Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1)
bewaffnete Männer. Hinter ihr zwei furchteinflößende, schwer bewaffnete Männer.
Theresa sah sich einem stämmigen Beamten von etwa dreißig Jahren gegenüber, mit brauner Haut und einer SRT -Uniform, die in der Hitze sichtlich gelitten hatte.
»Hallo. Ich bin Sergeant Filmore, CPD . Alles wird gut werden.«
Ein Teil von ihr fand das sehr nett. Ein anderer Teil von ihr dachte, dass Sergeant Filmore vielleicht nicht der geeignetste Ansprechpartner für die zukünftigen Entwicklungen war.
»Mrs. MacLean?«, fuhr er fort. Offensichtlich hatte man den jungen Sergeant gut informiert. »Hören Sie mich?«
»Ja.«
»Alles okay da drin?«
»Bis jetzt schon«, erklärte sie. »Wie geht es Paul?«
Er blinzelte. »Wer ist Paul?«
»Nicht so viel Smalltalk, Theresa«, rief Lucas hinter Jessica Ludlow hervor. »Ich will jetzt Geld sehen.«
Sergeant Filmore drehte sich um, gefolgt von den meisten anderen Beamten. Theresa blickte auf die offenen Türen des gepanzerten Lieferwagens. Ein ordentlicher Stapel von plastikumwickelten Rechtecken bedeckte eine Fläche von etwa 1,5 auf 1,5 Metern.
»Das ist es?«, fragte sie.
»Das ist es. Auf geht’s!«, rief der Sergeant, und der Mann, der am nächsten an dem Stapel stand, nahm das oberste Päckchen. Er gab es durch die Kette hindurch bis zu Sergeant Filmore. Theresa konnte das grünbedruckte Papier durch die dünne Plastikschicht sehen. Das Päckchen wog etwa zehn Kilo. Sie reichte es Brad, der die paar Stufen zur Lobby hinaufging und es Missy übergab. Dann nahm Theresa das nächste Päckchen von Sergeant Filmore entgegen.
Das ganze Szenario erschien ihr höchst surreal, Geldpakete durchzureichen, als ob es Sandsäcke wären, und die Geiseln normale Bürger, die besorgt auf das Eintreffen des Hochwassers warteten.
Doch wenn die zerbrechliche Ruhe von all den Bewaffneten da draußen mit ihren Gewehren durchbrochen würde, dann würde die Halle tatsächlich überflutet werden – mit dem Blut der Anwesenden. Diese Vorstellung bereitete ihr Übelkeit. Sie sollte sich besser auf ihre momentane Aufgabe konzentrieren, nach dem nächsten Paket greifen, es fest in Händen halten. Sie durfte es nicht fallen lassen, um Lucas nicht zu erschrecken.
Das Telefon klingelte.
»Geh nicht ran!«, rief Lucas Bobby zu.
»Aber …«
»Er versucht, uns abzulenken. Bleib, wo du bist.«
Lucas dachte wohl, dass Cavanaugh einen Angriff plante und Bobby dafür aus seiner Deckung locken musste. Würde die Polizei das wirklich versuchen, mit Jessica und ihrem Sohn als lebende Schutzschilde vor Lucas? Theresa hoffte nicht. Cavanaugh schien zu stolz auf seine blütenreine Fallbilanz.
»Wir bekommen Sie hier raus«, sagte der Sergeant nahezu unhörbar zu Theresa. »Es müssen nur alle ruhig bleiben. Haben Sie den Sprengstoff gesehen?«
»Nein.«
»Aber Sie glauben, dass er sich hinter den Schaltern befindet.« Er sprach, während er sich für ein weiteres Paket zu dem Mann hinter ihm umdrehte, damit Lucas seine Lippenbewegungen nicht sah. Falls Brad sie hören konnte, ließ er sich nichts anmerken.
»Ich vermute es.« Theresa hielt den Kopf gesenkt, den Blick auf das Geld gerichtet, das Kinn leicht von Lucas und Jessica abgewandt.
»Haben sie sich etwas an den Körper gebunden? Brust? Taille?«
»Nein, nicht dass ich sehen könnte.«
»Hat Bobby die Hand oft in der Hosentasche?«
Theresa versuchte, sich an die letzte Stunde zu erinnern. Lucas stand immer im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Bobby beachteten sie nur, wenn er sich zu Wort meldete. »Ich weiß es nicht. Ich glaube nicht.«
»Irgendwelche andere Ausrüstung außer den Gewehren? Granaten? Irgendeine Idee, was in den Taschen sein könnte?«
»Keine Ahnung.« Verdammt, Theresa, was hast du die ganze Zeit gemacht ?, fragte eine Stimme in ihrem Kopf. Du solltest doch auf unserer Seite sein. Das Leben von sieben Menschen stand auf dem Spiel, und sie hatte die letzte Stunde damit verbracht, die Architektur zu bewundern. »Stellt Ermittlungen über Cherise an. Lucas lügt über den Grund, warum er sie getötet hat.«
»Wie meinen Sie das?«
»Wir unterhalten uns doch nicht etwa, oder, Theresa?«, rief Lucas von hinten. Theresa brach der Angstschweiß aus.
Sie hielt einen Moment inne, um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen. »Schwer, das Zeug hier.«
Das beantwortete nicht seine Frage, doch er beließ es dabei. Sie fühlte seinen Blick in ihrem Rücken, brennender als die Sommerhitze und genauso erstickend.
»Was meinen
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