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Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Titel: Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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des Brudersteins die Worte sprach, begann der Smaragd plötzlich zu pulsieren und einen Ring aus grünem Licht auszusenden. Der Lichtring senkte sich herab, umhüllte Lady Dasslerond und legte sich ihr zu Füßen auf die Erde.
    » Tel’ne’kin Dinoniel! «, verkündete Eltiraaz, hob den Saphir über seinen Kopf, bis ein purpurn pulsierender Ring von dem Edelstein ausging und sich auf ganz ähnliche Weise dem König der Doc’alfar um die Füße legte.
    Die beiden ließen ihre Aussprüche zu einem sich stets wiederholenden Sprechgesang verschmelzen, bis immer mehr Ringe entstanden und sich in einer wahren Kaskade um ihre allmählich undeutlich werdenden Gestalten legten. Dann begannen die beiden Oberhäupter sich im Kreis zu drehen und traten dabei immer weiter nach außen, so dass die Ringe sich dehnten und einander gelegentlich berührten.
    König Eltiraaz streckte die Hand nach Lady Dasslerond aus, die diese ergriff, ehe sie sich von ihm hinüberziehen ließ; dabei drehten sich beide noch immer im Kreis, den Namen des verzauberten Edelsteins des jeweils anderen auf den Lippen, während sich eine wahre Flut aus purpurnen und grünen Ringen um sie legte.
    »A’bu’eh’tel’kin Dinoniel«, intonierten beide dann gemeinsam, ein Begriff, der sich, als Edelstein der Erde, der Luft und des Nebels, auf beide gleichzeitig bezog; sofort gerieten die Ringe in Bewegung, verschmolzen miteinander, schienen in einer Art Tanz zum Leben zu erwachen und drehten sich in stetem Auf und Ab um die beiden Kreisenden.
    Trotz der unzähligen Gefahren, denen sie sich gegenübersahen, konnte Juraviel nicht umhin, in diesem erhebenden Augenblick so etwas wie Freude zu empfinden.
    Seine schwangere Frau vom Volk der Doc’alfar stand neben ihm und drückte wortlos seine Hand.

12. Von Verbündeten umgeben?
    Brynn strich mit der Hand über die drei tief eingefurchten Kratzer in der Wand. Sie hatte Pherol gebeten, den Rückweg zu seiner Höhle mit einer Reihe von Zeichen zu markieren, die sich der Drache und sie selbst ausgedacht hatten. Das hatte er offenbar getan; jede Gabelung war mit deutlich sichtbaren Krallenspuren gekennzeichnet. Einige davon zeigten den richtigen Weg an, andere wiederum dienten der Irreführung, aber natürlich waren Brynn die kaum merklichen Unterschiede in den Wegweisern des Drachen bekannt.
    Sie hatte das Zeichensystem gemeinsam mit dem Drachen in der Hoffnung entwickelt, es nie wirklich benutzen zu müssen. Der bloße Gedanke an Pherol rief bei ihr überaus gemischte Gefühle hervor. Einerseits war er ihr bei der Befreiung To-gais unbestreitbar eine große Hilfe gewesen; ohne ihn hätte sie die Pläne der Behreneser niemals so nachhaltig durchkreuzen können. Und das nicht nur wegen seiner unbestreitbaren Fähigkeiten im Kampf: Pherol hatte es Brynn auch ermöglicht, ihre Krieger rasch über die steilen Klippen jenes Landbruchs zu transportieren, der To-gai von Behren trennte. Dank seiner ungeheuren Schnelligkeit hatte Brynn darüber hinaus die Versorgung ihrer Truppen während ihres Aufenthalts in der lebensfeindlichen offenen Wüste aufrechterhalten können.
    Ohne Pherol hätte Brynn die Behreneser niemals besiegen, hätte sie niemals jenen Waffenstillstand erzwingen können, der den Stämmen der To-gai-ru endlich wieder Freiheit gebracht und die Umbenennung der Stadt Dharyan in Dharyan-Dharielle zur Folge gehabt hatte, wo derzeit eine Begegnungsstätte der Kulturen entstand, in der Handelsgüter und gegenseitige Einsichten ausgetauscht werden konnten. Diese Stadt, so Brynns feste Überzeugung, würde zum Bindeglied zwischen ihren beiden Völkern werden und als leuchtendes Beispiel dafür dienen, dass Behren und To-gai als zwei unabhängige und einander ergänzende Länder friedlich nebeneinander existieren konnten.
    Aber die Dienste des Drachen hatten ihren Preis gekostet einen Preis mit schrecklichen Folgen für Brynn Dharielle. Um die Behreneser zu besiegen, war sie gezwungen gewesen, den ungeheuren Kräften des Drachen freien Lauf zu lassen, und diese erschreckende, wahllos zuschlagende Brutalität hatte sie bis in die Grundfesten ihres Gewissens erschüttert. Sie hatte zusehen müssen, wie Pherol ganze Siedlungen dem Erdboden gleichmachte und belebte Straßen in Feuerhöllen verwandelte. Sie hatte die verzweifelten Schreie der Sterbenden gehört – und hörte sie noch immer, denn sie verfolgten sie bis in ihre Träume. Brynns größte Angst war nicht, die Behreneser könnten ihr Volk ein zweites Mal

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