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Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Titel: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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Straße, auf der Regentropfen explodierten und im Licht der La ternen glitzerten wie fallende Sterne. Hin und wieder zog ein Auto vorbei und malte bunte Muster auf die nasse Fahrbahn, die ihn an die Nordlichter in Island erinnerten. An Island konnte er nicht denken, ohne an seine geliebte Hella zu denken. An Hella konnte er nicht denken, ohne dass es in seiner Brust schmerzte und gegen das Schmerzen der Brust half nur, nach Island zurückzugehen und Hella zu sehen. Wenn Joa na das Geld schickte, könnte er es tun. Vielleicht wür de Demjan ihm verzeihen. Vielleicht konnte er in einer geheimen Höhle nahe der Feste leben und Hella treffen, ohne dass Demjan von ihm erfuhr. Viel leicht   …
    Er zwang die Ideen mühsam aus seinem Kopf. Auch das schmerzte. Es waren gute Ideen, solche ver warf er nicht gern. Aber er hatte Joana versprochen, ihr zu helfen. Sie klang, als wäre seine Hilfe wirklich wichtig und schwer vonnöten.
    Ob Hella warten konnte?
    Er griff seine Spielkarten aus der hinteren Tasche seiner Jeans, die er mal wieder waschen sollte, wenn er nur die passenden Münzen hätte, die im Waschsalon in die Maschinen gehörten. Ob Joana in ihrem Brief auch Münzen schickte? Langsam und bedächtig mischte er die Karten und plante eine Patience, die ihn ein oder zwei Tage von guten Ideen ablenken würde.
    Tomte konnte leider äußerst schlecht warten.
     
    ~*~
     
    Nicholas war bewusst, dass sein geschwächter Körper irgendwann in den Schlaf fallen würde, doch als er das Bewusstsein verlor, wusste er im gleichen Mo ment, dass dies eine andere Ursache hatte. Dennoch überkam ihn eine fesselnde Erinnerung, beinah wie ein Traum, kaum dass sein Geist außer Kontrolle geriet und seine Schutzwälle fallen ließ.
    Bei vollem Bewusstsein begraben.
    Stein. Tonnen von Stein, überall um ihn herum. Meterdick. Keine Bewegung war mehr möglich, keine Regung. Die Stille presste sich um seine Existenz, drohte , ihn zu zerquetschen, aber tat es langsam. Quälend. Er hörte Joanas Stimme in seinem Kopf flüstern. Sie versprach, zu ihm zu kommen, und er sah sie bereits gefesselt und gebannt wie sich selbst. Im Geist versuchte er zu schreien und scheiterte, schürte nur die Panik.
    Weg hier, weg hier, weg hier.
    Aber es gab nur noch das Hier und Jetzt und beides war ewig, so ewig wie er.
    Und überall die Dunkelheit, die an ihm nagte wie eine Ratte, doch immer nur das empfindliche Fleisch der Fingerkuppen und Zehen abfraß, nie das Innere, das seine Existenz beendet hätte. Es gab nichts, was dies vermocht hätte. Die Welt hätte untergehen kön nen. Ohne ihn.
    Dieser Bann war für die Ewigkeit gelegt.
     
    Er kam zu sich und spürte sein Herz unstet, schnell und flach schlagen. Wie lang war er weg gewesen? Sekunden? Tage oder Jahre?
    Kein Bann, sagte er sich innerlich, vielleicht sprach er es auch aus. Es war kein Bann.
    „Du siehst schlecht aus.“
    „Wundert mich nicht“, erwiderte er lapidar. Es dau erte ein wenig, bis seine Augen die Frau gefunden hat ten, die zwei Meter von ihm entfernt stand und aus kritisch verengten Mandelaugen auf ihn herabsah. Sie kam ihm vage bekannt vor, aber er war sicher, ihr asiatisch angehauchtes Gesicht – Halbchinesin viel leicht? – nie gesehen zu haben. Ob dies die Nabe shima war? Auf seinen Augen lag ein trüber Schleier, sodass er nicht erkennen konnte, ob ihre Kleidung voller Katzenhaare war, aber er ging trotzdem davon aus, richtig zu liegen.
    „Lillian“, sagte er schwach und richtete sich zum Sitzen auf, „leck mich, du Süße.“
    Sie stieß ein abschätziges Geräusch aus. „Mein Name ist Natasha. Und dir komme ich lieber nicht zu nahe. Dein Hemd flüchtet bald ohne dich. Es riecht, als wärst du darin schon letzte Woche gestorben.“
    „Nein. Lillian. Ich … irre mich nicht. Und mein Hemd musst du mir verzeihen. Das ist mein Glücks hemd, das brauch ich hier ziemlich dringend.“ Es war sein einziges. Eigentlich zog er es deshalb nicht aus, weil er nicht sehen wollte, wie er darunter aussah. Ein normaler Mensch wäre inzwischen verhungert und es gab keinen Grund anzunehmen, sein Körper würde nicht zumindest so aussehen. „Willst du jetzt über meine Shorts reden, Lill?“
    „Nicht länger Lillian“, widersprach sie. „Das ist vor bei.“
    Also lag er richtig. Ob das gut oder schlecht war, war eine Frage, die mehr Denkleistung erforderte, als er in seinem Zustand aufbringen konnte. „Schön“, sagte er darum und ließ sie rätseln, was er damit genau meinte. Er wusste

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