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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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in der Stadt. Dann gingen ihre Worte in ein Stöhnen über, und jeder, der ihren Ruf vernommen hatte, wusste, dass man sie mit einem Schwert zum Schweigen gebracht hatte.
    »Halt! Richtet euch zur Mitte aus!«, rief Brynn sofort, mehr als froh über diese unerwartete Hilfe, die ihr einen Vorwand lieferte, ihre Truppen ein kleines Stück von der Stadtmauer zurückzuziehen.
    Und zwar keinen Augenblick zu früh, denn während die aufgeteilten Truppen noch damit beschäftigt waren, sich in der Mitte neu zu formieren, setzte innerhalb der Mauern Dharyans ein wüstes Trompetengeschmetter ein. Kurz darauf schien die Brustwehr der Stadtmauer in die Höhe zu wachsen, als Hunderte von Soldaten, ihre Bögen in den Händen, sich aufrichteten und eine Salve abfeuerten, die in Brynns Streitmacht, wäre sie näher gewesen, mit Sicherheit gewaltige Verheerungen angerichtet hätte. Selbst so gingen noch zahlreiche Krieger unter der vernichtenden Salve zu Boden, entweder selbst von einem Pfeil getroffen oder weil man ihnen ihre prächtigen Pferde unter dem Körper weggeschossen hatte.
    »Eine Falle! Das ist eine Falle!«, ging der Ruf wie auf ein Stichwort durch die Reihen der To-gai-ru. »Flieht! Ergreift die Flucht!«
    Ein scheinbar chaotisches Durcheinander setzte ein, obwohl die erfahrenen Reiter in Wahrheit genau wussten, wohin sie sich zu wenden hatten. Sie sammelten ihre gefallenen Kameraden auf, schnappten sich die reiterlos umherirrenden Pferde und ließen einen weiteren Pfeilhagel über sich ergehen.
    Schließlich machten sie kehrt und ergriffen die Flucht, einen Schrei gespielter Verzweiflung auf den Lippen.
     
    Entlang der gesamten Stadtmauer brach daraufhin lautes Triumphgeheul aus. Soldaten warfen die Arme in die Luft und feierten Yatol Grysh mit überschwänglichem Jubel. Hinter ihnen, im Innenhof der Wallanlagen, stand Yatol Grysh mit seinen sieben Befehlshabern der Chezhou-Lei.
    »Der Drache von To-gai!«, stieß einer verächtlich hervor. »Beim ersten Anzeichen von Widerstand macht sie kehrt und nimmt Reißaus, diese feige Ru!«
    Die anderen pflichteten seinem vernichtenden Urteil murmelnd bei.
    »Sie haben den ganzen Tag im Sattel gesessen«, erklärte ein äußerst siegesgewisser Yatol Grysh seinen Kommandanten. »Nehmt Eure Männer und die Pferde, reitet ihnen nach und tötet sie.«
    Der Befehl stieß auf bereitwillige Zustimmung. Innerhalb weniger Minuten wurde das Westtor Dharyans aufgestoßen, und schon erzitterte der Boden unter den donnernden Hufen von nahezu tausendfünfhundert Mann Kavallerie, neben den Kriegern aus Jacintha auch ein beträchtlicher Teil der Garnison aus Dharyan.
    Wild entschlossen verließen sie die Stadt. Sie nahmen sich kaum die Zeit, sich zu geschlossenen Gruppen zu formieren, ehe sie in südlicher Richtung abschwenkten und in gestrecktem Galopp davonpreschten.
    Es dauerte nicht lange, bis man die flüchtende Streitmacht der To-gai-ru sichtete, die noch immer in südlicher Richtung ritt, parallel zum Hochplateau. In dem Glauben, ihre Beute ermüde bereits, spornten die Chezhou-Lei ihre Pferde zu noch forscherem Tempo an und holten allmählich auf.
    Sie gelangten zum nördlichen Ende eines engen, von einem breiten, seichten Fluss geteilten Tals, wo sie, nur etwa eine Viertelmeile voraus, die Fackeln der fliehenden To-gai-ru am Südende wieder herausströmen sahen.
    Augenblicklich erschallten die Schlachtrufe, als sich Anführer und ihre Soldaten tief über die Hälse ihrer Pferde beugten, in der festen Überzeugung, der Sieg über den erschöpften und geschlagenen Feind sei greifbar nahe.
    Doch dann veränderte sich ihre Welt mit geradezu bestürzender Plötzlichkeit. Auf den Hängen zu beiden Seiten wimmelte es schlagartig von To-gai-ru-Kriegern; dreitausend im Hinterhalt lauernde Kämpfer des Drachen von To-gai sprangen auf und ließen von hoch oben einen tödlichen Pfeilhagel auf sie herabregnen.
    Am Südende des Tals ließ Brynn anhalten und gab den Befehl, umzukehren und die Reihen neu zu ordnen. Sie ließ aber nicht sofort angreifen, sondern wartete ab, während der Pfeilhagel unablässig weiter niederprasselte, die behrenesischen Reihen sich vor Entsetzen und Verwirrung aufzulösen begannen und mit jedem von seinem Pferd gerissenen Reiter weiter dezimiert wurden.
    Es folgte der Angriff von links und rechts. Einem Schlund des Todes gleich rückten die beiden Flügel der to-gai-ruschen Streitmacht vor und schlossen sich an einer Flanke, um jedes Entrinnen unmöglich zu

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