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Schattenelf - 2 - Das Turnier

Schattenelf - 2 - Das Turnier

Titel: Schattenelf - 2 - Das Turnier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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erstaunte Königin Jilseponie hinter sich zurück.

13. Ein mutiger Schritt nach vorn
    Aydrian verließ die Stadt, ritt über die Felder rings um Ursal, vorbei an dem Landsitz, in dem er Quartier bezogen hatte, und kehrte erst sehr viel später im Schutz der Nacht zurück.
    Er empfand eine gewisse Unruhe und Nervosität, aber auch so etwas wie Übermut, obwohl er immer noch nicht wusste, wie De’Unnero auf die Art und Weise reagieren würde, wie er Herzog Kalas zur Strecke gebracht hatte.
    Die Nacht war bereits weit fortgeschritten, als De’Unnero und Sadye zurückkamen. Trotz der übermenschlichen Anstrengungen des Tages hatte Aydrian noch kein Auge zutun können, daher lief er unruhig vor der Haupttür des Landsitzes auf und ab, als die beiden eintrafen.
    De’Unnero hielt Sadye am Arm zurück und baute sich, kaum einen Zoll entfernt, Auge in Auge vor dem jungen Krieger auf.
    »Du hast dich nicht an die Abmachungen gehalten«, sagte der ehemalige Mönch mit ruhiger Stimme.
    »Herzog Kalas hat die Regeln geändert«, erwiderte Aydrian.
    »Deine Lanze war ausgehöhlt, seine hatte man verstärkt«, stimmte De’Unnero ihm zu. »Ich dachte schon, du wärst erledigt.«
    Aydrian brachte ein Lächeln zustande. »Ich auch«, sagte er. »Einen Moment lang jedenfalls. Da gab es einen Augenblick, als Symphonie mir nicht mehr gehorchte, sondern auf den Ruf einer anderen hörte, auf den der Königin.«
    »Deiner Mutter?«, fragte De’Unnero sarkastisch, während sein verschmitztes Grinsen immer breiter wurde. »Sie hat sich doch nicht etwa gegen dich gestellt?«
    »Vielleicht wollte sie auch nur Verbindung mit dem Pferd aufnehmen«, sagte Aydrian verunsichert, denn im Grunde war er über De’Unneros Anspielung schockiert.
    »Du hast dich ziemlich gut geschlagen und bist auch mit der überraschenden Situation sehr gut zurechtgekommen«, fuhr de’Unnero fort. »Besser als ich es, trotz deiner Erfahrung und Ausbildung, von einem jungen Mann deines Alters erwartet hätte. Die Niederlage von Herzog Kalas wird niemand so schnell vergessen – vor allem nicht der Herzog selbst.«
    Er legte Aydrian grinsend beide Hände auf die Schultern und nickte anerkennend.
    »Ich frage mich allerdings, ob es klug war, dem Herzog sein Leben zurückzugeben«, bemerkte Sadye, die noch immer in der Tür stand. »Das könnte sich noch als Dorn im Auge erweisen.«
    Sie hatte noch nicht mal zu Ende gesprochen, als De’Unnero bereits den Kopf schüttelte. »Er liebt seinen König, das ist richtig«, erwiderte er. »Die Königin dagegen hasst er von ganzem Herzen, umso mehr, als Lady Pembleburys Zustand sich zusehends verschlechtert. Sie war nicht mal auf dem Fest, an keinem der Tage.«
    »Ihre Abwesenheit war auffallend«, gab Sadye ihm Recht. »Sogar ihre Kinder wirkten niedergeschlagen, wie ich fand. Ich würde allerdings sagen, das lag nicht nur an der Sorge um ihre Mutter, sondern auch daran, dass sie nicht am Turnier teilnehmen konnten.«
    Eine Einschätzung, der De’Unnero nicht widersprach. »Solange wir nicht offen gegen den König opponieren, wird Herzog Kalas uns nicht im Wege stehen.«
    »Unser Plan richtet sich gegen den König«, bemerkte Aydrian.
    »Aber das weiß niemand«, sagte De’Unnero. »Gegen die Königin, ja; was übrigens schon bald ans Licht kommen wird. In meiner Rolle als Brutus von Oredale habe ich unserem lieben Herzog diesen Standpunkt bereits einigermaßen deutlich gemacht – allerdings auf eine Weise, die vorgibt, die Interessen des Königs zu wahren. Ich denke, viele Zuschauer der Wettkämpfe haben verstanden, dass Tai’maqwilloq kein Freund Danubes ist und dass sich Tai’maqwilloq bei den Bewohnern Ursals lange Zeit nicht mehr blicken lassen wird.«
    Aydrian sah ihn fragend an.
    »Zieh deine Rüstung aus und schmier dir ein wenig Schmutz in dein hübsches Gesicht, mein junger Gehilfe«, fügte der ehemalige Mönch als Erklärung hinzu. »Denn du wirst dieses Haus nicht als Tai’maqwilloq verlassen, sondern als irgendein nichtsnutziger, hilfloser Bauernbursche.«
    »Oder vielleicht als Mönch aus St. Bondabruce«, warf Sadye ein. »Diese Verkleidung ließe sich ohne weiteres bewerkstelligen.«
    Aydrian, der den Jubel der Menge erlebt hatte und die Geschichte unbedingt zum Abschluss bringen wollte, um endlich Anspruch auf sein Königreich erheben und den Weg zu seinem endgültigen Triumph beschreiten zu können, fand keine dieser Alternativen sonderlich attraktiv. Er machte ein ziemlich verdrießliches Gesicht,

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