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Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Titel: Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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unser Verwandter ist er diesen Menschen überlegen und hatte es womöglich sogar in der Hand, uns vollständig zu vernichten. Wir dürfen ihn auf keinen Fall unbeobachtet ziehen lassen.«
    »Und doch ist mir mittlerweile klar geworden, dass diese Art von Bösartigkeit überhaupt nicht zu Belli’mar Juraviel passt, und wenn die anderen aus seinem Volk ganz ähnlich über die Doc’alfar denken« – König Eltiraaz geriet bei dem Touel’alfar-Wort leicht ins Stolpern, als er versuchte, Juraviels Sprachmelodie so genau wie möglich nachzuahmen –, »dann wäre es gewiss klug von uns, Verbindung mit unseren verschollenen Verwandten aufzunehmen.«
    »Vielleicht ist das nur Wunschdenken.«
    König Eltiraaz’ Seufzer kam aus tiefstem Herzen. »Vielleicht. Ich glaube eine gewisse Aufrichtigkeit in Belli’mar Juraviels freundschaftlichen Worten zu spüren, trotzdem ist mir nicht ganz wohl dabei«, räumte König Eltiraaz ein. »Mit der Entscheidung, ihn und Brynn Dharielle ziehen zu lassen, bringe ich womöglich ganz Tymwyvenne in Gefahr.«
    »Das tut Ihr bereits, indem Ihr Belli’mar Juraviel und Brynn Dharielle am Leben lasst«, entgegnete Cazzira. »Trotzdem rate ich Euch nicht, sie auf der Stelle umzubringen – übrigens auch sonst niemand. Mit der Entscheidung, Brynn ins Torf zu verbannen und Juraviel hinzurichten oder einzusperren, würdet Ihr schweigenden, vielleicht sogar offenen Widerspruch provozieren.«
    »Von Eurer Seite?«
    »Nein.«
    Ihre Ehrlichkeit entlockte König Eltiraaz ein herzhaftes Lachen. Cazzira hatte kein Blatt vor den Mund genommen, und sogar Eltiraaz hatte das Gefühl, dass sie dem derzeitigen Verhalten gegenüber den beiden Fremden den Vorzug gab. Andererseits ließ sich die leidenschaftliche Cazzira in ihrer Klugheit nie von Mitgefühl blenden. »Ich bin trotzdem nicht bereit, offen auf Lady Dasslerond zuzugehen«, räumte er ein. »Ich bin noch nicht so weit, mich der Vergangenheit unserer beiden Völker zu stellen. Ich vertraue auf meinen ersten Eindruck von Belli’mar Juraviel und seiner jungen Begleiterin, aber mehr als ein erster Eindruck ist es nicht. Um die Alfar wieder zu vereinen, wird mehr als das nötig sein.«
    Cazzira nickte bei jedem Wort; sie verstand ihren König nur zu gut. »Jedenfalls ist es vollkommen richtig, dass einer von uns Belli’mar Juraviel in den Süden begleiten sollte – und auch wieder zurück, falls er sich für diesen Weg entscheidet. Und ebenso richtig ist es, dass ich diejenige sein sollte. Schließlich habe ich die beiden zuerst gesehen.«
    »Aber es war Lozan Duks Vorschlag, die beiden gefangen zu nehmen, statt sie zu töten«, erinnerte sie Eltiraaz.
    »Qui’mielle Duk bekommt ein Kind«, spielte Cazzira ohne das geringste Zögern auf Lozan Duks Frau an, die in der Tat schwanger war – die erste Schwangerschaft in Tymwyvenne seit nahezu vierzig Jahren. »Lozan Duk sollte nicht gehen.«
    König Eltiraaz blickte lange und durchdringend in Cazziras eisblaue Augen und versuchte auszuloten, wie entschlossen sie tatsächlich war.
     
    Auf Cazziras Geheiß nahmen Juraviel und Brynn ihre Kapuzen ab und blinzelten in das gleißend helle Licht der spätsommerlichen Sonne. Obwohl Juraviel sich ursprünglich gegen einen längeren Aufenthalt ausgesprochen hatte, hatten sie mehrere Wochen in dem völlig sonnenlosen Tymwyvenne verbracht, sodass die strahlende Wärme ihnen jetzt wie die reinste Wohltat erschien.
    Das Gefühl war so überwältigend, dass Juraviel eine ganze Weile brauchte, um zu merken, dass er, Cazzira und Brynn allein waren und der aus mehr als einem Dutzend Doc’alfar bestehende Trupp, der sie zur Stadt hinaus begleitet hatte, wie vom Erdboden verschwunden war.
    Sie befanden sich in den Ausläufern des gewaltigen Gebirgsmassivs, waren den Bergen aber noch immer so nah, dass Juraviel sofort begriff, dass dieses Gebiet unmittelbar nördlich der Wasserscheide schon in wenigen Wochen, wenn die Sonne am südlichen Himmel tiefer stünde, bereits um diese Tageszeit im Schatten liegen würde.
    »Wo sind wir?«, fragte Brynn. »Und wo sind Eure Begleiter?«
    »Wir sind genau dort, wo Ihr Eurem eigenen Bekunden nach hinwolltet«, antwortete Cazzira. »Oder zumindest ganz in der Nähe. Aber warum sollten die Tylwyn Doc Euch zum Pfad der sternenlosen Nacht begleiten wollen, einem Ort, den wir nur höchst ungern freiwillig aufsuchen?«
    »Und warum seid Ihr dann hier?«
    Juraviel sah Cazzira durchdringend an, als Brynn die Frage stellte, und versuchte

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