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Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1)

Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1)

Titel: Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Black
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Arm. Sie sah zu der Menge hinter den Absperrungen. Dies war vielleicht das letzte Mal, dass sie ihre Tochter sah. Das letzte Mal, dass Rachael ihre Mutter sah.
    »Sagen Sie ihr, dass ich sie liebe«, wiederholte sie.
    »Mach ich«, versprach der Sergeant und begann sich von der Eingangstür zurückzuziehen.
    »Warten Sie«, rief Brad. »Sie lassen uns einfach hier?«
    Sie hatte Verständnis für ihn. Da war Hilfe so nah, Rettung in Greifweite … Jede Selbstbeherrschung hatte ihre Grenzen, selbst in Sachen Selbsterhaltung.
    »Was haben Sie denn geglaubt?«, fragte Lucas sarkastisch. »Dass die Kavallerie auf weißen Pferden herangestürmt kommt? Halten Sie die Klappe, und drehen Sie sich um. Wenn ein Cop diesen Raum betritt, seid ihr alle tot. Wollt ihr das?«
    Brad stöhnte, ein tiefes, kratzendes Geräusch.
    »Keine Panik«, sagte der Sergeant, während er sich rückwärtsgehend langsam entfernte. An seinem Gesicht war deutlich abzulesen, wie leid es ihm tat, sich zurückziehen zu müssen.
    »Holen Sie uns hier raus!«, schrie Missy ihm nach.
    Die übrigen Uniformierten zogen sich ebenfalls zurück. Überließen sie sich selbst.
    »Zurück, Leute«, befahl Lucas. »Ihr wollt doch nicht, dass ich Jessica erschieße. Brad, helfen Sie Missy, diese Pakete auszuwickeln. Sortiert die Hundertdollarscheine aus, wir nehmen nur die mit.«
    Theresa zwang sich, in die Lobby zurückzugehen. Ihr Blick blieb starr auf ihre Tochter gerichtet, bis sie nur noch die dicken Mauern des Bankgebäudes vor sich sah. Ihre Welt war wieder auf einen Raum aus kaltem Stein und voller Fremder geschrumpft.
    Missy murmelte: »Aber ich habe doch ein Kind.«
    »Ich hätte gern die Möglichkeit, noch ein Kind zu bekommen«, sagte Brad, während er sich auf den Boden sinken ließ.
    »Meine kleine Tochter ist so daran gewöhnt, mich um sich zu haben.«
    »Und?«, fragte Brad scharf. »Verdienen Sie es dann eher zu leben als ich?«
    Theresa griff ungefragt nach einem Geldpaket und begann, die Plastikfolie von den gebündelten Scheinen abzuwickeln. Sie breitete die mit Papierbanderolen umfassten Geldbündel auf dem Boden aus. »Das nützt doch alles nichts.«
    Missy kämpfte mit der Plastikfolie, die mit einem Messer oder Ähnlichem leichter zu lösen wäre. »Ihre Tochter konnte Sie wenigstens sehen.«
    Theresas Selbstbeherrschung löste sich in Luft auf. »Als eine Gefangene! Von einem Gewehr bedroht! Sollen wir uns mal über das Wörtchen ›Trauma‹ unterhalten?«
    »Haltet den Mund.« Brad ließ die einzelnen Hundertdollarbündel in einen der zwei großen Seesäcke fallen. »Könnt ihr bitte endlich mal mit den Kindern aufhören? Es ist ihm egal! Allen ist es egal! Warum denkt ihr Eltern immer, dass ihr wichtiger als alle anderen seid, nur weil ihr Kinder habt?«
    »Es bedeutet etwas«, beharrte Missy.
    »Nur euch.« Brads Furcht hatte sich wohl in Wut verwandelt. Aufgebracht riss er ein weiteres Geldpaket auf. »Jeder kann ein Kind zeugen. Man bekommt keinen Orden dafür.«
    Lucas verfolgte den Ausbruch mit einem fast unsichtbaren Grinsen. »Ist das ein wunder Punkt, Brad?«
    Er kennt sich mit Menschen aus , dachte Theresa. Oder mit Kindererziehung, angesichts der Narben an seinen Armen.
    »Sie nehmen sich einfach mal frei und erwarten, dass man sie dann vertritt. Ihre Urlaubswoche wird genehmigt, weil der Kleine da Baseballauswahlspiele hat oder was auch immer. Alle tun so, als hätte ich kein richtiges Leben, nur weil es sich nicht um irgendwelche kleinen Teppichratten dreht.«
    Lucas’ Geduld war offensichtlich zu Ende. »Leute …«
    Missy riss die Papierbanderole so kräftig ab, dass einige lose Scheine zu Boden flatterten. »Nein, sondern weil Sie ein selbstsüchtiger Partytyp sind, der …«
    » Hey, Leute !«
    Alle verstummten.
    »Lasst mich euch mal wieder auf den Boden der Tatsachen bringen. Keiner von euch kommt hier raus, bevor Bobby und ich nicht das Geld sicher in unserem Auto untergebracht haben. Es ist mir egal, wer Kinder hat und wer nicht. Es mag ja eine noble Aufgabe sein, doch damit bekommt man keine besondere Immunität verliehen. Es ist mir auch scheißegal, ob sich jemand von euch um die alten Eltern kümmern muss, oder ob euer Hund Diabetes hat und seine Medizin braucht, oder ob einer von euch im Lotto gewonnen hat und den Gewinn an wohltätige Organisationen spenden will. Es ist mir vollkommen egal . Haben wir uns verstanden?«
    Das Telefon klingelte.
    »Keiner bewegt sich«, befahl Lucas. »Bobby, nicht rangehen. Missy,

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