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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Yatol Grysh?«, rief Brynn zurück. »Habt Ihr noch nie vom Drachen von To-gai gehört?«
    Ihre beherzte Frage löste einen Jubelsturm hinter ihrem Rücken aus. »Gut gesprochen«, sagte Pagonel; es war genau die Unterstützung, die Brynn dringend brauchte.
    »Erste Salve!«, kommandierte sie, und eintausend Bögen wurden gespannt, eintausend Pfeile sirrten hinaus in den dunklen Abendhimmel, um sich in weitem Bogen auf die Stadt Dharyan zu senken. Sie befanden sich noch weit vor der Stadt, weshalb das Sperrfeuer, wenn überhaupt, nur geringe Wirkung zeitigte.
    Geringe physische Wirkung, wusste Brynn, aber das war auch gar nicht Zweck dieser Attacke.
    Brynn reckte ihr Schwert in die Höhe und setzte es in Brand. Die Trommeln verstummten.
    »Freiheit für To-gai!«, schrie sie, ehe sie das Schwert in weitem Bogen wieder sinken ließ und damit den Sturmangriff von eintausend Pferden auslöste, deren Hufe den Boden erzittern ließen.
    Eine zweite Salve schwirrte davon, gefolgt von einer dritten, bis schließlich immer mehr Pfeile die Ummauerung erreichten und sogar die ersten Gegner niederstreckten.
    Angespannt verfolgte Brynn, wie der Sturmangriff seinen Lauf nahm, denn mittlerweile kamen ihre Krieger der Mauer bereits sehr nah, zu nah, wie sie befürchtete! Wann würden die Verteidiger reagieren?
     
    Einige Meilen entfernt, hoch oben auf dem Landbruch der Hochebene To-gais, standen Juraviel, Cazzira und Pherol und beobachteten, wie sich der endlose Fackelzug durch die dunkle Ebene wand.
    »Sie werden wieder ohne mich kämpfen!«, beklagte sich der Drache bitterlich.
    »Nein, das ist noch nicht die Schlacht«, erklärte Juraviel. »Sie wartet nur auf den geeigneten Augenblick, um sich zurückzuziehen.«
    »Sie kommen der Stadt aber schon sehr nah«, sagte Cazzira.
    »Brynn wartet ab, bis Grysh sich zu erkennen gibt«, erwiderte Juraviel. »Er muss ihr schon seine wahre Stärke zeigen, wenn er sie vertreiben will.«
    Pherol schüttelte grummelnd den Kopf. Offenbar begriff er nicht so recht, was das Ganze sollte.
    »Sie hält sich genau in der Mitte der vordersten Linie«, bemerkte Cazzira. »Das mag vielleicht mutig sein, aber wenn sie getroffen wird, wäre das fatal.«
    »Dann führt sie ihre Truppen eben als Märtyrerin an«, erwiderte Juraviel mit düsterem Humor. Sein Zusammenzucken stand jedoch in krassem Widerspruch zu seinem lässigen Ton.
     
    Pfeile flogen ihnen entgegen, begleitet von mehreren kolossalen Armbrustbolzen und riesigen Speeren, die schwirrend die Luft zerteilten, so nah, dass die heranstürmenden Krieger sie vorbeizischen hörten. Sogar die Katapulte wurden eingesetzt, obwohl die erfahrenen Reiter der To-gai-ru die hell brennenden Pechgeschosse ohne Mühe erspähen und ihnen ausweichen konnten.
    Zu diesem Zeitpunkt waren sie kaum noch fünfzig Schritte von der Stadtmauer entfernt, nah genug, um die ersten im Schein der Fackeln durcheinander laufenden Gestalten auszumachen, so dass ihre Salven immer häufiger eine tödliche Wirkung erzielten und man die ersten qualvollen Schreie hörte, zuerst nur oben auf der Mauer, dann aber auch unten, in den Reihen der To-gai-ru.
    Brynn verzog vor Anspannung das Gesicht, hielt aber starr an ihrem Plan fest, obwohl sie wusste, dass viele ihrer tapferen Krieger nicht mehr von diesem Ort des Todes zurückkehren würden. Alle waren sich dieser grausamen Tatsache bewusst gewesen, und doch hatte jeder in ihrer Rebellentruppe, Männer wie Frauen, sich aus freien Stücken bereit erklärt, mit ihr bis vor das Fundament der Stadtmauer zu reiten. Trotzdem, dieser makabre Nervenkrieg begann ihr allmählich mächtig zuzusetzen. »Nun macht schon«, flüsterte sie, eine stumme Bitte an Yatol Grysh. »Zeigt uns endlich Euren Wahnsinn!«
    Vierzig Schritte.
    »Nach rechts und links ausschwärmen!«, wies sie ihre Truppen an, sich des Umstands völlig bewusst, dass dieses Manöver noch weit mehr von ihnen einer unmittelbaren Gefahr aussetzen würde.
    Sofort teilten sich die Reihen der To-gai-ru exakt in der Mitte und vollzogen einen Schwenk nach beiden Seiten, was die erfahrenen Reiter, die in der menschenleeren Steppe vom Sattel aus jagten, jedoch nicht davon abhielt, ihren Angriff fortzusetzen und die Brustwehr weiter mit Pfeilen zu bestreichen.
    Dann, plötzlich, hörte man oben auf der Mauer jemanden rufen. Es war eine vertraute Stimme, die sich in der Sprache der To-gai-ru an sie wandte.
    »Eine Falle! Das ist eine Falle!«, stieß Ya Ya Deng hervor, Ashwarawus Informantin

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