann meinen Teil nur einhalten, wenn ich darauf vertrauen kann, dass Sie Ihren auch einhalten.«
»Da gibt es nur ein Problem«, sagte Bobby. »Ich weiß, dass Sie lügen.«
»Ich werde ihn runterbringen, und wir werden in der Tür der Bibliothek stehen, gegenüber der Bank.«
Bobbys verächtliches Schnauben dröhnte durch die Leitung. »Dann hoffen wir mal, dass dieser Typ mehr wie mein Bruder aussieht, als er klingt, oder Sie könnten genauso gut im nächsten County stehen und versuchen, mich zu überzeugen.«
Cavanaugh schwieg, den Finger auf dem »Sprechen«-Knopf.
»Du wirst uns doch nicht mit Eric Moyers über die Straße schicken?«, flüsterte Jason. »Das ist gegen die Regeln.«
»Wir werden ihn nicht ausliefern, sondern Bobby ihn nur sehen lassen. Wir können ihn knacken, und das müssen wir auch … Okay, Bobby, das kriegen wir hin. Ich kann Sie mit Ihrem Bruder sprechen lassen, wenn Sie das davon überzeugt, dass ich die Wahrheit sage. Doch was werden Sie im Gegenzug für mich tun?«
Sie hörten – und sahen es auf dem Monitor –, wie Bobby sich vom Telefon wegdrehte und Lucas die Situation erklärte.
Lucas klang so angespannt wie nie zuvor an diesem Tag. » Aufgeben ? Bist du verrückt?«
»Wenn er es nicht ist, können wir sie kaltmachen. Aber wenn er es ist – wenn er wirklich noch am Leben ist –, dann will ich nicht sterben, Mann.«
» Wie bitte ?«
Mit einem lauten Scheppern ließ Bobby den Hörer fallen und ging zu Lucas, mit dem er hitzig diskutierte. Beide standen an der Ecke zum Eingang.
»Scharfschützen«, bellte Cavanaugh in sein Funkgerät. »Grünes Licht!« Die beiden Bankräuber waren demnach weit genug entfernt von den Geiseln – also los!
»Negativ. Außer Reichweite.« Einer von beiden wurde ausreichend von den Schaltern verdeckt.
»Verdammt.«
Lucas und Bobby waren immer noch in ihr Gespräch vertieft, von dem aber nur vereinzelte Worte zu hören waren. Die heftigen Handbewegungen sprachen jedoch für sich.
Cavanaugh nahm als Nächstes Kontakt mit Mulvaney auf. »Können wir die Lautstärke dieser Mikrophone erhöhen? Wir müssen wirklich hören, was die beiden da besprechen.«
»Wenn wir könnten«, tönte die Stimme des Captains gedehnt aus dem Funkgerät, »hätten wir das dann nicht schon vor Stunden getan, was glauben Sie?«
»Stimmt auch wieder. Entschuldigung.« Cavanaugh legte das Funkgerät beiseite. »Sie sprechen so leise, damit die Geiseln sie nicht hören können.«
»Wie lautet der Plan?«, fragte Jason. Er schien wirklich besorgt zu sein, was Patrick einen gehörigen Schrecken einjagte.
»Sie werden abhauen wollen. Zumindest wird es sie ein wenig aufhalten, solange sie darüber debattieren. Es scheint auch die Partnerschaft zu belasten. Das Beste wäre: Die beiden fangen zu streiten an und erschießen sich gegenseitig.« Cavanaugh legte den Kopf in den Nacken und leerte eine weitere Wasserflasche. »Das Zweitbeste wäre: Ich mache diesen Deal mit Bobby, und sie geben auf. Keiner kommt zu Schaden.«
Patrick griff sich an den Hals, um seine Krawatte zu lockern, nur um festzustellen, dass er sie schon vor Stunden abgelegt hatte. »Lucas ist nicht so weit gekommen, nur um Bobby dann sentimental werden zu lassen.«
»Doch es zeigt ihm einen Ausweg auf. Er wird spätestens jetzt wissen, dass er nicht mit dem Mercedes voller Geld in den Sonnenuntergang fahren wird. Für seinen Kumpel aufzugeben ist etwas ganz anderes, als nur seine eigene Haut retten zu wollen.«
»Altruismus wirkt viel besser«, stimmte Patrick zu, auch wenn er das Gefühl nicht abschütteln konnte, dass Cavanaugh bewusst die Schlüsse zog, die ihm am meisten zusagten.
»Alles hängt davon ab, was in Lucas Parrishs Kopf vorgeht«, sagte Chris, als ob er Patricks Gedanken gelesen hätte.
Jason war noch nicht überzeugt. »Wie willst du Eric Moyers dazu bringen mitzuspielen? Er wollte ja schon kaum mit seinem Bruder telefonieren.«
»Er wird aber auch nicht das Blut dieser Leute an seinen Händen kleben haben wollen.« Cavanaugh rückte seinen Hemdkragen zurecht und stopfte das Hemd ordentlich in seine leicht zerknitterten Khakihosen. »Sie haben am meisten mit ihm gesprochen, Patrick. Was denken Sie?«
»Hmm?« Patrick hatte sich auf den Bildschirm konzentriert, auf dem Bobby und Lucas immer noch hitzig debattierten, sich jedoch nicht offen zu streiten schienen. »Er ist kein schlechter Kerl. Er würde das Richtige tun wollen, und er hat keine Angst vor seinem Bruder,
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