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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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und die anderen Kommandanten begannen bereits mit der Planung des Angriffs auf das Kloster – zog Aydrian sich in ein abgedunkeltes Zelt zurück. Er stellte den Spiegel des Orakels auf und ließ sich ihm gegenüber nieder, starrte tief in ihn hinein und stellte sich die vielen Fragen, die um die schier unglaubliche Fähigkeit des Prinzen kreisten, unmittelbar außerhalb seiner Reichweite zuzuschlagen und sich stets dort in die Kämpfe einzumischen, wo seine Anwesenheit am dringendsten benötigt wurde.
    Lange Zeit kam Aydrian kein wirklich erhellender Einfall. Immer wieder sah er das Bild des Geistes seiner Mutter vor sich, der über die Lande schweifte und Informationen für den Prinzen zusammentrug. Aber wie war sie überhaupt auf die Idee gekommen, Brynn aufzusuchen? Und wie hatte sie einen so engen Kontakt zu Brynn herstellen können, dass sie ihr Vorgehen aufeinander abstimmen konnten? Denn das war zweifellos der Fall – in sämtlichen Berichten hieß es, die To-gai-ru und die Flotte des Prinzen seien exakt zur selben Zeit in Jacintha eingetroffen, um die Stadt ins Chaos zu stürzen.
    Dann schoss Aydrian ein Erinnerungsfetzen durch den Kopf, die Erinnerung an seinen ersten echten Kampf mit Lady Dasslerond. An jenem Tag hatte sie ihren Smaragd benutzt, um den Boden unter ihren Füßen zu verformen und ihn bis an die Grenze von Andur’Blough Inninness zurückzutreiben.
    Der Smaragd.
    Auf einmal ergab alles einen Sinn. Die versprengten Touel’alfar hatten sich nicht etwa in irgendein Versteck verkrochen, sondern sich dem Kampf gegen ihn angeschlossen!
    Aydrian riss die Augen auf. War das denkbar?
    Sofort begann der junge König nach seinem Seelenstein zu tasten und schwebte in seiner Geistgestalt aus dem Zelt. Wenn seine Vermutung richtig war, dann müssten sich in der Umgebung von St. Gwendolyn und Pireth Tulme bestimmt Beweise dafür finden lassen.
    Und natürlich bei St. Mere-Abelle.
    Aydrian brauchte in jener Nacht sehr lange, um die Spionin aufzuspüren. Er folgte dem Gefühl der Lebendigkeit, das ihm der Stein übermittelte, demselben Gefühl, das einen körperlosen Geist dazu verführte, von jedem lebenden vernunftbegabten Wesen Besitz zu ergreifen, in dessen Nähe er geriet.
    Schließlich entdeckte er sie, unweit der Nordmauer von St. Mere-Abelle: To’el Dallia war soeben dabei, sich mit den Geschützen vertraut zu machen, die Herzog Kalas in Position hatte bringen lassen, um das Gebiet um den Hafen im Schussfeld zu haben.
    Aydrian hielt sich von der Elfe fern, schwebte stattdessen in seinen Körper zurück und schlug die Augen auf.
    Die Touel’alfar hatten sich also Prinz Midalis als Spione angedient. Diese widerlichen kleinen Wesen betrieben tatsächlich seinen Sturz!
    Doch jetzt war er ihnen auf die Schliche gekommen, und vielleicht gab es sogar einen Weg, die Spione gegen den Prinzen auszuspielen. Eine ungeheure Fülle von Möglichkeiten schoss ihm durch den Kopf, und ihm wurde klar, dass er sich ein wenig Zeit nehmen musste, um das Ganze sorgfältig zu planen.
    Wie ließe sich der Krieg, gleich hier und jetzt, beenden?
    Natürlich war Aydrian sich noch nicht vollkommen über die Einzelheiten im Klaren, aber er war fest entschlossen, es bis zum Ende durchzustehen. Er wollte sich der Abtei St. Mere-Abelle entledigen und De’Unnero unwiderruflich in seinem Amt bestätigt sehen. Er wollte Prinz Midalis endgültig aus dem Weg räumen und sein Land weiter festigen, um sein Augenmerk von neuem auf die Südlande richten zu können. Und vor allem wollte er sich seiner lästigen Mutter entledigen. Damals hatte er sie fortgeschickt und sich gewünscht, sie würde sich einfach in irgendeinem Versteck verkriechen und dort an ihrem eigenen Elend zugrunde gehen. Ihre Fähigkeit, sich niemals unterkriegen zu lassen, hatte ihn überrascht, vor allem aber hatte sie ihn geärgert.
    Das wollte er ihr nun heimzahlen.
    Fast augenblicklich machte er sich in seiner Geistgestalt wieder auf den Weg und ließ sich rasch nach Nordwesten tragen, an einen Platz, der ihm bestens vertraut war – in der Nähe der kleinen Ortschaft Dundalis.
    Bald darauf blickte er auf zwei mit Steinen überhäufte Hügelgräber hinab – im einen lag sein Großonkel Mather, in dem anderen sein Vater.
    Aydrians Geist rief das Jenseits um Beistand an.
    Sein Geist war noch nicht wieder in seinen physischen Körper zurückgekehrt, da geriet ein Stein auf dem Grab in den Waldlanden in Bewegung und rollte herunter, und gleich darauf noch ein

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