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Schattenelf - 2 - Das Turnier

Schattenelf - 2 - Das Turnier

Titel: Schattenelf - 2 - Das Turnier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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vollkommen ruhig. »Mit einem solchen Schwert, selbst wenn es so wunderbar gefertigt ist wie dieses hier, stünde ich im Kampf auf verlorenem Posten. Ich lehne es ab, weil ich nicht die Absicht habe, mein Leben aufs Spiel zu setzen, nur um Eure persönlichen Vorlieben zu befriedigen.«
    Abt Olin bekam so große Augen, dass sie ihm fast aus dem Kopf zu fallen schienen, und auch das scharfe Geräusch, mit dem die etwas abseits stehende Sadye die Luft einsog, erinnerte den jungen Hüter, dass er womöglich ein wenig zu weit gegangen war.
    »Es gibt auf der ganzen Welt keine größeren Krieger als die behrenesischen Chezhou-Lei«, stellte Abt Olin kategorisch fest.
    »Die aber in einem ganz speziellen Stil ausgebildet sind«, versuchte Aydrian zu erklären.
    »Einem Stil, den zu lernen dir gut anstünde!«, beharrte Olin, sah zu dem hünenhaften Mann hinüber und klatschte scharf in die Hände.
    Der Behreneser hielt das Schwert senkrecht vor seinen Körper, fand seinen Mittelpunkt, sein Gleichgewicht. Dann begann er mit einer Abfolge von Bewegungen, die sich von Aydrians allmorgendlichem Schwerttanz völlig unterschieden und doch vom Sinn her ganz ähnlich waren: Sie schufen eine Art fließendes Gedächtnis in seiner Muskulatur, das es ihm ermöglichte, selbst komplizierteste Bewegungsabläufe fast ohne nachzudenken und in extrem hohem Tempo auszuführen. Der Tanz zog sich hin, wurde dynamischer und endete schließlich damit, dass der hünenhafte Mann sich mit kaum noch nachvollziehbarer Geschwindigkeit und Präzision von rechts nach links und diagonal vor und zurück bewegte.
    Dann hielt er unvermittelt inne. Das Schwert genau vor seinem Körper, nahm der Krieger wieder seine konzentrierte Grundhaltung ein. Olin strahlte über das ganze Gesicht, und Sadye applaudierte sogar.
    »Ist er ein Chezhou-Lei?«, fragte Aydrian.
    »So ist es«, antwortete Olin. »Du tätest gut daran, von ihm zu lernen.«
    Das wollte Aydrian gar nicht bestreiten – wenn er neue Techniken erlernte, würde er einige der Bewegungen vermutlich in seinen eigenen Kampfstil einbauen können; allerdings hielt er die Angelegenheit nicht für dringlich. Denn beim Zusehen hatte er zahlreiche Lücken in der Verteidigung bemerkt, die er mit Hilfe des Bilnelle dasada sehr gut hätte nutzen können.
    »Ich glaube eher nicht«, erwiderte Aydrian fast schon arrogant und bedeutete Garech mit einem Nicken, er möge mit seinem Anpassen fortfahren.
    Aus dem Augenwinkel sah Aydrian, dass Olin vor Wut schäumte. »Es gibt auf der ganzen Welt keine vortrefflicheren Krieger«, begann der alte Abt zu protestieren.
    »Doch, die gibt es!«, fiel ihm Aydrian ins Wort, und diesmal bekam nicht nur Abt Olin, sondern auch der hünenhafte Krieger vor Empörung und Zorn große Augen. »Sie werden Hüter genannt.« Er wollte noch hinzufügen, dass wahrscheinlich auch Marcalo De’Unnero im Stande wäre, jeden Chezhou-Lei im Kampf zu besiegen, verkniff sich die Bemerkung jedoch, denn er wusste genau, wenn er einen Krieger, selbst einen im Abellikaner-Orden ausgebildeten, über einen der von Olin so heiß geliebten Behreneser stellte, würde sich der alte Abt nur noch stärker provoziert fühlen.
    »Ich weiß Eure Bemühungen zu schätzen, Abt Olin«, sagte Aydrian einen Moment später. Die Spannung war noch immer geradezu mit Händen greifbar. »Trotzdem, und bei allem Respekt, ich lehne Euer Angebot ab. Wenn meine Zeit es zulässt, werde ich vielleicht ein wenig Unterricht in diesem eindrucksvollen Kampfstil nehmen, aber das, was ich bereits weiß, wird er trotzdem nie ersetzen können.«
    »Aus dir spricht die Torheit jugendlichen Stolzes«, erwiderte Olin.
    Aydrian lachte amüsiert. »Ich habe Euren Stil gesehen, ich kann ihn also mit meinem vergleichen«, erklärte er ziemlich dreist. »Ihr dagegen habt mich noch nie kämpfen sehen.«
    Abt Olins Miene verfinsterte sich. »Dann zeig es mir doch«, sagte er leise und drohend und nickte abermals seinem Begleiter zu, der daraufhin einen Schritt zurücktrat und Aydrian, das Schwert zum Salut erhoben, scharf musterte.
    »Das ist wohl kaum der rechte Augenblick …«, wandte Sadye ein, aus deren Miene die Sorge um Aydrian sprach. »Ihr wollt sie ohne Rüstung und mit echten Waffen gegeneinander kämpfen lassen?«
    »Mit dieser Methode vervollkommnen die behrenesischen Chezhou-Lei ihr Können«, antwortete Abt Olin kühl. »Dabei wird manch einer verletzt oder sogar getötet, aber das ist eben der Preis der Vollkommenheit.«
    Aydrian

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