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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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unserem Weg quer durch den Golf noch einmal aufsuchen«, sagte Pony. »Die Leute dort, Inselbewohner wie Invasoren, sitzen jetzt schon seit Wochen fest. Vielleicht gibt Euer Anblick Euren Getreuen ja wieder etwas Hoffnung und zwingt die Anhänger Aydrians, ihr Verhalten zu überdenken.«
    »Dafür würdet Ihr in Kauf nehmen, dass sich unsere Fahrt in den Süden verzögert?«
    »Nein«, erwiderte sie und lächelte. »Lasst die übrige Flotte ruhig weitersegeln. Zurückbleiben soll nur die Saudi Jacintha oder noch besser, wir bitten Kapitän Al’u’met, alle Segel zu setzen und bis nach Dancard einen ordentlichen Vorsprung herauszuholen. Während wir dort die Ankunft der Flotte erwarten, könnten wir beide das Schiff verlassen – ich würde Euch mit Hilfe der Edelsteine nach Dancard hinüberbringen.«
    »Und was dann?«, fragte der Prinz ungläubig. »Wir beide, Ihr und ich, kämpfen allein gegen ein ganzes Heer von Kriegern aus Ursal?«
    »Wir werden so viel wie möglich in Erfahrung bringen und zuschlagen, wo immer sich eine Gelegenheit bietet«, antwortete Pony, die mittlerweile übers ganze Gesicht grinste.
    Prinz Midalis betrachtete sie lange, bis schließlich ein ähnliches Grinsen auf seinen Zügen erschien. »Ihr seid eine Spielernatur, hab ich Recht?«
    »Nur, wenn ich keine andere Möglichkeit sehe«, gestand Pony. »Oder wisst Ihr vielleicht eine?«
    Der Prinz lachte nur.
     
    Sie erreichten die Küste im Schutz der Nacht und traten unweit der Stelle, wo Pony vor gar nicht langer Zeit noch verwundet am Strand gelegen hatte, aus den sanft plätschernden Wellen auf die von der Brandung glatt geschliffenen Steine. Hinter ihnen, eine Meile weit draußen auf dem Meer, lag die Saudi Jacintha vor Anker, während die übrige Flotte unter vollen Segeln von Norden her nahte und das schnelle Flaggschiff wieder einzuholen versuchte.
    Als sie über den Strand auf höher gelegenes Gelände gelangten, erblickten sie linker Hand die Lichter des befestigten Turms und entlang der felsigen Hänge zur Rechten die dunklen Umrisse der Gebäude Dancards. Mitten in der ansonsten friedlich daliegenden Ortschaft gab es jedoch einen Ort, an dem reges Treiben zu herrschen schien. Diesen nahmen sie sich als Orientierungspunkt und hielten darauf zu.
    »Ein Schankraum«, sagte Pony leise, als sie im Schatten unterhalb des Fensters kauerten.
    »Scheinbar hauptsächlich von Leuten aus dem Dorf besucht«, erwiderte Midalis und beugte sich ein Stück vor, um besser hineinspähen zu können. »Aber ein paar Soldaten sind offenbar auch darunter.«
    »Am liebsten würde ich sofort hineingehen und Eure Ankunft öffentlich bekannt geben«, erklärte Pony. »Anschließend würde ich zum Turm hinübergehen und ihn im Namen der rechtmäßigen Krone zurückerobern.«
    »Ihr habt Bradwarden und Andacanavar fest versprochen, dass unser Landgang ausschließlich der Erkundung dienen soll«, erinnerte sie der Prinz.
    Er hatte leider Recht, wie Pony zugeben musste. Kaum hatten sie und Midalis ihre Pläne für diesen Abstecher nach Pireth Dancard bekannt gegeben, hatte – allen voran – der Zentaur empört aufgeschrien und nicht nachgelassen, bis sie ihm schließlich versprochen hatten, äußerste Vorsicht walten zu lassen.
    Das Geräusch einer Unterhaltung hinter ihrem Rücken ein Stück weiter die Straße hinunter veranlasste die beiden, sich noch tiefer in den Schatten zu ducken. Sie beobachteten, wie eine Gruppe von fünf Männern – offensichtlich Fischer aus Dancard, jedenfalls keine Soldaten – gemächlichen Schritts in Sicht kam.
    Pony und Midalis wechselten einen kurzen Blick, dann trat sie unmittelbar vor der Gruppe hinaus auf die Straße, um sich ihnen in den Weg zu stellen, während der Prinz sich noch tiefer in die Schatten kauerte.
    »Seid gegrüßt«, sagte sie.
    Die Männer blieben stehen und starrten sie verblüfft an. »He, Connie, bist du das etwa?«, fragte einer.
    »Ach was, das ist nicht Connie«, widersprach ein anderer Mann. »Wer bist du, Mädchen?«
    »Nun, jedenfalls kein Mädchen mehr«, sagte Pony und trat ein wenig weiter ins Licht, schlug die Kapuze ihres Umhangs zurück und offenbarte ihr blondes Haar.
    »Wer bist du dann?«, wollte der zweite Mann wissen. »Aus Dancard bist du jedenfalls nicht, soweit ich weiß, und ich kenne hier jeden im Ort. Bist du etwa mit den Soldaten gekommen? Ein Flittchen, das die Männer bei Laune halten soll?«
    Das trug ihm von den anderen ein paar hoffnungsvoll feixende Blicke ein, doch

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