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Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Titel: Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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die vergifteten Lebensmittel zu unterrichten«, fuhr Pagonel fort. »Dabei dürfte ihr vermutlich klar gewesen sein, dass sie zu spät eintreffen würde.«
    »Wie praktisch für Yatol Grysh«, bemerkte Brynn beiläufig; obwohl sie nicht wirklich misstrauisch war, kam ihr doch in den Sinn, dass man bei solchen Informanten Vorsicht walten lassen sollte.
    »Bislang waren ihre Informationen zu vielen Dingen überaus verlässlich, wie man mir erzählt«, entgegnete Pagonel. »Ya Ya Deng ist eine der wichtigsten Stützen von Ashwarawu.«
    »Sie muss ihm treu ergeben sein, wenn sie den weiten Weg von Dharyan auf sich genommen hat, obwohl sie wusste, dass ihre Nachricht zu spät eintreffen würde.«
    »Sie ist außerdem gekommen, um ihm zu berichten, dass die beiden Zwanzigerkarrees mit Soldaten aus Jacintha, die man nach Dharyan verlegt hatte, weder dort bleiben noch in westlicher Richtung nach To-gai marschieren werden«, sagte der Mystiker. »Offenbar sollen sie beim ersten ernst zu nehmenden Wetterumschwung wieder nach Jacintha zurückkehren.«
    Brynn musterte ihn fragend. »Zwanzigerkarrees?«
    »Ashwarawu wurde über ihre Verlegung nach Dharyan informiert. Vielleicht ist das der Grund, weshalb wir in letzter Zeit nicht mehr durch das Grenzgebiet streifen. Unser Anführer befürchtet, sein Ruf könnte sich zu schnell nach Osten hin verbreitet und die Aufmerksamkeit von Feinden auf uns gelenkt haben, denen er zurzeit noch nicht gewachsen ist.«
    Brynn nickte; sie verstand nur zu gut, warum Ashwarawu die Nachricht, dass achthundert gut ausgebildete und ausgerüstete Soldaten wieder in den Osten zurückkehrten, statt gegen ihn zu marschieren, höchst gelegen kam.
    »Der Ruf eines Menschen ist eine überaus zweischneidige Angelegenheit«, gab Pagonel zu bedenken. »Er ist nützlich unter Verbündeten, weil er das Vertrauen fördert und den Willen zu helfen, auf Feinde dagegen kann er ganz anders wirken. Wie viel stärker, zum Beispiel, sind die eigenen Streitkräfte, solange der Feind sich wegen ihres Rufes vor ihnen fürchtet? Andererseits wird dieses Spiel gefährlich, wenn der Feind stark genug ist, einen vollständig zu vernichten, was auf den Chezru-Häuptling mit Blick auf To-gai gewiss zutreffen dürfte.«
    Brynn nickte, verzichtete aber auf eine Erwiderung. Es war, das wusste sie, eine wichtige Lektion, eine, die sie nie vergessen würde.
     
    Zu Beginn des Jahres des Herrn 841 ließ die Herrschaft des Winters allmählich nach; mehrere Unwetter tosten über die Hochebene hinweg, nur um sich schließlich, nachdem sie von den Bergen heruntergezogen waren, abzuschwächen und in einen gemächlicheren Landregen überzugehen.
    Am letzten Tag des zweiten Monats rückten die beiden Zwanzigerkarrees aus der großen Stadt im Westen Behrens mit dem gleichen Trara ab, das auch schon ihr Eintreffen in Dharyan begleitet hatte. Zurück ließen sie vierundsechzig Soldaten, die Yatol Grysh im letzten Sommer angefordert hatte, ohne jedoch bei ihrem Abmarsch über die nach Osten führende Straße auch nur im Entferntesten geschwächt zu wirken.
    Zwei Tage später kamen sie, wiederum unter lautem Schmettern der Hörner, durch Bohgadee, die nächste Stadt auf ihrer Route, bevor sie auf der ostwärts führenden Straße immer tiefer in die große Sandwüste hineingelangten, wo sie bis zur nächsten noch viele Meilen entfernten Oase oder Stadt nichts als Ödnis und Leere erwarteten.
    Dort, in der menschenverlassenen Einöde, vollzog die Armee aus Jacintha schließlich ihre Kehrtwende; die Gruppe unter Chezhou-Lei Dahmed Blie schwenkte in südlicher Richtung ab und marschierte zurück nach Westen, während die Gruppe unter Chezhou-Lei Woh Lien einen ganz ähnlichen Schwenk Richtung Norden vollzog.
    Vortruppen, getarnt als einfache Spähtrupps, hatten ihre Lager in den Vorbergen parallel des Gebirgszuges nordwestlich von Dharyan und in den Höhlensystemen längs der Hochebenen im Südwesten der Stadt bereits vorbereitet.
    Jetzt brauchten sie nur noch abzuwarten, bis der stolze Ashwarawu den entscheidenden Fehler machte.

18. Der Köder wird ausgelegt
    Carwan Pestle hatte es sich im großen Audienzsaal des Tempels in Dharyan in seinem Sessel neben Yatol Grysh kaum bequem gemacht, als auch schon Wan Atenn im Saal erschien, auf die beiden zustürmte und unmittelbar vor ihnen stehen blieb.
    »Ich nehme an, Ihr habt die jüngsten Berichte über die Rebellen gehört«, wandte sich Yatol Grysh an Pestle.
    Dieser nickte; auch ihm waren die Berichte

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