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Schattenelf - 2 - Das Turnier

Schattenelf - 2 - Das Turnier

Titel: Schattenelf - 2 - Das Turnier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Danube und Königin Jilseponie wie Herzog Kalas in seiner Funktion als Befehlshaber der Allheart-Brigade. In diesem Licht müsst Ihr Euren Posten sehen. Und Ihr müsst begreifen, welche Verantwortung sich aus dem Vertrauen ergibt, das wir Euch entgegenbringen, und diese akzeptieren. Unsere Speisen unterliegen Eurer persönlichen Kontrolle. Ihr bereitet sie zu, kostet vor und beschützt damit die Krone.«
    »Und ich habe versagt.«
    »Das habt Ihr, wie jeder Mann und jede Frau irgendwann einmal versagt«, erwiderte Jilseponie, nahm das Kinn des Mannes in die Hand und zwang ihn, ihr ins Gesicht zu sehen. »Ich nehme an, Ihr habt von meinem heldenhaften Kampf in den Nordlanden gehört«, sagte sie mit einem amüsierten Lachen, als wollte sie sich selbst herabwürdigen.
    »Gegen den geflügelten Dämon und die Pest, aber ja, Mylady«, antwortete der Küchenchef.
    »Irgendwann einmal muss ich mich zu Euch setzen und Euch von meinen zahlreichen Irrtümern erzählen«, sagte sie und musste erneut lachen.
    Der Mann hätte nicht verblüffter dreinschauen können, und es dauerte lange, bis er den Mut fand, sie zu fragen: »Was werdet Ihr jetzt mit mir machen?«
    »Ich werde Euch in den nächsten Tagen sehr genau im Auge behalten«, antwortete sie ohne das geringste Zögern. »Um der Sicherheit meines Gemahls willen vertraue ich darauf, dass Euch ein solcher Fehler nicht noch einmal unterläuft.«
    Dem Küchenchef klappte der Unterkiefer herunter, und eine Zeit lang saß er einfach nur da und starrte sie an. »Nein, Mylady«, erwiderte er schließlich. »Ich werde Euch nicht enttäuschen und das Entgegenkommen, das Ihr mir an diesem Tag gezeigt habt, niemals vergessen.«
    Jilseponie lächelte ihm freundlich zu und ging. Sie war unsicher, ob es richtig gewesen war, sich ganz auf eine Ahnung, ein Gefühl, zu verlassen, und sie war fest entschlossen, ihre Drohung wahr zu machen und die Zubereitung der Speisen sowohl für ihren Gemahl als auch für sich selbst sorgfältig zu überwachen.
    Eins wusste sie jedoch sicher: Sie fühlte sich gut damit, wie sie den Koch behandelt hatte. Sie fühlte sich, als hätte sie ganz im Geiste Avelyns gehandelt. Denn wie viele Diebe und sogar Mörder waren auf das Bergplateau beim Barbakan gestiegen und hatten sich dem Bund angeschlossen, der sie vor der Rotfleckenpest gerettet hatte?
    Tief in ihrem Herzen wusste Jilseponie, dass dieser Mann in vielerlei Hinsicht durchaus ihrer Dienerin glich, die von dem wirklich Mächtigen im Hintergrund benutzt und ausgenutzt worden war.
    Mit ihm würde sie nicht so großzügig verfahren.
     
    Als sie auf ihrem Weg zu Abt Ohwans Zimmer die Abtei St. Honce durchquerte, überkam sie ein seltsames Gefühl der Zufriedenheit. Zuerst war Jilseponie überrascht, bis sie sich die Zeit nahm innezuhalten und sich zu vergegenwärtigen, dass sie es war, die in dieser Situation sämtliche Fäden in der Hand hielt. Sie war schon des Öfteren mit den Mächtigen der abellikanischen Kirche aneinander geraten, und oft war die Lage äußerst kritisch gewesen, diesmal aber …
    Diesmal wusste sie, dass Abt Ohwan ihr hilflos ausgeliefert war, dass er nichts vorbringen konnte und würde, um sich ihren Forderungen zu widersetzen.
    Sie klopfte leise an seine Tür und trat sofort ein, ohne seine Antwort abzuwarten. Er saß an seinem Schreibtisch und sah aus ungläubigen Augen zu ihr auf. Gerade wollte er etwas sagen, als Jilseponie die Tür mit voller Wucht hinter sich zuschlug und ihn mit einem energischen Blick bedachte. »Ihr vergiftet seit geraumer Zeit meine Speisen«, stellte sie ohne Umschweife fest.
    Abt Ohwan stammelte ein paar Worte, begann sich zu erheben, ließ sich dann aber wieder erschrocken auf seinen Stuhl zurückfallen. Es sah aus, als würde er einfach zu Boden stürzen.
    »Wagt nicht, es abzustreiten«, fuhr Jilseponie fort. »Ich habe das Mittel gefunden, und ich habe den Mann gesprochen, der die Kräuter auf Eure ausdrückliche Anweisung hin in mein Essen gemischt hat.«
    »Aber doch kein Gift!«, erwiderte Abt Ohwan und erhob sich zitternd. »Kein Gift.«
    »Doch, Gift«, wiederholte Jilseponie.
    »Kräuter, um zu verhindern, dass Ihr schwanger werdet, weiter nichts«, versuchte sich der Abt herauszureden. »So versteht doch, ich hatte keine andere Wahl.«
    Jilseponies Gesicht war deutlich anzusehen, dass sie weit davon entfernt war, zu verstehen.
    »Ihr … Ihr kommt einfach hierher und bringt alles durcheinander«, ging Abt Ohwan dreist in die Offensive und kam

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