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Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Titel: Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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beruhigen, kletterte Roger auf die Mauer, schob sich über deren Rand und ließ sich auf der anderen Seite in den Schatten einer ausladenden Ulme fallen. Froh, dass in diesem Abschnitt nur wenige Wachen zu sehen waren, und in der Hoffnung, dass nicht gerade jetzt jemand aus einem der zahlreichen dunklen Zimmer auf der Rückseite von Chasewind Manor nach draußen schaute, huschte Roger mit hastigen Schritten hinüber zu den Stallungen, von wo ihm bereits tumultartiger Lärm entgegenschlug.
    »Ruft König Aydrian!«, hörte er einen Mann im Innern des Stallgebäudes brüllen. Jedes seiner Worte wurde entweder von einem aufgeregten Wiehern oder einem wuchtigen Tritt eines kräftigen Hufes begleitet, der krachend gegen die hölzernen Planken schlug.
    Aus Angst, Symphony könnte sich in seiner Raserei verletzen, rannte Roger ohne zu zögern direkt ins Innere des Stallgebäudes.
    Dort, vor der Box des prächtigen Hengstes, sah er eine Gruppe aus drei Allhearts stehen, von denen einer, eine Peitsche in der Hand, ganz den Eindruck machte, als wollte er jeden Moment in die Box stürmen und den zunehmend erregten Hengst züchtigen.
    »Er bringt Euch um, wenn Ihr dort hineingeht!«, schrie Roger, und es war ihm absolut ernst damit. Bradwarden rief den Hengst mit seiner berückenden Flötenmelodie. Bradwarden, der so viele Jahre über Symphony und die anderen Wildpferde gewacht hatte, erteilte dem prächtigen Hengst den musikalischen Befehl, in seine Heimat zurückzukehren.
    Und es bestand nicht der geringste Zweifel daran, dass Symphony fort wollte!
    Die drei Soldaten wandten sich mit überraschten Mienen zu Roger um. »Wer zum Teufel bist du?«, wollte einer wissen.
    »Ein Mann, der dieses Pferd gut kennt, und zwar schon lange vor jener Zeit, als Aydrian es für sich entdeckte«, antwortete Roger. Mit diesen Worten lief er zur Box und begann, beschwichtigend auf den prachtvollen Hengst einzureden; Symphonys Erregung legte sich zwar nicht sofort, dennoch war nicht zu übersehen, dass er den Mann wiedererkannte.
    »Wir müssen ihn rauslassen, damit er sich auf der Koppel frei bewegen kann«, erklärte Roger; hätte er von ihnen verlangt, sich in ihre eigenen Schwerter zu stürzen, hätten sie kaum verständnislosere Gesichter machen können. »Das sind die ungeheuren Kräfte dieses Tieres«, versuchte er zu erklären. »Der Hengst muss sich frei bewegen können, sonst platzt er regelrecht vor Energie. Rasch! Helft mir, ihn nach draußen auf die Koppel zu treiben. Lasst ihn umherrennen und seine überschüssige Energie austoben, dann schläft er bestimmt ruhiger!«
    Keiner der Soldaten machte Anstalten, sich zu rühren.
    »Das ist ein Wildhengst, geboren und aufgewachsen in den Hügeln der Waldlande«, beschwor Roger sie verzweifelt. »Auf so engem Raum eingepfercht hält er es nicht lange aus! So beeilt Euch doch, ich flehe Euch an, sonst bricht sich das Pferd des Königs noch ein Bein!«
    »Wer zum Teufel bist du?«, wiederholte einer der Soldaten seine Frage.
    »Ich war Stallknecht in Caer Tinella, als dieses prächtige Ross noch König Aydrians Vater trug, den Nachtvogel Elbryan«, log Roger. Gekonnt schlug er die Augen nieder und tat, als sei ihm dieses Eingeständnis peinlich. »Außerdem habe ich unter Königin Jilseponie gedient, als sie Baronin hier in Palmaris war, ganz am Anfang ihrer Herrschaft, gleich nach der Pest. Nur ganz wenige wissen davon, deshalb möchte ich Euch bitten, es für Euch zu behalten, aber dieses prächtige Tier war einst auch Jilseponies Lieblingspferd.«
    Was ihm die verblüfften Mienen der drei eintrug, und genau darauf hatte Roger spekuliert; das verlieh ihm die nötige Glaubwürdigkeit, um diese Narren hinters Licht zu führen.
    »Bitte, ich flehe Euch an, wenn schon nicht um des Tieres willen, dann wenigstens, um Euch vor König Aydrians Zorn zu schützen, helft mir, dieses prachtvolle Tier nach draußen auf die Koppel zu treiben«, bat Roger inständig.
    »Du glaubst doch nicht allen Ernstes, du könntest diese Bestie im Zaum halten!«, widersprach einer der Soldaten. »Sobald wir das Gatter öffnen, wird er dich niederrennen!«
    »Nein, das wird er nicht«, entgegnete Roger und sah hoch zu dem Pferd. »Du wirst mir doch nichts tun, oder, Symphony?«, fragte er mit sanfter Stimme, worauf der Hengst einen Moment lang von seinem Wiehern und Treten abließ, um Roger nachdenklich zu mustern, als hätte er jedes Wort verstanden. Roger wartete die Erlaubnis gar nicht erst ab, sondern nutzte die

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