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Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1)

Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1)

Titel: Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Black
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»Liebe?«
    »Sie versuchen, mich zu analysieren, Theresa? Etwas über mich herauszufinden? Oder wollen Sie mich nur davon ablenken, dass Ethans Mutter noch siebenundzwanzig Sekunden hat?«
    »Ich möchte wissen, warum mein Verlobter am Verbluten ist und warum meine Tochter vielleicht ohne Mutter aufwachsen muss.«
    Er schob sich näher an sie heran, so nahe, dass sie die roten Adern in seinen weißen Augäpfeln sehen, den letzten Hauch eines Pfefferminzbonbons riechen konnte. »Ich würde es Ihnen wirklich gern erzählen, aber ich fürchte, Sie würden es nicht verstehen.«
    »Vielleicht würde ich viel mehr verstehen, als Sie denken.«
    Er verdrehte nicht gerade die Augen, sein Gesichtsausdruck sprach jedoch Bände.
    Sie fuhr fort. »Ich verstehe, dass sich jemand nicht besonders gut um Sie gekümmert hat, als Sie ein kleines Kind waren.«
    Die blutunterlaufenen Augen zogen sich zusammen, und Lucas wich nahezu unmerklich zurück. »Wollen Sie damit sagen, dass ich nicht gut aufgezogen wurde?«
    »Ich will damit sagen, dass jemand eine Zigarette auf der Innenseite Ihres linken Handgelenks ausgedrückt hat, mindestens viermal, soweit ich es sehe. Letzten Monat hatte ich einen Mann auf meinem Tisch liegen, etwa in Ihrem Alter. Die Misshandlungen geschahen, als er fünf war, doch seine Narben waren weniger deutlich als Ihre. Wie alt waren Sie also? Zehn? Zwölf?«
    Er stand so abrupt auf, als hätte er einen Skorpion auf seinem Fuß entdeckt, blickte auf seine Uhr und sagte: »Mamas Zeit ist um.«
    »Sie werden den kleinen Jungen nicht erschießen.«
    »Und wer wird mich davon abhalten, Theresa? Sie?«
    »Was bringt es Ihnen? Außer einer sicheren Bekanntschaft mit der Giftspritze?«
    »Angenommen, ich werde gefasst.«
    »Sie wissen, dass Sie irgendwann gefasst werden. Sie sind nicht dumm.«
    Sie bauten offensichtlich kein gutes Verhältnis zueinander auf – tatsächlich schien Theresa ihn mit jedem Wort nur mehr zu verärgern. Und dennoch sprach er weiter mit ihr. Warum?
    »Ich werde nicht gefasst werden.« Und doch sagte er es so, als ob er es nicht recht glaubte. Er klang weder überheblich noch wehmütig, sondern gleichgültig, als wüsste er, dass genau das passieren würde.
    »Okay, aber sagen wir mal, Sie werden es doch. Wenn Sie von hier abhauen, ohne dass jemand zu Schaden kommt, werden die Cops Sie jagen, ganz klar. Aber wenn Sie einem Kind etwas tun, wird man Sie bis ans Ende der Welt verfolgen.«
    Bobby bewegte sich im Hintergrund, doch Lucas drehte sich nicht um. »Sie scheinen zu vergessen, dass ich bereits einen Menschen umgebracht habe.«
    Sie wollte Mark Ludlow nicht noch einmal erwähnen; das könnte alles nur noch schlimmer machen. Aber er hatte von sich aus die Bankangestellte erwähnt. »Sie meinen Cherise? Was ist überhaupt mit ihr geschehen?«
    Ohne seine Stimme zu erheben, fragte er: »Sie glauben, ich hätte sie nicht erschossen? Sie glauben, ich habe nur so getan?«
    »Nein.« Doch sie klang nicht vollkommen überzeugt.
    »Denkt hier noch jemand, dass ich das nicht ernst gemeint habe?«
    Die anderen Geiseln, die den Gewehrschuss und Cherise’ Stimme, die so abrupt verstummt war, gehört hatten, schüttelten den Kopf. Missy warf Theresa einen mörderischen Blick zu.
    Was tue ich da nur ? Was sie zu Cavanaugh gesagt hatte, entsprach der Wahrheit. Forensische Untersuchungen bürdeten ihr nur eine geringfügige persönliche Verantwortung auf. Sicher, den Mörder eines unschuldigen Opfers zu finden, war ihr sehr wichtig, doch wenn ihr das nicht gelang, nahm sie es nicht persönlich. Manchmal gab es einfach zu wenig Spuren und Hinweise. Doch jetzt musste sie die Initiative ergreifen, aus der heraus Menschen sterben könnten. Diese Vorstellung ließ Theresas Herz noch härter schlagen als Lucas’ Drohungen.
    »Setzen Sie den Jungen ab«, sagte Lucas zu Theresa. »Lassen Sie ihn hier.«
    »Er wird weglaufen.«
    »Missy, kümmern Sie sich um das Kind. Ich muss Theresa etwas zeigen. Halten Sie ihn an seinem T-Shirt fest, damit er nicht herumrennt.«
    Missy setzte sich auf Brads andere Seite und holte den Jungen von Theresas Schoß, hob ihn sanft auf ihren eigenen. Ethan protestierte nicht, offensichtlich immer noch von Lucas abgelenkt.
    »Stehen Sie auf.«
    Theresa rappelte sich auf, ihre Bewegungen zögerlich, doch nicht ihr Geist. Warum hatte sie ihn gegen sich aufgebracht? Warum hatte sie nicht einfach den Mund gehalten?
    Auf der anderen Seite schien Lucas darüber Jessica Ludlows Verspätung

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