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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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kommentierte jedes seiner Worte mit einem Kopfschütteln. »Aber du wusstest doch, dass das Gerücht geht, Brynn Dharielle sei im Besitz einer solchen Bestie«, erwiderte sie.
    »Und?«
    »Nun, dann erklär mir bitte deine Reaktion«, forderte sie ihn auf.
    Ihre einfache Bitte löste schließlich die innere Anspannung des jungen Königs, und er beruhigte sich wieder ein wenig. Er hatte die Geschichten in der Tat gehört und es kaum noch erwarten können, diesem Geschöpf endlich selbst zu begegnen – er hatte sich sogar bereits in Gedanken ausgemalt, wie er den Drachen zum angemessenen Reittier des künftigen Weltbeherrschers machen würde. Sadyes Verwirrung war berechtigt, erkannte er. Nur – was war dann gerade geschehen?
    »Ich kann es nicht erklären«, gestand er. »Diese ungeheure Abscheu, die ich plötzlich spürte – ich hätte nie erwartet …«
    »Hast du nicht zuvor noch im Scherz behauptet, du hättest eine solche Bestie gern als Reittier?«
    »Ich will seinen ekelhaften Schädel als Trophäe und sonst gar nichts!«, brüllte Aydrian.
    »Aydrian?«
    Wieder war es Aydrian selbst, der noch überraschter auf seinen unvermittelten Wutausbruch reagierte als seine Zuhörer.
    »Ich werde sofort die Truppen in Bereitschaft versetzen«, verkündete Mallon Yank. »Wir werden die Bestie niederstrecken und Euch ihren Kopf bringen!«
    »Ihr werdet nichts dergleichen tun«, erwiderte Aydrian. »Die Abgesandten aus dem Süden sind als Unterhändler gekommen, und das werden wir respektieren.«
    »Sehr wohl, mein König.«
    »Am besten, wir vergessen diesen unglücklichen Gefühlsausbruch«, wandte Aydrian sich an alle Anwesenden. »Wir haben ein Abkommen unterzeichnet und werden daran ebenso festhalten wie Brynn und ihr Volk sowie die Behreneser. Die Frage der Südlande gilt damit fürs Erste als geklärt, worüber ich übrigens sehr erleichtert bin. Richten wir unsere ganze Aufmerksamkeit jetzt auf unser eigenes Land. Prinz Midalis und die Rebellion werden bald der Vergangenheit angehören.«
    Die Neuigkeiten wurden von allen mit großer Erleichterung aufgenommen.
    »Falls du das nächste Mal um ein Treffen mit Brynn ersuchst, tätest du vielleicht gut daran, ihr dringend zu raten, die Bestie in To-gai zu lassen«, raunte Sadye ihm zu.
    Aydrian legte ihr lachend den Arm um die Schultern. »Ein kluger Rat, allerdings«, gab er ihr Recht. »Ein wahrlich kluger Rat.«

24. Mühsame Kleinarbeit
    Yatol De Hamman war alles andere als erfreut, bei seiner Rückkehr nach Jacintha zu erfahren, dass an verschiedenen Stellen in den südlichen Teilen der Stadt erneut Kämpfe ausgebrochen waren. »Die Ordnung ist vollkommen zusammengebrochen! Ganz Behren versinkt wegen Euch im Chaos«, beschuldigte er Brynn.
    Brynn dachte nicht daran, sich von diesem geschwätzigen Menschen einschüchtern zu lassen. »Ihr solltet meine Geduld nicht überstrapazieren, Yatol«, erwiderte sie ruhig. »Hättet Ihr meine Stadt nicht angegriffen, wäre ich nicht gezwungen gewesen, als Reaktion darauf mit meinen Truppen aus der Stadt zu marschieren.« Er wollte erneut protestieren, doch Brynn hob die Hand und ließ ihn erst gar nicht zu Wort kommen. »Verschont mich mit Eurem Gerede, es seien Fehler gemacht worden. Für dergleichen fehlt mittlerweile einfach die Zeit. Euer Land liegt in Trümmern, und dafür könnt Ihr niemand anderen verantwortlich machen als Abt Olin – und Euch selbst. Also kehrt nach Hause zurück, Yatol. Sichert Eure eigene Provinz und legt endlich den Groll ab, den Ihr gegen mich und To-gai hegt. Ich garantiere Euch, eines Tages könnte er sich gegen Euch selbst kehren.« Die letzte Bemerkung enthielt eine kaum verhohlene Drohung, sodass Yatol De Hamman erbleichte und erschrocken vor der beeindruckenden Kriegerin zurückwich.
    »Reiten wir zurück zu deinen Leuten«, schlug Pagonel vor, der hinter Brynn stand.
    »Tun wir das«, pflichtete sie ihm bei. »Ich bin dieser Behreneser mehr als überdrüssig.«
    Das Lager der To-gai-ru oben in den Ausläufern des Gebirges zu finden bereitete ihnen keine große Mühe. Mittlerweile waren viele Krieger nach Hause zurückgekehrt, sodass nur noch eine Truppe von etwa achtzig Soldaten die Region überwachte – zu denen allerdings auch Tanalk Grenk gehörte, der geduldig Brynns Rückkehr erwartete.
    »Der Streit To-gais mit dem Bärenreich ist beigelegt«, erklärte sie ihm. »König Aydrian ist eindringlich davor gewarnt worden, das Gebirge zu überqueren, und in Anbetracht der Verluste, die

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