Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Titel: Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
Vom Netzwerk:
Cazzira an, nachdem sie sich ein Stück von ihrem Gefangenen entfernt hatten.
    »Soweit es die Menschen betrifft, steht seine Entscheidung bereits seit vielen Jahrhunderten fest«, protestierte Cazzira.
    Lozan Duk drehte sich kurz zu Juraviel um, ehe er Cazzira wieder ansah. »Er muss mit dem da sprechen, bevor er eine endgültige Entscheidung über die Hüterin fällt.«
    Cazzira starrte ihn unnachgiebig an.
    »Du weißt, dass ich in diesem Fall Recht habe«, sagte Lozan Duk. »König Eltiraaz wäre alles andere als erfreut, wenn wir nach allem, was dieser dort uns erzählt hat, einfach weitermachen wie zuvor.«
    Cazzira sah sich nach ihrem Gefangenen um, bis ihr Blick sanfter wurde und sie schließlich ein wenig hilflos lachte. »Erstaunlich ist es schon«, gab sie zu. »Plötzlich taucht eine Legende mitten unter uns auf. Wer weiß, welche Folgen das für die Tylwyn Doc haben kann?«
    »Und womöglich auch für die Tylwyn Tou«, fügte Lozan Duk nickend hinzu; und als er sich zu Cazzira umdrehte, sah er, dass diese ebenfalls nickte.
    Die Möglichkeiten waren gar nicht abzusehen.
     
    Obwohl jede noch so kleine Bewegung überaus schmerzhaft war, drehte Brynn ihren Kopf zur Seite und schlug die Augen auf.
    Sie lag auf dem Bauch, auf einem weichen, übel riechenden Untergrund. Offenbar handelte es sich um eine Höhle, wie sie jetzt sah, als sie den Kopf ein wenig zur Seite drehte, um die Lampe zu betrachten, die an der erdigen Wand befestigt war. Ihr Blick verweilte lange darauf, denn eine so ungewöhnliche Lampe hatte sie noch nie gesehen. Sie bestand aus einem kurzen, hölzernen Griff mit einer leuchtenden, bläulich weißen Kugel am oberen Ende und brannte, soweit sie dies erkennen konnte, vollkommen ohne Flamme.
    Sie ließ den Blick weiter umherschweifen, soweit es die Schmerzen in ihrem Nacken und Rücken zuließen. Wände und Decke waren voller kleiner, heraushängender Wurzelenden, sodass Brynn den Eindruck hatte, als sei der gesamte Höhlenraum, trotz seiner augenscheinlichen Größe, einfach aus dem Erdreich gerissen worden.
    Als sie husten musste, fühlte sich ihr Brustkorb an, als wollte er unter der Anspannung zerbersten.
    Zu müde und erschlagen, um auch nur zu schreien, drehte die junge Hüterin ihr Gesicht wieder zum Boden und ließ entmutigt den Kopf hängen. Sie schloss die Augen und hoffte, dass dies alles nur ein Alptraum war, auch wenn sie es besser wusste. Sie hatte versagt und würde niemals die Befreierin ihres unterdrückten Volkes werden.
    Unruhige Träume erwarteten sie.
    Als sie das nächste Mal die Augen aufschlug, lag sie, noch immer in dasselbe bläulich weiße Licht gehüllt und noch immer in der engen Erdhöhle, auf dem Rücken.
    »Ich dachte, so wäre es vielleicht etwas bequemer für dich«, war plötzlich eine Stimme zu hören. Brynn schreckte hoch und stöhnte vor Schmerz. Nachdem der erste quälende Schock überwunden war, legte sich auch ihre Panik, denn sie hatte die Stimme eindeutig als die von Belli’mar Juraviel wiedererkannt. Langsam und unter beträchtlichen Mühen gelang es ihr, sich so weit herumzudrehen, dass sie einen flüchtigen Blick auf ihren Freund und Ratgeber erhaschen konnte, der, offenbar ungefesselt, an der Seitenwand der Höhle saß.
    »Sie können zwar Tote zum Leben erwecken, aber in magischen Heilkräften sind sie nicht sonderlich bewandert«, sagte Juraviel nachdenklich. Brynn konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass er mehr zu sich selbst sprach als mit ihr.
    »Sie?«, stieß sie mühsam hervor; ihre Lippen waren so trocken und ausgedörrt, dass es wehtat, sie zu bewegen.
    »Die Doc’alfar«, erklärte Juraviel, während er zu ihr herüberkam und ihr einen kleinen Wasserschlauch an die Lippen hielt. Brynn versuchte, das frische Nass runterzuschlucken, aber Juraviel setzte ihn sofort wieder ab.
    »Nicht so hastig«, warnte er. »Du hast ziemlich lange geschlafen. Wenn du zu hastig trinkst, wäre das für deinen Körper ein Schock und würde überhaupt nichts nützen.«
    »Wie lange denn?«
    Juraviel sah sich achselzuckend um. »Mindestens drei Tage, würde ich schätzen, obwohl es hier nicht einfach ist, die Zeit im Blick zu behalten.«
    Drei Tage, überlegte Brynn. Aber wie waren sie und Juraviel entkommen? Und wo waren ihre Verfolger, denn wie weit hätte sich der winzige Elf mit einer bewusstlosen Menschenfrau im Schlepptau fortbewegen können?
    Diese Fragen schossen ihr kurz durch den Kopf, wo sie allmählich mit dem Grau verschmolzen, das alle

Weitere Kostenlose Bücher