Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
Vom Netzwerk:
gestand Pony.
    Prinz Midalis sah sie lächelnd an und nickte. »Glaubt Ihr wirklich, Herzog Bretherford wird sich umstimmen lassen?«
    »Der Herzog Bretherford, den ich kenne, war Eurem Bruder treu ergeben.«
    »Das Gleiche galt früher auch für Herzog Kalas«, gab Midalis zu bedenken.
    »Aber im Gegensatz zu Kalas hat Bretherford sich nie von seinem Ehrgeiz blenden lassen«, erklärte Pony. »Dass Herzog Kalas sich so bereitwillig auf Aydrians Seite geschlagen hat, war trotzdem eine Überraschung – es sei denn, man bedenkt, wie tief er mich verabscheut.«
    »Dann ist er ein Narr«, sagte Midalis, streckte die Hand aus und erlaubte sich, ihr übers Haar zu streichen.
    Pony starrte einfach weiter aufs Wasser und nahm die ermutigende Geste gelassen hin.
    »Demnach hat Herzog Bretherford für Euch niemals so etwas wie Abscheu empfunden«, folgerte Midalis.
    »Ich hätte uns damals vielleicht nicht gerade als Freunde bezeichnet, aber Feinde waren wir gewiss nicht. Ich habe Herzog Bretherford stets gemocht, und er war mir gegenüber ziemlich offen und ehrlich – vielleicht der Einzige am Hof Eures Bruders, auf den das zutraf.«
    Midalis beugte sich ein Stück vor. »Es ist ein sehr verwegener Plan, findet Ihr nicht?«
    »Weniger verwegen als unser Angriff auf Pireth Dancard vor ein paar Wochen, als das Meer noch weit gefährlicher war, würde ich sagen«, erwiderte Pony. »Wenn ich Belli’mar Juraviel recht verstanden habe, ist Herzog Bretherfords vor Jacintha liegende Flotte gar nicht so übermächtig. Falls der Herzog uns tatsächlich angreift, sollten wir ihn eigentlich besiegen können.«
    »Ich meinte die gesamte Situation«, wurde Prinz Midalis deutlicher. »Dieser Versuch, Euren Sohn zu entthronen, dessen Armee, nach allem, was man hört …« Er hielt inne und sah Pony scharf an. Sie hatte sich plötzlich abgewendet und schaute sich, einen argwöhnischen Ausdruck im Gesicht, nach allen Seiten um. »Was ist?«
    Pony schnitt ihm mit einer knappen Handbewegung das Wort ab und sah sich weiter um. »Wie konnte ich nur so dumm sein?«, stieß sie hervor, während ihre Hand zum Beutel an ihrer Hüfte wanderte.
    »Was ist denn?«, wollte Midalis wissen.
    »Ich vermute, es ist Aydrian«, antwortete sie, zog ihre Hand wieder heraus und suchte zwischen den Steinen, bis sie einen Sonnenstein in den Fingern hielt. In diesen versenkte sie sich und rief seine antimagischen Kräfte hervor, ehe sie diese in weitem Bogen über die Wellen schleuderte. Nach einer Weile stieß sie einen Seufzer aus und betrachtete ihren Freund.
    »Soeben hat uns Aydrians Geist aufgespürt«, erklärte sie. »Solche Annäherungsversuche lassen sich allerdings mühelos mit dem Sonnenstein abwehren, denn bereits die erste Berührung mit seiner Energie zwingt den Geist, in seinen verlassenen Körper zurückzukehren.«
    »Hättet Ihr nicht stattdessen mit Hilfe des Seelensteins losziehen können?«, fragte der Prinz. »Um Aydrian ausfindig zu machen?«
    Nach kurzem Nachdenken schüttelte Pony den Kopf. Der Prinz hatte natürlich nicht ganz Unrecht, andererseits war ihr eins jenseits allen Zweifels klar: Derzeit hatte sie einfach nicht das Bedürfnis, Aydrian, in welcher Form auch immer, zu begegnen.
    »Ich werde in Zukunft wachsamer sein«, versprach sie.
    »Wenn er unsere Position kennt …«
    »Dann weiß er nur, dass wir von Vanguard aus in See gestochen sind, mehr nicht. Unser Ziel könnte Palmaris sein, St. Mere-Abelle oder auch Pireth Tulme. Genaueres kann er unmöglich wissen. Zudem befindet sich ein nicht unbeträchtlicher Teil seiner Flotte in unserer Hand. Was könnte er schon gegen uns aufbieten, dem wir hier draußen auf hoher See nicht gewachsen wären?«
    Sie folgte Prinz Midalis’ Beispiel, der jetzt nach allen Seiten Ausschau hielt und die großen Kriegsschiffe in Augenschein nahm, die in einigem Abstand zu beiden Seiten im Kielwasser der Saudi Jacintha folgten, sowie den Schwarm alpinadoranischer Barkassen, die rings um sie her ebenfalls das Tempo hielten. Der Anblick wirkte beruhigend auf sie, zumal Ponys Feststellung vermutlich der Wahrheit entsprach. Im Augenblick lag es durchaus im Bereich des Möglichen, dass Prinz Midalis schon bald die Oberhoheit über die Meere erlangte. Die Eroberung des Landes dagegen würde sich vermutlich als erheblich schwieriger erweisen.
    Diesen Gedanken im Hinterkopf, wandte Pony sich zu ihm um. »Pireth Dancard«, sagte sie.
    Midalis sah sie fragend an.
    »Vielleicht sollten wir die Inselfestung auf

Weitere Kostenlose Bücher