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Schattenelf - 2 - Das Turnier

Schattenelf - 2 - Das Turnier

Titel: Schattenelf - 2 - Das Turnier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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ging daran, seine Spur zurückzuverfolgen. Die Dienerin, zweifellos eine unbeteiligte Handlangerin des eigentlichen Täters, führte sie bereitwillig in die riesige Schlossküche und zum Küchenchef, der Befehl hatte, die Mahlzeiten für König und Königin persönlich zuzubereiten.
    Das Lächeln des Küchenchefs erlosch, als Jilseponie das übrige Küchenpersonal nach draußen schickte; für ihn ein untrügliches Zeichen, dass etwas nicht in Ordnung war, etwas, über das er, wie sein Gesichtsausdruck verriet, nur zu gut Bescheid wusste. Bereits nach kürzester Zeit brach er unter ihrem eindringlichen Blick und ihren unverblümten Fragen zusammen und verriet der Königin, woher das Gift stammte. Die Quelle überraschte und entsetzte Jilseponie zutiefst.
    »Ich kann Eure Mittäterschaft, wie in Angelinas Fall, nicht einfach auf sich beruhen lassen«, stellte Jilseponie, sich auf die Dienerin beziehend, mit Bestimmtheit fest.
    »Ich … ich wusste nichts davon, meine Königin«, stammelte der Küchenchef.
    »Oh, Ihr wusstet sehr wohl davon«, konterte Jilseponie. »Von dem Augenblick an, da ich das übrige Küchenpersonal bat, die Küche zu verlassen, stand es Euch ins Gesicht geschrieben. Ihr wusstet davon.«
    »Habt Erbarmen, meine Königin«, jammerte er. Er hielt sein Schicksal für besiegelt und warf sich ihr zu Füßen. »Ich konnte es ihm nicht abschlagen! Ich bin nur ein einfacher Koch, ohne jeden Einfluss, ein Mann –«
    »Steht auf«, befahl Jilseponie. Sie wartete, bis der Mann sich erhoben hatte, bevor sie fortfuhr, und benutzte diesen Augenblick, um sich über ihre Verärgerung klar zu werden. Ein Teil von ihr wäre am liebsten auf diesen Mann losgegangen; sie fragte sich, ob es nicht sogar ihre Pflicht war, ihn der Schlosswache zu übergeben, damit ihm der Prozess gemacht und er bestraft würde. Ein anderer Teil dagegen konnte ein gewisses Verständnis für die unangenehme Lage aufbringen, in der sich dieser Mann gesehen haben musste, der zwischen zwei widerstreitende Kräfte geraten war, die ihn mühelos vernichten konnten. In Anbetracht ihres geringen Ansehens bei Hofe und demzufolge auch beim Personal, war es sogar verständlich, dass er sich gegen Jilseponie und für den unbekannten Täter entschieden hatte.
    »Ihr würdet es fertig bringen, mich zu töten?«, fragte sie den Küchenchef, und die Art, wie er erbleichte, der Ausdruck tiefsten Entsetzens auf ihrem Gesicht, verriet ihr, dass ihn ihre Unterstellung aufrichtig schockierte.
    »Ihr habt Gift unter mein Essen gemischt«, stellte Jilseponie ruhig fest.
    »Gift?«, keuchte der Mann. »Aber alle jungen Damen … ich meine …«
    Jetzt war es an Jilseponie, ein überraschtes Gesicht zu machen. Sie nahm den Mann beiseite, drückte ihn auf einen Stuhl und half ihm, sich wieder zu beruhigen; dann forderte sie ihn auf, ihr alles ganz genau zu erklären.
    Also beichtete er ihr die Wahrheit über das Gift, dass es sich um unter den Kurtisanen verbreitete Kräuter zur Schwangerschaftsverhütung handelte, und erklärte ihr, woher die Damen ihre Kräuter bezogen, nämlich von eben jenem Mann, der ihn vor einiger Zeit aufgesucht und ihn aufgefordert hatte, diese Kräuter in das Essen der Königin zu mischen, wie er es auch bei den für die im Schloss lebenden Kurtisanen bestimmten Speisen tat.
    Kurtisanen, von denen es nur wenige gab, unter ihnen Constance Pemblebury.
    Auf einmal sah sich Jilseponie, was den Küchenchef anbetraf, in einer äußerst verzwickten Lage. »Wie soll ich Euch je wieder vertrauen?«, fragte sie ihn. »Wo doch gerade Ihr mein Vertrauen genießen solltet.«
    »Bitte, tötet mich nicht«, wimmerte der Mann leise, zitternd, den Blick gesenkt und bemüht, sein Schluchzen zu unterdrücken. »Ich werde fortgehen, weit fort. Ihr werdet mich nie wiedersehen.«
    »Nein«, unterbrach ihn Jilseponie, und der Mann sah in Todesangst zu ihr auf. »Nein, weder werdet Ihr Euren Posten aufgeben, noch wird jemand von diesem Missgeschick erfahren.« Sie sah ihn streng an, wenn auch nicht gänzlich ohne Mitgefühl. »Ihr habt die Situation falsch eingeschätzt, ein Fehler, den Ihr nicht noch einmal machen werdet.«
    Der Gesichtsausdruck des Küchenchefs zeigte Verwirrung, so als hätte er nicht verstanden oder traue seinen Ohren nicht.
    »Ihr seid in vielerlei Hinsicht ein Beschützer von König und Königin des Bärenreiches«, fuhr sie fort, einen königlichen, herrischen Tonfall anschlagend. »Ihr wacht genauso über die Gesundheit von König

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