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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Womit sich unsere Befürchtungen über Abt Olins eigentliche Rolle bei der Überschreitung der Grenze nach Süden zu bewahrheiten scheinen.«
    »Sollen wir etwa gegen Behren und das Bärenreich nördlich des Gebirges Krieg führen?«, wollte einer der anderen Anführer wissen.
    Die düstere Aussicht legte sich wie ein Schatten über Brynns Gesicht – und über Pagonels. To-gai war alles andere als ein dicht besiedeltes Land. Von Brynns Schwert einmal abgesehen, besaßen die To-gai-ru keinerlei magische Kräfte, kaum brauchbare Rüstungen und nur wenig Material, das man zum Bau von Kriegsmaschinen verwenden konnte. Ihr einziger Vorteil – außer ihren vortrefflichen Reitern und Ponys – war Pherol. Doch die Behreneser hatten längst überaus wirksame Gegenmittel gegen den Drachen entwickelt. Brynn verstand, dass es ihr unmöglich war, eine Armee aufzustellen, die stark genug war, um ein vereintes Behren allein zu besiegen, und wusste, dass sie sich gegen die Streitkräfte des Chezru-Häuptlings Yakim Douan nur hatte behaupten können, weil Pagonel den Hofstaat der Chezru gegen ihr Oberhaupt aufgehetzt und das Land Behren ins Chaos gestürzt hatte. Falls Abt Olin und Yatol Mado Wadon das Königreich Behren im Hinblick auf eine Eroberung To-gais erneut einten, würde dies eine Verteidigung der Stadt unmöglich und die Verteidigung ihres ganzen Landes höchst unwahrscheinlich machen – selbst wenn sich das Königreich im Norden kaum in das Geschehen einmischen sollte. Schlüge sich das Bärenreich hingegen vollends auf die Seite Behrens, wäre das der sichere Untergang To-gais. Dessen war sich Brynn ebenso bewusst wie Pagonel und jeder andere Krieger im Raum – auch der stolze Tanalk Grenk.
    »Ich fürchte, Abt Olin wartet nur auf eine passende Gelegenheit«, sagte Brynn. »Die Armee hat ihr Lager keineswegs abgebrochen. Ich vermute, dass sie hier nicht abziehen werden.«
    »Wahrscheinlich geht Abt Olin davon aus, dass König Aydrian herbeieilt und ihm den Rücken stärkt«, überlegte Lozan Duk, nachdem Brynn ihre Vermutungen in die Elfensprache übersetzt hatte.
    Brynn nickte, ehe sie den anderen die Worte des Elfen erläuterte.
    »Oder Abt Olin glaubt, seine Herrschaft über Behren erst noch festigen zu müssen, bevor er seine Armeen gegen Dharyan-Dharielle anrennen lässt«, sagte Pagonel. »Zweifellos waren viele der Krieger Yatol De Hammans nicht eben begeistert von der Aussicht, erneut gegen den Drachen von To-gai kämpfen zu müssen. Aber hat er Behren erst sicher in seiner Gewalt, kann er eine sehr viel eindrucksvollere Streitmacht gegen uns aufbieten. Ihre rein zahlenmäßige Überlegenheit wird die behrenesische Moral heben, und wir geraten unter gewaltigen Druck.«
    »Dann sollen wir also angreifen?«, fragte Brynn. »Oder sollen wir mit der Verstärkung unserer Verteidigungsanlagen fortfahren, in der Hoffnung, unseren Gegnern derartig hohe Verluste zuzufügen, dass sie ihre Eroberungspläne für diese Stadt noch einmal überdenken?«
    Pagonel erklärte: »Ich werde als dein Gesandter nach Jacintha gehen, um mir ein genaueres Bild von den Absichten Abt Olins und deines Freundes Aydrian zu machen.«
    »Du wärst mindestens einen Monat fort«, gab Brynn zu bedenken. »Haben wir denn so viel Zeit?«
    Der etwas abseits stehende Lozan Duk sah sie fragend an, worauf sie ihm die Pläne des Mystikers übersetzte.
    »Ich werde mich mit Belli’mar Juraviel in Verbindung setzen«, erbot sich Lozan Duk. »Wir werden Euren Freund sehr rasch nach Jacintha bringen – und auch wieder zurück.«
    Ein wenig später hockte der Doc’alfar mit übereinander geschlagenen Beinen auf dem Flachdach eines kleinen Turmes, im Schoß den blauen Saphir seines Volkes. Er konzentrierte seine Gedanken ganz auf den Stein und rief den von Juraviel verwahrten Smaragd vor sein inneres Auge, bis er pötzlich spürte, wie der Kontakt hergestellt wurde und er in Verbindung mit seinem Vetter trat. Lozan Duk hielt diesen Zustand meditativer Versenkung lange Zeit aufrecht und wies Juraviel mit seinen Gedanken den Weg.
    Nicht einmal eine Stunde später schlug Lozan Duk blinzelnd die Augen auf und sah Belli’mar Juraviel vor sich auf dem Turmdach stehen, in der Hand den magischen Smaragd.
     
    Wegen der gebotenen Eile blieb für das Wiedersehen von Brynn und Belli’mar Juraviel nur wenig Zeit. Die beiden hatten gerade mal eine knappe Stunde zusammen, während der Pagonel sich auf seine Reise in den Osten vorbereitete. Juraviel versprach, dass

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