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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Bewegungen und einer unverkennbaren inneren Ausgeglichenheit hielt Aydrian ihn sofort für einen Krieger.
    »Seid gegrüßt, König Aydrian«, begann Yatol De Hamman, der die Sprache des Bärenreiches einigermaßen fließend beherrschte. »Ich bin ein Abgesandter des Chezru-Häuptlings Mado Wadon und spreche im Namen Jacinthas.«
    »War es etwa zu viel verlangt von Chezru Wadon, sich persönlich herzubegeben?«
    Das arglose Lächeln auf Yatol De Hammans Gesicht erlosch schlagartig. »Abt Olins Verrat hat Behren in große Bedrängnis gebracht«, erwiderte er, ohne den finsteren Blick auch nur zu bemerken, den Brynn ihm zuwarf, weil er diese Information ohne Not preisgab. »Der Abt ist schuld daran, dass die Stadt im Chaos versinkt!«
    »Das soll genügen, bester Yatol«, sagte Brynn in einer Sprache, die Aydrian nicht verstand. Prompt drehte sie sich um und wandte sich in der Sprache der Touel’alfar direkt an ihn. »Behren ist das Opfer gewaltiger Zerstörungen geworden. Abt Olin hat Schande über die abellikanische Kirche und das Bärenreich gebracht und dich als gierigen Eroberer erscheinen lassen.« Sie maß Aydrian mit einem stechenden Blick, als sie hinzufügte: »Was meinst du, würde Lady Dasslerond dem zustimmen?«
    Aydrian konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er den Namen der Elfe hörte. »Bist du etwa hergekommen, um mir den Krieg zu erklären?«, fragte er sie unverblümt.
    »Ich bin gekommen, um Frieden zu verlangen«, erwiderte Brynn. »Und dich eindringlich zu ermahnen, die Grenze zwischen deinem Reich und meinem – beziehungsweise unserem – zu respektieren.« Sie wandte sich um, um Yatol De Hamman in das Gespräch mit einzubeziehen.
    »Abt Olin ist über seinen Auftrag hinausgegangen«, erklärte Aydrian.
    »Und der lautete?«
    »Behren wieder zu Stabilität zu verhelfen, das und nichts anderes«, erklärte Aydrian wenig überzeugend. »Er sollte feststellen, wer für eine gerechte Sache eintrat, und die Herrschaft dieses Mannes über das in seinen Grundfesten erschütterte Königreich mit Hilfe der unter seinem Kommando stehenden Truppen festigen.«
    »Sozusagen als gut nachbarschaftliche Geste des wohlmeinenden Herrschers aus dem Norden?«, fragte Brynn, ohne ihr Misstrauen im Mindesten zu verbergen.
    »Genau.«
    Brynn sah sich kurz nach ihren beiden Begleitern um, ehe sie sich, einen erbosten Ausdruck im Gesicht, wieder Aydrian zuwandte. Sie trat einen Schritt vor, sodass sie unmittelbar vor dem jungen König stand. »Was tust du nur, Aydrian?«, raunte sie ihm zu, dabei hätte sie die in der Elfensprache gesprochenen Worte getrost herausschreien können, denn die anderen hätten sie ohnehin nicht verstanden. »Was hast du mit Lady Dasslerond gemacht?«
    Aydrians Gesicht verhärtete sich.
    »Du bist mit der Absicht nach Behren gekommen, das Land zu erobern«, sagte Brynn. »Obendrein hast du zu Unrecht die Herrschaft über dieses Königreich an dich gerissen. Was in aller Welt –«
    »Zu Unrecht?«, entgegnete Aydrian. »Meine Mutter war Königin, oder hast du das bereits vergessen?«
    »Deine Mutter kämpft mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln gegen deine Herrschaft«, erwiderte Brynn.
    »Und woher willst du das wissen?«
    Brynn starrte ihn lange an, ehe sie schließlich einen Schritt zurücktrat. »Ich bin hergekommen, um einen Nichtangriffspakt auszuhandeln«, erklärte sie in der Sprache der To-gai-ru, die Pagonel in die des Bärenreiches übersetzte. »Südlich des Gebirges hast du nichts verloren, es sei denn auf Einladung von Chezru Wadon oder meiner Wenigkeit. Wenn du das akzeptierst, gilt im Gegenzug, dass weder To-gai noch Behren sich in die Angelegenheiten des Bärenreiches einmischen werden.«
    Noch während Pagonel übersetzte, bekundete auch Yatol De Hamman sein Einverständnis.
    »Also gut, von mir aus«, sagte Aydrian, drehte sich um und deutete auf einen langen Tisch, den man im rückwärtigen Teil des Raumes aufgestellt und mit Stapeln von Pergament, Schreibfedern und Tintenfässern entsprechend vorbereitet hatte. Auf einen Wink von Aydrian traten zwei Schreiber aus den Ecken des Raumes und nahmen ihre Plätze ein.
    Aydrian und Sadye nahmen an der einen Längsseite Platz, während Brynn und Yatol De Hamman sich auf die beiden freien Plätze ihnen gegenüber setzten. Pagonel stellte sich direkt hinter Brynn.
    Die Bedingungen hätten einfacher kaum sein können: Brynn und Yatol De Hamman versicherten, das Bärenreich nicht anzugreifen, und im Gegenzug

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