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Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Titel: Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Volkes«, erklärte er. »Es lässt sich nicht ohne weiteres ändern, ganz gleich, welche Ausnahmen wir für dieses ungewöhnliche Paar machen werden.«
    Cazzira lehnte sich zurück und dachte über Eltiraaz’ grimmige Entschlossenheit nach. Sie galt als einer der abgebrühtesten und härtesten Vertreter der Tylwyn Doc, was ihr jedoch nur durch die Errichtung eines emotionalen Schutzwalls gelang, eine Barrikade gegen jedes Schuldgefühl. Trotz ihrer oftmals harschen Worte war Cazzira das Morden zuwider, selbst wenn es minderwertige Geschöpfe wie die Menschen traf, die viel zu grobschlächtig und arrogant waren, als dass sie irgendetwas für sie hätte empfinden können.
    »Aber vielleicht ist es ja an der Zeit, einige unserer Verhaltensweisen und Prinzipien zu überdenken«, räumte König Eltiraaz zur Überraschung seiner Untertanin ein.
    Cazzira sah ihn fragend an und blinzelte mehrfach mit ihren blauen Augen.
    »Vielleicht ist es an der Zeit, die Gebiete jenseits der Grenzen Tymwyvennes zu erkunden«, fuhr der König fort, nachdem Cazzira sich von ihrer Verwunderung erholt hatte.
    »Im Norden oder im Süden?«, fragte sie, und ihre blauen Augen wurden zu schmalen Schlitzen, als sie Eltiraaz musterte und zu ergründen versuchte, was er damit gemeint haben könnte. Wollte er etwa, dass jemand in den Norden aufbrach, um Caer’alfar zu suchen, oder schlug er vor, ein Tylwyn Doc solle die beiden über den Pfad der sternenlosen Nacht zu den Steppen des Südens begleiten?
    »Meiner Meinung nach wären wir schlecht beraten, wenn wir versuchen würden, uns diesem Land, Andur’Blough Inninness, von dem Belli’mar Juraviel uns erzählt hat, ohne seine Führung anzunähern«, fügte Eltiraaz erklärend hinzu. »Oder seiner Herrscherin, Lady Dasslerond, in einer offiziellen Empfehlung vorzuschlagen, sich doch bitte die Mühe zu machen, uns erst besser kennen zu lernen, ehe sie sich ein vorschnelles Urteil bildet.«
    »Soll das heißen, Ihr bittet mich, über den Pfad der sternenlosen Nacht zu gehen?«
    »Ich schlage lediglich vor, dass ein Tylwyn Doc Belli’mar Juraviel und Brynn Dharielle begleiten soll«, erwiderte Eltiraaz. Er lehnte sich auf seinem Thron zurück und hob abwehrend die Hände, so als wollte er sich vor einem von Cazziras berüchtigten Zornesausbrüchen schützen. »Habe ich Euch etwa darum gebeten? Nein, Cazzira, jedenfalls nicht in dem Sinne, dass ich Euch beschworen oder den Befehl gegeben hätte. Ich bitte Euch lediglich insoweit, als ich es Euch zuerst anbiete, damit Ihr als Erste Verbindung zu diesen faszinierenden Fremden aufnehmen könnt.«
    Cazzira lehnte sich zurück und versuchte, sich die Überraschung in ihrem hübschen Gesicht nicht anmerken zu lassen. Es geschah nicht oft, dass König Eltiraaz jemanden um etwas bat, anstatt es einfach zu befehlen; das entsprach einfach nicht seiner Stellung in der Gesellschaft der Tylwyn Doc. Als König war er verpflichtet, Entscheidungen zu fällen, die nach seinem Dafürhalten für das gesamte Volk der Tylwyn Doc von Vorteil waren, unabhängig davon, welche Opfer der Einzelne dafür zu bringen hatte. Und jetzt ließ er sich tatsächlich dazu hinreißen, Cazzira den Auftrag anzubieten , die beiden zu begleiten. In ihren Augen lediglich ein weiterer Anhaltspunkt dafür, als wie wichtig und gefährlich sich dieser Auftrag entpuppen konnte. Schließlich würden sie gezwungen sein, über den Pfad der sternenlosen Nacht zu gehen, und obschon einzelne Tylwyn Doc sowie kleinere Gruppen diese lichtlosen unterirdischen Gänge bereits durchwandert und Menschen vom Volk der To-gai-ru sie am Nordrand des Gebirges auch wieder verlassen hatten, hatte man von den meisten, die diese finsteren Pfade betreten hatten, nie wieder etwas gehört.
    »Haltet Ihr es für eine gute Idee, wenn einer aus unserem Volk sie begleitet?«, erkundigte sich König Eltiraaz und überraschte Cazzira damit gleich noch einmal.
    »Allerdings«, platzte sie heraus, noch bevor sie sich eine durchdachtere und erhellendere Erwiderung zurechtlegen konnte.
    Eltiraaz lehnte sich zurück, um ihr die Möglichkeit zu geben, ihre Gedanken zu ordnen.
    »Wir sollten die Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen«, fuhr Cazzira nach einem kurzen Moment fort. »Anfangs, nachdem ich ihn das erste Mal gesehen und mit ihm gesprochen hatte, wollte ich Juraviel nicht glauben. Ich hielt ihn sogar für schlimmer und gefährlicher als die menschlichen Eindringlinge, die manchmal durch unser Land reisen. Als

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