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Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Titel: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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durfte es nicht kommen. Dummerweise war er dem Zustand nah.
    „Keine Zweifel mehr.“ Seine Stimme war ein Krächzen. Wie lange war das Gespräch mit dem Luzi fer her? Es konnte ein Tag vergangen sein, ebenso eine Woche oder ein Monat. Die Zeit war für ihn bereits gestorben, nun folgte nach und nach der Rest. Er durfte nicht mehr warten. Mit aller verbliebenen Konzentration machte er sich seine Aussichtslosigkeit bewusst, blendete jeden Gedanken an die Außenwelt aus und tränkte seinen Geist mit Resignation. Dann bewegte er den geschwächten Dämon in seinem Inne ren und gab allen Schutz, mit der er sich vor seiner Gier bewahrte, dahin. Er fraß seine eigene Resigna tion wie ein Verhungernder sich über Abfälle her machte und spürte sich schwächer und schwächer werden. Vollends zu resignieren bedeutet e , ab einem bestimmten Punkt jeglichen Lebenswillen aufzuge ben. Was, wenn nicht der Wille , zu existieren, hielt ei nen Dämon, ein Wesen, geschaffen aus Wille, am Le ben? Nichts. Und was, wenn nicht der Dämon, hielt den Rest von ihm am Leben? Ebenso wenig.
    Nicholas schuf mehr Resignation, stopfte den Nyb bas regelrecht voll damit. Ersticken sollte er daran, verrecken!
    Er musste aufpassen, nicht ungewollt Erleichterung zu verspüren. Sein Plan ging auf.
     
     

10
     
    „G
    eld und Macht“, erklärte Abraham, „locken sie an.“ Dicht an seiner Seite, wie der Hüne ganz in Schwarz gekleidet, betrat Joana die Bank. An weit auseinanderstehenden Tischen ließen sich Kunden in Kostümen und Anzügen beraten. Zwei junge Mädchen in knielangen Röcken trippelten auf hohen Schuhen von Tisch zu Tisch und boten Mineralwasser an. Wenige Kunden saßen in Wartebe reichen und nutzten die bereitstehenden Kaffeeauto maten oder lasen die Financial Times. Trotz der vielen Füße, die ihn täglich betraten, wirkte der Teppich pin gelig sauber; nur eines der vielen Anzeichen, dass es sich um eine der besseren Banken handelte. Hier feilschte sicher niemand über hundert Dollar Dispo kredit.
    Sie wollte Abraham gerade fragen, ob sie hier nicht auffielen, solange sie herumlungerten und die Kunden kritisch musterten, da bemerkte sie, wie die Bankange stellten ihm zunickten.
    „Lass mich raten“, flüsterte sie. „Die bezahlen uns als Security, haben aber keine Ahnung, wovor wir sie wirklich schützen.“
    Sein Grinsen bestätigte ihre Vermutung. „Ich würde ihnen auch helfen, wenn ein Bankräuber reinkommt, versprochen. Aber mein Augenmerk liegt auf den An gestellten.“
    „Dämonen …“, rief Joana und Abraham versteckte ihr Wort hinter einem Husten, wovon sie sich nicht beeindrucken ließ, „die als Bankberater jobben?“
    „Wir sind hier sehr erfolgreich, Joana Ânjâm.“ Sein selbstsicheres Schlendern untermalte seine Worte. „New York ist voll von denen und wo es viel Geld gibt, findet man immer welche.“
    „Ihr fangt doch bloß kleine Fische“, entfuhr es ihr. „Wenn hier ein wirklich mächtiger Dämon wäre, dann würde ihm die Bank gehören und er würde kaum als Vertreter jobben.“
    Das selbstgefällige Grinsen ihres Gegenübers wurde noch breiter. „Du kommst nicht völlig ahnungslos aus Good-old-Germany, das gefällt mir. Natürlich fangen wir kleine Fische. Dir ist klar, wie die Bezahlung hier funktioniert?“
    „Pro Kopf?“, riet Joana. Sie musste sein Nicken nicht abwarten.
    „Vergiss mal den Quatsch von Ruhm und Ehre und den fetten Fischen, mit denen man sich fotografieren lässt. Der Hai bringt ebenso viel in deine Kasse wie die Makrele, aber es braucht mehr Zeit, ihn im Meer ausfindig zu machen.“
    „Und es ist zweifelsfrei aufwendiger, ihn ins Netz zu bekommen. Nebenbei gefährlicher.“
    Abraham ließ die Finger knacken und erschreckte damit den kleinen Hund einer älteren Dame, der so gleich zu kläffen begann, dass es nur so schallte. „Ich hab sechs Kinder und vier Enkel, Joana Ânjâm. Wer de so alt wie ich, komm in meine Situation und hab dann noch den Nerv , zu spotten.“
    Joana senkte den Kopf. Sie hatte wirklich keinen Grund zu spotten. „Tut mir leid.“
    „Das System ist okay“, fuhr Abraham fort. „Es ist wie in der Mafia. Die großen Bosse mögen die Köpfe des Verbrechens sein, aber sie sind schwer zu kriegen und aalglatt. Allerdings verursachen sie auch selten jenen Stress, den wir nicht abkönnen, sondern bleiben im Hintergrund , und halten sich bedeckt. Wenn sie schlau sind, merkt keiner, dass sie wirklich da sind. Es sind die kleinen, unruhigen Taugenichtse, wenn

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