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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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ruhiger Stimme auf, den Katapulten Befehl zum Beschuss der Tore zu geben und den Beginn des Sturmangriffs auf das Haupttor zu veranlassen. Dann zog der junge König einen der Pfeile aus seinem Köcher, hielt ihn vor seinen Augen in die Höhe und bewunderte den winzigen Rubin, den man unmittelbar unterhalb der Spitze an seinem Schaft befestigt hatte.
    Er war noch immer in seine Betrachtung versunken, als De’Unnero wieder zu ihm zurückkehrte. »Ihr wollt doch nicht etwa allen Ernstes …«, setzte der Mönch an, doch Aydrian lachte nur und unterband damit jede weitere Diskussion.
    Der junge König holte einen Seelenstein hervor und zog seinen mächtigen Bogen – den Bogen seines Vaters – aus der Halterung seitlich neben dem Sattel, ehe er Falkenschwinge mit einer fließenden Bewegung spannte.
    »Ich habe das Bogenschießen in letzter Zeit ein wenig vernachlässigt«, klagte er, während die Katapulte zu feuern begannen und seine Krieger zum Sturmangriff ansetzten. Achselzuckend legte Aydrian den rubinbesetzten Pfeil an die Sehne. »Ich glaube trotzdem, ich kann den Pfeil nahe genug neben den Türmen zu beiden Seiten des Tores platzieren, um dort einiges Unbehagen zu stiften.«
     
    Die Ordensbrüder von St. Mere-Abelle hatten in den obersten offenen Räumen der beiden Türme, die das Haupttor der mächtigen Klosteranlage flankierten, Stellung bezogen und erwiderten den Angriff mit einem Gewitter aus magischen Lichtblitzen. Bläulich weißen Armen gleich schienen sie nach den vordersten Reihen der heranstürmenden Krieger zu greifen, um sie unter lautem Krachen zu Boden zu schicken. Bischof Braumin stand im linken Turmzimmer an der Seite des ehrwürdigen Vaters Fio Bou-raiy, feuerte seine Ordensbrüder an und beschwor sie, gleich in ihre ersten Explosionen jede Unze ihrer Energie zu legen. Schließlich hatte er mit eigenen Augen zusehen müssen, wie Aydrian das magische Gegenfeuer in Palmaris zum Erliegen gebracht hatte; die Vermutung lag also nahe, dass der junge König seinen angreifenden Truppen hier auf ganz ähnliche Weise Feuerschutz geben würde.
    Auch Fio Bou-raiy redete immer wieder beschwörend auf seine Ordensbrüder ein. Lautstark erinnerte er sie daran, dass St. Mere-Abelle noch nie gefallen war, und versuchte ihnen klar zu machen, dass dies auch jetzt nicht geschehen würde. Die Antwort, sowohl oben auf den beiden Türmen als auch entlang der gesamten Befestigungsanlagen an der Vorderseite des Klosters, war ein einziger tosender Aufschrei. Mit Edelsteinen und Armbrüsten, mit siedendem Öl und schweren Steinen wehrten sich Ordensbrüder und Bauern nach besten Kräften gegen die heranstürmenden Heerscharen.
    Dann erspähte Bischof Braumin eine Gruppe von Personen auf der gegenüberliegenden Seite des Feldes, die das Schauspiel offenbar beobachteten, und sofort war ihm klar, dass Aydrian und De’Unnero unter ihnen sein mussten. Er interessierte sich jedoch nicht näher für sie, zumal sie sich deutlich außerhalb der Reichweite seiner Magie befanden, daher bemerkte er auch nicht, dass der noch immer im Sattel seines Pferdes sitzende junge König soeben seinen prächtigen Elfenbogen hob und einen einzelnen Pfeil abschoss.
    Wer immer den Pfeil bemerkte, hätte ihm gewiss keinerlei Bedeutung beigemessen – das eher kleine Geschoss fiel inmitten des ungeheuren Gewimmels eigentlich kaum auf. Er zog am morgendlichen Himmel perfekt seine Bahn und senkte sich rechter Hand des bereits arg mitgenommenen Tores auf das offene Turmzimmer herab. Und keiner der Mönche bemerkte, dass das Geschoss von einer Erscheinung begleitet wurde, Aydrians Geist, der seinen Körper verlassen hatte, um die Verbindung zu dem im Schaft des Pfeils eingelassenen Rubin aufrechtzuerhalten.
    Mit einem scharfen Klicken prallte der Pfeil gegen das Mauerwerk des Turms und zersplitterte am Sims der breiten Fensteröffnung.
    Um unmittelbar darauf in einem gewaltigen Feuerball zu explodieren, der das Turmzimmer vollständig ausfüllte und die magische Verteidigung der Mönche im gleißenden Aufblitzen seiner fürchterlichen Stichflamme zum Erliegen brachte.
    »Mein Gott«, murmelte Braumin Herde, wie gelähmt von der gewaltigen Demonstration magischer Kräfte. Seine Knie drohten unter ihm nachzugeben, als die Schreie von gegenüber zu ihm herüberdrangen und er erst einen und gleich darauf noch einen zweiten Mann, von Kopf bis Fuß in züngelnde Flammen gehüllt, aus dem Turm stürzen sah. »Mein Gott.«
    »Die Schutzschilde des

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