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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Pherol auf sie herabstürzte und im Tiefflug eine ganze Straße der Länge nach mit einem Feuerschwall überzog und entlang der Front aus Wohnhäusern und Ladengeschäften an unzähligen Stellen Feuer legte.
    Hinter Brynns Rücken bedienten Juraviel und Cazzira hektisch ihre Bögen und schossen einen Pfeil nach dem anderen auf jeden Soldaten ab, den sie zu Gesicht bekamen.
    »Das reicht, Pherol!«, rief Brynn ein ums andere Mal, doch der Drache schien sie nicht zu hören, und wenn doch, dann schenkte er ihr keinerlei Beachtung. Dicht über den Boden hinweggleitend segelte er durch die Straßen und hinterließ mit seinem peitschenden Schwanz eine Schneise der Verwüstung, schnappte sich mit den Krallen jeden Soldaten, den er im Freien antraf, und verbrannte jeden mit seinem heißen Atem, der zu langsam oder unbeholfen war, sich in Sicherheit zu bringen.
    Unter den Opfern dieser überfallartigen Attacke befanden sich mehrere Soldaten, meist aber waren es Zivilisten, die Pherols Angriff zum Opfer fielen. Frauen und Kinder verloren auf grauenhafte Weise ihr Leben, so dass Brynn nur mit größter Mühe verhindern konnte, dass ihr die Galle in die Kehle stieg.
    Nach und nach begann sich Gegenwehr zu formieren, und schon sirrten die ersten Pfeile hinauf zu den drei Drachenreitern. Etliche trafen den Drachen selbst, um entweder, ohne Schaden anzurichten, von seinem Schuppenpanzer abzuprallen oder sich wirkungslos in seine lederartigen Flügel zu bohren.
    Und noch immer schrie Brynn auf die Bestie ein und versuchte, ihr wie geplant den Befehl zum Abdrehen zu geben.
    Und noch immer überzog Pherol auf seinem Weg zu den Toren alles mit Tod und Verwüstung, ehe er sie mit einem einzigen Stoß seines Feueratems aus den Angeln sprengte.
    Endlich drehte der Drache ab, ließ die Schreie und das Tosen der gewaltigen Feuersbrünste hinter sich und stieg wieder hoch hinauf in die Dunkelheit des nächtlichen Himmels. Er erreichte den Landbruch, aber nicht etwa, um dort zu landen und seine Passagiere abzusetzen. Stattdessen stieg er noch höher hinauf und suchte zwischen den steilen Felsen, bis er einen einzelnen Findling entdeckte, den er mit seinen riesigen, krallenbewehrten Füßen packen konnte. Anschließend machte er kehrt und hielt mit kräftigen Schlägen seiner Flügel abermals auf Dharyan zu und zog hoch über der Stadt, zu hoch für Bogenschützen oder Katapulte, seine Kreise.
    Er nahm genau Maß, visierte den größten Brandherd in der Stadt an und ließ den Stein auf das Dach des Großen Tempels von Dharyan fallen, das dieser glatt durchschlug.
    »Ich könnte die ganze Nacht so weitermachen!«, prahlte er.
    Doch Brynn wollte nichts weiter, als endlich wieder abgesetzt zu werden, daher gab sie ihm den Befehl, sie zu der Stelle zurückzubringen, wo sie Nesty zurückgelassen hatte.
    Was Pherol diesmal sogar tat, aber nur, um gleich darauf wieder mit den beiden Elfen aufzusteigen und sich am steilen Hang des Landbruchs auf die Suche nach weiteren Felsbrocken zu begeben, mit denen er Dharyan nach Belieben bombardieren konnte.
     
    Als Brynn in das Feldlager der To-gai-ru zurückkehrte, war sie niedergeschlagen und deprimiert. Die ungeheuren Verwüstungen, deren Zeuge sie erst auf dem Schlachtfeld und schließlich in der Stadt selbst geworden war, hatten ihr mächtig zugesetzt. Vor allem ein Bild war ihr bedrückend im Gedächtnis haften geblieben, eine Gruppe von Frauen, die vom Drachenfeuer ausgelöscht worden war, als sie in wilder Panik eine Straße entlang lief.
    Nichtsdestotrotz vermochte die junge Kriegerin nicht zu bestreiten, dass die Schlacht im Großen und Ganzen ihrem Plan gemäß verlaufen war. Mehr als tausend behrenesische Krieger lagen tot im Tal des Masur Shinton, und bei dem Überfall des Drachen auf die Stadt waren zweifellos Hunderte weitere Personen, Soldaten und Zivilisten, ums Leben gekommen. Zudem stand der Tempel von Dharyan in Flammen und würde bis zum Morgen bis auf die Grundmauern niedergebrannt sein.
    Brynns Streitmacht dagegen hatte keine hohen Verluste erlitten. Die ihren Wünschen entsprechende Auswahl und Vorbereitung des Schlachtfelds hatte ihren Kriegern sämtliche Vorteile an die Hand gegeben, und diese hatten sie nahezu perfekt zu nutzen gewusst.
    Jetzt war die Stadt Dharyan reif für die Eroberung.
    Brynn selbst hingegen spürte jetzt immer deutlicher ihre Erschöpfung, was ihre Schuldgefühle und Gewissensbisse noch verschlimmerte. Wortlos lenkte sie Nesty ins Feldlager der Togai-ru, ohne

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