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Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Titel: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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konnte wirklich nur über ihn spotten. Es wurde von Moment zu Moment demütigender. Dass sie penetrant von allen und jede m in der dritten Person sprach, machte das Gespräch auch noch lästig. Die Alte musste einen mächtigen Schatten haben.
    Er muss sie anhören. Sie will ihn nicht mitnehmen, natürlich nicht. Sie will niemanden mitnehmen. Sie muss, sie kann ja nicht anders.
    Das erklärte wohl ihre Identitätskrise.
    „Ach wie bedauerlich, mein Beileid.“
    Er spottet?
    Die beiden Worte tönten so unbeschreiblich betrübt in seinem Kopf, dass es ihm selbst in seinem Zustand nahe ging.
    Sie muss es tun, erklärte sie, denn ohne das Sterben kann sie nicht leben. Jedes Mal, wenn sie ein Leben über die Grenze trägt und ihren Teil nimmt, bleibt auch ein Teil von ihr an die sem Ort zurück. Sie ist unsterblich. Die Wunden heilen. Abge trennte Glieder wachsen nach. Aber dennoch tut es weh. Sie seufzte. Sie kann nur dem erscheinen, der den ersten Schritt in Richtung Grenze getan hat. Alle anderen verstehen es nicht – sie glauben ihr nicht. Erweise ihr Respekt und glaube ihr.
    „Ich glaube dir.“ Und er tat es tatsächlich „Ich habe dich wahrgenommen, nicht wahr? Als du …“, er musste schlucken, „Elias geholt hast.“
    Der Ilyan mit den großen Plänen. Sie gab ihm ein Verspre chen. Und, ja, sie sah den Nybbas. Der Ilyan bat sie, sehr genau hinzusehen.
    Er hätte sich denken müssen, dass der kleine Schei ßer Elias, sein geliebter Elias, dahintersteckte . „Was immer er über mich gesagt hat – es stimmt mit Sicherheit nicht.“
    Sie weiß, welches Wort der Wahrheit entspricht und welches nicht.
    Natürlich tat sie das. Wenn man starb, ergab es kei nen Sinn mehr, Lügen zu erzählen, das ging auch Nicholas nicht anders. Ganz im Gegenteil, eher sehnte er sich nach ein paar letzten wahren Worten und jemandem, der sie nicht vergaß, auch dann nicht, wenn man längst Geschichte war. „Weißt du, was ich getan habe, Vanth?“
    Sie weiß vieles und vieles nicht. Sie weiß, dass der Nybbas zwei Fürsten die Treue geschworen hat.
    Nicholas kniff die Augen zusammen und versuchte , etwas zu erkennen, aber die Dunkelheit war absolut. „Woher?“, wollte er wissen, doch dann kam er dahin ter. „Natürlich, von Elias. Aber warum hat er dir das erzählt?“
    Sie fand es wichtig , zu wissen. Nur deshalb ist sie hier.
    „Weil ich leicht zu haben bin, ich verstehe schon.“
    Sie testet ihn.
    „Und habe ich bestanden?“
    Das muss er selbst wissen. Ist er bereit, alles aufzugeben. Sein ganzes Leben?
    Ein Bild durchfuhr Nichola s’ Geist zeitgleich mit einem schmerzhaften Stich. Joana, wie sie im Garten stand, einen Kopfhörer im Ohr, den anderen am Hals baumelnd, die Haare im Gesicht und eine Hand in der Tasche ihrer Jeans. Sie summte leise und bemerkte nicht, dass er sie vom Fenster aus beobachtete. Er hatte an diesem Morgen gedacht, dass er Lorenna danken musste, ihn geschaffen zu haben, wie er war, wenn das, was er war, das war, was diese Frau liebte. Und er hatte geplant, mit Joana an den Ort seines Ursprungs zu reisen; den Ort, an dem er sie magisch an sich binden konnte – nur, um es nicht zu tun. Nun ja, nicht in dämonischer Form … Einen Heiratsantrag hätte er ihr möglicherweise gemacht. Wenn auch mit klopfendem Herzen, weil er immer noch nicht sicher war, was Joana von einer altmodischen Sache wie der Ehe hielt.
    „Um ehrlich zu sein“, sagte er und spürte, wie ihn die Körperspannung verließ, „würde ich fast alles geben, um dieses Leben zurückzubekommen.“
    Nur fast alles?
    „Manche Risiken sind zu groß. Ich will nicht, dass meiner Frau etwas passiert.“
    Aber Nybbas! Kennt er die Menschenfrau so schlecht? Sie entscheidet selbst, welche Risiken sie auf sich nimmt.
    „Ich befürchte, dass sie unvorsichtig ist. Also muss ich …“
    Klug sein und das Richtige tun.
    Da hatte die Vanth wohl recht. Doch was war das Richtige? „Willst du mir sagen, dass zu sterben, um sie nicht verraten zu können, das Falsche ist?“
    Wenn er stirbt, kann er sie nicht verraten. Bingo, das war das Problem . Aber auch nicht verteidigen.
    Ein bitteres Lachen quoll aus seiner Kehle. „Mein Gegner ist der Luzifer, du kleine Todesfee. Wie soll ich Joana, mich oder irgendwen gegen den Luzifer verteidigen? Er hat mir bewiesen, dass er mächtiger ist als ich. Bei Weitem mächtiger. Ich habe nicht die geringste Chance. Wäre es anders, säße ich sicher nicht hier.“
    Wenn der Luzifer zu groß ist … muss der Nybbas

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