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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Nördlich der Stadt konnte sie in einiger Entfernung bereits die Lagerfeuer der To-gai-ru erkennen, also lenkte sie ihr Pferd in diese Richtung und setzte ihren Weg fort.
    Eine Stunde später zwang sie der laute Ruf mehrerer To-gai-ru-Posten, stehen zu bleiben. Die Krieger kamen aus ihrem Versteck hervor und umringten ihr Pferd, doch Pony ließ es widerspruchslos geschehen. Obwohl sie die Befehle, die man ihr gab, nicht verstand, stieg sie ab und händigte ihnen sogar ihr Schwert aus. Ihren Beutel mit den magischen Steinen behielt sie jedoch, und einen Grafit konnte sie sogar unbemerkt in ihre Hand gleiten lassen. Wenn es nicht anders ging, würde sie die Krieger mit einem Energiestoß betäuben.
    Man behandelte sie jedoch recht zuvorkommend und führte sie sofort zu einer in der Mitte des Lagers gelegenen Zeltgruppe, die auf einer Anhöhe errichtet worden war. Dort traf sie auf Brynn und Pagonel, die sie herzlich willkommen hießen.
    Nach einer kurzen offiziellen Begrüßung fragte Pony: »Ist es möglich, irgendwo ungestört miteinander zu reden?«
    Brynn winkte ihre Wachen fort und führte die beiden zum südlichen Ausläufer der Anhöhe, weg von den Lichtern und dem geschäftigen Treiben im Lager. Von diesem hoch gelegenen Aussichtspunkt konnten sie tief unter sich die dunklen Umrisse Jacinthas erkennen und dahinter das riesige Heer der Soldaten und Flüchtlinge, die mit Yatol Paroud in ihre Heimat Cosinnida zurückkehrten.
    »Es hat Hunderte von Toten gegeben«, erklärte Pony.
    »Nach meinen Berichten geht ihre Zahl in die Tausende«, berichtigte Brynn, nachdem Pagonel die Worte übersetzt hatte.
    Pony verzichtete darauf, der Schätzung zu widersprechen.
    Sie hatte noch nie eine derartige Brutalität im Kampf Mann gegen Mann gesehen wie bei den jüngsten Unruhen in Jacintha. Banden zogen durch die Straßen und fielen über jeden her, der sich ihnen in den Weg stellte oder nur in ihre Nähe geriet – ohne sich auch nur die Mühe zu machen, festzustellen, ob sie es mit einem Freund oder Feind zu tun hatten.
    »Auch in anderen Gebieten Behrens brechen derzeit neue Kämpfe aus«, fuhr Brynn fort. »Yatol Wadon wird noch verzweifeln angesichts der Aufgabe, Behren wieder zu vereinen – wenn sie sich nicht gar als vollends undurchführbar entpuppt.«
    »Wäre das so fürchterlich?«, fragte Pony.
    »Nur wenn die Eroberer aus dem Bärenreich zurückkehren«, antwortete Brynn. »In dem Fall dürfte sich kaum noch Widerstand gegen Aydrian und das Bärenreich regen, fürchte ich. Gewiss würde er bei den verschiedenen Stämmen den einen oder anderen Verbündeten finden.«
    »Aydrian wird nicht mehr hierher zurückkehren«, erklärte Pony.
    »Die Behreneser sind ihrem Wesen nach ein Volk von Stämmen«, fügte Pagonel in beiden Sprachen hinzu. »Sie werden sich in ihren Städten und Provinzen zusammenscharen und ihre Grenzen gegen jeden verteidigen, der sie zu unterwerfen versucht.«
    Danach standen sie eine Weile schweigend da und blickten hinunter auf die verwüstete Stadt.
    Pony wusste es sehr zu schätzen, dass Brynn in dieser Situation geduldig blieb und sie in keiner Weise drängte, den eigentlichen Zweck ihres überraschenden Besuchs preiszugeben.
    »Habt Ihr schon darüber nachgedacht, was Ihr meinem Sohn sagen werdet … Aydrian?«, fragte Pony schließlich.
    »Brynn reist nach Entel, um ihm die Nachricht von Abt Olins Niederlage zu überbringen«, antwortete Pagonel, ohne die Worte für die Kriegerin der To-gai-ru zu übersetzen.
    »Und um Aydrian deutlich vor etwaigen Eroberungsabsichten hinsichtlich der Königreiche südlich des Gebirges zu warnen. Sie wird ihm einen Waffenstillstand anbieten, aber ganz sicher kein Bündnis.«
    Pony wartete ab, bis Pagonel Brynn den kurzen Wortwechsel zusammengefasst hatte, dann bat sie den Mystiker: »Fragt sie doch bitte, ob sie Aydrian auch von mir eine Botschaft überbringen und ihm ausrichten würde, dass Yatol Wadon den Gefangenen Abt Olin großzügigerweise in meine Obhut übergeben hat und ich ihn gegen einen anderen Gefangenen austauschen möchte.«
    Pagonel übersetzte Brynn die Bitte, dann versicherte er Pony, sie würden sich der Sache annehmen.
    Anschließend schilderte Pony Pagonel ausführlich die Situation, der sie wiederum Brynn erläuterte.
    »Ich werde es ihm ausrichten«, versprach Brynn. »Und ich werde mich dafür einsetzen, dass König Aydrian Euren Bedingungen zustimmt.«
    Pony bedankte sich mit einem Nicken, dann wandten sich die drei wieder dem

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