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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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ganz normalen Leuten unter die Arme zu greifen, so wie du es angeordnet hast. Sie werden frühestens in ein oder zwei Monaten wieder zu uns stoßen, wenn der Frühling bereits in voller Blüte steht. Bedenke außerdem die zahllosen befestigten Siedlungen innerhalb der Grenzen To-gais, die nun hinter unseren Linien liegen.«
    »Du bist also nicht derselben Meinung wie ich?«
    Brynns allzu naiver Tonfall veranlasste Pagonel zu einem hilflosen Lachen. »Ich versuche nur, deinen Entscheidungen etwas entgegenzusetzen«, erklärte er. »So, wie du es von mir verlangt hast.«
    Brynn musste laut lachen und drückte die Schulter ihres Freundes. Sie hatte Pagonel tatsächlich gebeten, die Rolle ihres Gewissens und Urteilsvermögens zu übernehmen und jede ihrer Entscheidungen mit allen nur erdenklichen Gegenargumenten in Frage zu stellen. Nur hatte sie nicht ahnen können, mit welcher Gründlichkeit der Mystiker dabei zu Werke gehen würde.
    »Viertausend Mann sind mehr, als ich brauche«, entschied Brynn. »Dharyan wird fallen.«
    »Willst du sie mit den Flammen eines Drachen niederbrennen?«, fragte der Mystiker. »Ich kann dich nur warnen, die Stadt verfügt über zahlreiche mit Katapulten bestückte Stellungen. Ein Treffer aus einer solchen Waffe könnte Pherol glatt vom Himmel holen, und auf dem Boden sähe er sich einem geballten Sperrfeuer ausgesetzt, dem selbst sein mächtiger Panzer nicht standhalten würde.«
    »Pherol wird dabei, wenn überhaupt, nur eine untergeordnete Rolle spielen«, erwiderte Brynn, worauf der Mystiker ein überraschtes Gesicht machte. »Ich brauche ihn dafür nicht.«
    »Aber …«
    Brynn merkte, dass einige ihrer anderen Kommandanten ihre letzten Worte mitbekommen hatten und jetzt aufmerksamer lauschten, als sie es sich nach außen hin anmerken ließen.
    »Ich werde mir Yatol Gryshs übertriebenes Selbstvertrauen zunutze machen«, erläuterte Brynn. »Vor allem aber müssen wir rasch zuschlagen, ehe die drei Zwanzigerkarrees außerhalb der Stadt in Gefechtsformation Aufstellung nehmen können.«
    »Ihr wollt mit einer Armee von gerade mal viertausend Mann eine befestigte Stadt angreifen, die von fünfzehnhundert erfahrenen Kriegern und einer ebenso großen Zahl einberufener Rekruten verteidigt wird?«, fragte einer ihrer Kommandanten, ein älterer Mann aus Telliqik mit Namen Bargis Troudok.
    »Nein«, korrigierte ihn Brynn. »Wir werden mit einer nahezu viertausend Mann starken Streitmacht eine befestigte Stadt angreifen, die von gerade mal einigen hundert Soldaten gesichert wird.«
    Die Bemerkung trug ihr allseits fragende Blicke ein, Brynn jedoch lächelte nur. Während ihres mehrere Jahre währenden Aufenthalts bei den Touel’alfar hatte sie ungeheuer viel gelernt, und dieses Wissen hatte sie während ihrer Zeit in der Wolkenfeste, wo sie sich mit der Geschichte Behrens eingehender befasst hatte als mit der To-gais, noch beträchtlich vertieft. Sie wusste um die Erwartungen der behrenesischen Befehlshaber und ihre vermutlichen Reaktionen, insbesondere, was Yatol Grysh anbetraf.
    Brynn hatte in der Tat allen Grund zu lächeln. Sie war zu diesem Zeitpunkt bestens über ihren Gegner informiert, kannte sein übertriebenes Selbstvertrauen und seine Ungeduld, dem großen Sieg über Ashwarawu einen weiteren folgen zu lassen. Sie wusste, wie sie ihn allein schon mit der Aussicht darauf provozieren konnte, nur um ihm den sicher geglaubten Erfolg im letzten Augenblick umso brutaler unter der Nase wegzuziehen.
     
    »Er ist unglücklich«, sagte Juraviel später am selben Tag zu Brynn, als die junge Hüterin ihn, Cazzira und Pherol in ihrem abgeschiedenen Lager etwas abseits der Hauptstreitmacht am oberen Rand der steilen Abbruchkante aufsuchte, die die Grenze zwischen den beiden Ländern markierte.
    »Er will wohl endlich Blut sehen«, erwiderte Brynn und machte kein Hehl aus ihrem Abscheu.
    »Er möchte endlich ein Abenteuer erleben«, widersprach Cazzira. »Pherol ist von Natur aus ein geduldiges Wesen, aber mittlerweile hältst du ihn schon seit Monaten aus allem raus, so dass er sich nur als Reit- und Lasttier nützlich machen durfte. Dabei sieht er sich selbst als deinen wichtigsten Krieger und hat dir seine Unterstützung bei dieser Schlacht zugesagt, und trotzdem …«
    »Ich bin ihr größter Krieger«, fiel er ihr mit seiner zischenden Stimme ins Wort, worauf alle drei sich umdrehten und Pherol mit einem Elch auf den Schultern den Lagerplatz betreten sahen, den er mit einer Leichtigkeit

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