Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1)
sagte: »Das können wir so nicht mit Bestimmtheit sagen. Der Gefangene wird unter der Rassenzugehörigkeit eingetragen, für die ihn der festnehmende Officer hält. Und das kommt sehr auf den jeweiligen Beamten an.«
Das Licht an der Telefonanlage erlosch. Lucas hatte aufgelegt. Cavanaugh warf einen Blick auf den Apparat, schien sich aber nicht weiter darum zu kümmern.
Bitte verärger den Mann nicht , dachte Theresa. »Wie war der Name des letzten Schwarzen noch mal?«
Jason blätterte in seinen Notizen, doch die Protokollantin Irene war schneller: »Lucas Winston Parrish.«
»Warum er?«, fragte Cavanaugh.
»Wir denken, dass unser Mann da drüben etwa fünfundzwanzig bis dreißig ist, oder? Er und der Weiße würden passen, aber der Drogenhändler hat keine Vorstrafen wegen Gewalttaten, und Lucas Parrish schon. Außerdem könnte die Advil-Flasche aus dem Auto ihm gehören. Vielleicht gehören Kopf- oder andere chronische Schmerzen zu seinen medizinischen Problemen.«
»Das ist ganz schön dünn.«
»Alles, was wir haben, ist dünn.« Sie konnte den bitteren Unterton in ihrer Stimme nicht unterdrücken.
»Guter Punkt. Okay, Jason, ruf an, wer auch immer dafür zuständig ist, um Parrishs Akte vom Militär zu bekommen. Ich versuche, ihn mit einem Gespräch über Cherise beschäftigt zu halten.«
Theresas Handy klingelte. OLIVER TOX stand im Display. Sie ging zu dem Fenster, das auf die Superior hinausging, und schirmte das Telefon mit der Hand ab, um die Verhandlungen nicht zu stören.
»Ich hab was«, sagte er ohne Einleitung. »Der Schmutz von der Schulter eures Opfers?«
»Ja?«
»Vaseline, mit Cyclotrimethylentrinitramin.«
Die riesige Bibliothek schien plötzlich ohne Sauerstoff zu sein. »Scheiße.«
»Genau. In was ihr euch da auch immer reingeritten habt – bringt es ja nicht hierher.«
Theresa klappte das Handy zu. Apollo und Hyacinth ruhten unbeweglich in ihrem Gemälde, in dem Bewusstsein, dass Hyacinth von einem fehlgeleiteten Diskus getötet werden würde. Das Leben würde zu Füßen desjenigen aus ihm herausströmen, der ihn liebte.
Wer zum Teufel hatte beschlossen, das in einer Bibliothek aufzuhängen?
Sie ging zum Lesetisch zurück, wo die Konversation zwischen Geiselnehmer und Unterhändler andauerte. »Ich werde dieses Mal einen aus der Mitte der Reihe nehmen«, sagte Lucas, »wenn ich nicht innerhalb der nächsten fünf Minuten das Auto vor der Tür sehe.«
»Warum die Eile? Ich dachte, Sie wollten mehr Geld«, bemerkte Cavanaugh.
»Das wollte ich auch. Aber ich habe beschlossen, dass ich auch jetzt schon genug habe. Mir geht dieser Ort auf die Nerven, und ich brauche einen Drink. Ich will mein Auto, und ich will weg von hier.«
Die Protokollantin Irene machte eine Notiz, die Theresa über ihre Schulter hinweg mitlas. » Drinks ?«
»Dieser Kerl ist einfach nicht zu fassen«, beschwerte sich Frank.
Cavanaugh sprach in den Hörer: »Ich dachte, es wäre Bobbys Auto.«
»Jetzt sind Sie aber kleinlich, Chris. Fällt Ihnen nichts mehr ein?«
»Ich werde Ihnen das Auto nur zu gern geben, Lucas. Aber Sie können keinen dieser unschuldigen Menschen mitnehmen.«
»Wobei wir wieder bei dem Thema ›unschuldig‹ wären.« Lucas hielt kurz inne. »Ich sage Ihnen was – die Geiseln werden mit uns zum Auto gehen, aber nicht einsteigen. Das wird uns vor den Scharfschützen abschirmen, zumindest, bis wir abgefahren sind. Dann werden sie uns mit Kugeln durchsieben, wie Bonnie und Clyde, aber es wird nur uns Gangster treffen.«
»Das klingt nach keiner guten Aussicht für Sie beide.«
»Wohl kaum Ihr Problem, oder?«
»Doch. Ich will genauso wenig, dass Sie sterben, wie ich es für die Bankangestellten will. Wenn wir uns auf einige Bedingungen einigen können, unter denen Sie sich stellen, dann können wir das mit den Kugeln ganz sicher vermeiden.«
Bobby sagte etwas im Hintergrund.
»Besser die Kugeln, als euch Bullen zu vertrauen, das ist Bobbys Meinung.«
»Und was ist Ihre?«
»Wollen Sie Unstimmigkeiten zwischen uns heraufbeschwören? Das wird nicht funktionieren. Bobby und ich sind ein Team.«
»Dann entscheiden Sie als Team. Unter welchen Bedingungen würden Sie die Geiseln freilassen und sich stellen?«
Lucas zögerte keinen Moment: »Das Team sagt: Unter keinen. Wir fahren hier aus eigener Kraft weg, unter allen Umständen. Lassen Sie uns also zum zentralen Punkt unserer Diskussion zurückkommen, von dem wir etwas abgewichen sind. Ich will das Auto vor der Tür,
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