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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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ein Unsinn?«
    Aydrian stand auf der anderen Seite des Tisches, Kalas gegenüber, das Kinn in eine Hand gestützt. Er hatte einige Mühe, nicht zu grinsen, denn ohne es zu wissen, lieferte Kalas den unmittelbar draußen vor dem Haus auf der Lauer liegenden Elfen ein perfektes Schauspiel. Während der letzten Tage hatte er To’el Dallia, seine ehemalige Ausbilderin in Andur’Blough Inninness, aufmerksam beobachtet und nur darauf gewartet, dass sie sich in die Nähe des unweit des Feldlagers der Kingsmen gelegenen Gebäudes traute, eben jenes Hauses, das er, für jeden ersichtlich, als seine Kommandozentrale hatte errichten lassen.
    Auch sonst hatte Aydrian nichts unversucht gelassen, um Midalis’ Flottenbewegungen nach dem Fall Pireth Tulmes zu überwachen, und konnte nun einigermaßen sicher davon ausgehen, dass der Prinz und seine Flotte sich näher an St. Mere-Abelle herangewagt hatten.
    »Für die Eroberung von St. Mere-Abelle brauche ich Eure dreißigtausend Mann nicht«, antwortete Aydrian. »Die Abtei wird dem Angriff meiner fünftausend Mann und der Wurfmaschinen nicht lange standhalten. Damit steht es Euch frei, umgehend mit dem großen Marsch nach Palmaris und anschließend nach Nordosten und Vanguard zu beginnen. Prinz Midalis kann unmöglich darauf hoffen, Euch Widerstand zu leisten, ganz gleich, wo er an Land geht.«
    »Ihr geht ein großes Risiko ein«, warnte Herzog Kalas. »St. Mere-Abelle ist sehr viel mächtiger, als Ihr Euch offenbar vorzustellen vermögt. Die Abtei ist in ihrer langen Geschichte kein einziges Mal gefallen, dabei sind schon weitaus größere Heere als Eures gegen sie aufgeboten worden!«
    »Deren Führer allerdings keinesfalls so mächtig im Umgang mit den Steinen waren wie ich«, erwiderte Aydrian. »Oder so geübt in der Abwehr der Steinmagie der Mönche. Zurzeit befinden sich nicht mehr als siebenhundert von ihnen in St. Mere-Abelle.«
    »Sowie noch einmal ungefähr die gleiche Anzahl Bauern, wenn nicht mehr«, fügte Herzog Kalas hinzu. Doch Aydrian zuckte nur mit den Schultern, als sei dies nicht weiter von Belang.
    »Wenn ich den Einsatz der Steinmagie durch die Mönche auf ein Minimum reduzieren kann, wird es uns gelingen, das Tor zu durchbrechen, und ist das erst einmal geschehen, wird das Kloster bald kapitulieren«, erklärte Aydrian.
    »Die Mönche sind auch in den herkömmlichen Kampftechniken bestens ausgebildet«, warnte Kalas.
    »Sicher, einige von ihnen sind hervorragende Kämpfer«, gab De’Unnero ihm Recht. »Aber auf die meisten trifft dies keineswegs zu. Sobald König Aydrian und ich der Abtei die Führung genommen haben, werden vermutlich viele der minderen Mönche den neuen König und die erneuerte Kirche als Tatsache akzeptieren. Alles andere hätte für sie auch gewiss katastrophale Folgen, meint Ihr nicht?«
    Herzog Kalas schüttelte noch immer den Kopf. »Erstürmen wir das Kloster gemeinsam, gleich morgen früh«, schlug er vor. »Ist das erst vollbracht, können wir uns Prinz Midalis zuwenden.«
    »Genau das war die ganze Zeit über unser Fehler«, erwiderte Aydrian. »Unsere Truppen waren stets zu stark an einem Ort konzentriert. Nur deshalb haben sich Prinz Midalis immer wieder Gelegenheiten ergeben, uns an den Rändern anzugreifen. Nein, der Zeitpunkt ist gekommen, unsere Armeen in schlagkräftige Einzelheere aufzuteilen. Zumal es im Augenblick noch zu früh ist, die Abtei anzugreifen, da ich derzeit die Ordensbrüder ausspioniere, um in Erfahrung zu bringen, wie sich ihre Schwächen am vorteilhaftesten ausnutzen lassen. Ich werde die kläglichen Reste von Fio Bou-raiys Abellikaner-Orden vermutlich innerhalb einer Woche zerschlagen, aber bis dahin möchte ich, dass Ihr mit zwanzigtausend Mann im Norden von Palmaris angreift. Eure restlichen zehntausend Mann werden nach Südosten in Marsch gesetzt. Dreitausend von ihnen werden zur Verstärkung der Garnison in Entel abgestellt, und das andere Teilheer soll Mantis Arm und die Zerschmetterte Küste sichern. Ich bezweifle, dass Midalis, wenn er von Eurem Vernichtungsfeldzug gegen seine Heimat erfährt, noch einmal in den Südlanden an Land gehen wird – tut er es aber doch, so stehen wir bereit, um ihm schnell und entschlossen entgegenzutreten.«
    »Mein König …«, wollte Herzog Kalas zu einem Einwand ansetzen, doch Aydrian wollte nichts davon hören.
    »So lautet mein Entschluss«, beendete er die Diskussion. »Sobald ich mich mit meinen fünftausend Mann der Ordensbrüder in der Abtei entledigt

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