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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Kriegsschiffe des Bärenreiches. Fast ganz Jacintha lag in tiefem Schlummer, wie auch die meisten Matrosen an Bord der Schiffe, daher bemerkte niemand, wie Juraviel und Pagonel das Deck der Rontlemores Traum betraten, das Flaggschiff der Mirianischen Flotte. Juraviel blieb achtern zurück, wo er sich mühelos zwischen der Takelage und den Waffenkammern verstecken konnte, während Pagonel ruhigen Schrittes auf das Deck mittschiffs zuhielt.
    Der beklagenswerte Wachmann war von Pagonels Anblick dermaßen überrascht, dass er fast gestolpert und in die dunklen Fluten gestürzt wäre.
    »Halt!«, rief er. »Bleibt stehen! Überfall! Zu den Waffen!« Er stammelte und stotterte und verhedderte sich völlig bei dem Versuch, einen Pfeil an die Sehne seines Bogens zu legen.
    Plötzlich stand Pagonel, der sich mit einer Schnelligkeit und Anmut bewegte, wie dies nur ein Mystiker der Jhesta Tu vermochte, neben ihm, einen Arm leicht angehoben, um die Bogensehne festzuhalten.
    »Immer mit der Ruhe«, sagte der Mystiker, doch in seiner Panik wand sich der Mann aus seinem Griff und versuchte, ihm sein langes Entermesser in den Bauch zu rammen.
    Pagonel packte das Handgelenk des glücklosen Matrosen und bremste mühelos dessen Vorwärtsdrang. »Immer mit der Ruhe«, wiederholte Pagonel, bog die Hand des Seemanns mit einer kaum merklichen, geschickten Drehung über dessen Handgelenk und nahm ihm das Messer so mühelos ab, dass ein Zuschauer hätte meinen können, dieser habe es ihm aus freien Stücken überlassen. »Ich bin kein Feind. Ich wünsche lediglich mit Herzog Bretherford zu sprechen.«
    Mittlerweile waren noch weitere Matrosen hinzugekommen, die ihn vorsichtig umkreisten.
    Pagonel gab dem verblüfften und entgeisterten Wachmann sein Messer zurück, trat einen Schritt zur Seite und zeigte ihnen seine leeren Hände. »Das ist kein Überfall. Ich verlange nichts weiter als ein lange überfälliges Gespräch«, erklärte er ihnen. »Bitte richtet Herzog Bretherford aus, dass Pagonel, der Gesandte des Drachen von To-gai, gekommen ist, um mit ihm zu sprechen.«
    Die Matrosen, offenkundig unschlüssig, wie sie sich verhalten sollten, wechselten nervöse Blicke. Sie hatten alle schussbereite Bögen in den Händen, und Pagonel war sich nur zu bewusst, dass sie ihn auf der Stelle niederstrecken könnten.
    »Wenn ihr mich erschießt, und das ist mein voller Ernst, wird Herzog Bretherford alles andere als erfreut darüber sein«, erklärte er. »Wenn ihr ihn aber weckt und er mich als Feind betrachtet, hättet ihr nichts verloren. Ihr würdet euch höchstens den Ärger eines Mannes einhandeln, den ihr mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen habt. Was vermutlich weit weniger schlimm ist, als sich den Ärger eines Mannes einzuhandeln, der erfahren muss, dass seine Untergebenen aus purer Ängstlichkeit einen nützlichen Verbündeten getötet haben.«
    Einer der Bogenschützen nickte kurz, worauf einer der anderen loslief, um Herzog Bretherford zu wecken.
    Einige Minuten später war Pagonel in der Privatkajüte des Herzogs mit dem untersetzten, kräftigen Mann allein.
    Bretherford nippte an einem Glas Rum und starrte aus dem Fenster. Der Bericht des Mystikers, nach dem Jilseponie und Midalis sich im Norden befanden, um dort Kräfte für ihren Widerstand gegen König Aydrian zu sammeln, hatte ihn leicht verwundert, aber offenbar nicht wirklich überrascht.
    »Woher wollt Ihr diese Dinge überhaupt wissen?«, fragte Bretherford schließlich doch. »Von Vanguard ist es weit bis Behren und noch weiter bis To-gai.«
    »Der Widerstand gegen die jüngsten Ereignisse um den Thron des Bärenreiches ist weiter verbreitet und besser koordiniert, als Ihr vielleicht glauben mögt«, antwortete Pagonel. »Und als Bewohner eines Königreiches, in dem die Steinmagie weit verbreitet ist, werdet Ihr gewiss verstehen, dass die räumliche Distanz nicht unbedingt der verlässlichste Maßstab für Entfernung ist.«
    Bretherford wandte sich um und sah ihm in die Augen. »Und Ihr versteht vielleicht nicht, über welche Macht König Aydrian verfügt und wie treu ergeben ihm viele seiner Anhänger sind.«
    »Viele seiner Anhänger?«, wiederholte Pagonel. »Zählt Ihr Euch selbst auch dazu, Herzog Bretherford? Ihr wart einst ein guter Freund König Danubes, habe ich mir erzählen lassen. Und vielleicht auch seines Bruders?«
    »Ihr wisst nicht, was Ihr da redet, Jhesta Tu«, entgegnete Bretherford ungehalten. »Erdreistet Euch nur nicht –«
    »Ich weiß, dass

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