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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Sonnensteins!«, brüllte Fio Bou-raiy verzweifelt, als sein Blick zur anderen Seite des Feldes hinüberwanderte und er Aydrian dort erneut seinen Bogen spannen sah. Die Mönche bemühten sich, die richtigen Steine hervorzuholen, aber viele schafften es nicht rechtzeitig.
    Ein zweiter Pfeil kam aus großer Höhe herabgeschossen und senkte sich in den Innenhof gleich hinter dem Tor. Der unmittelbar darauf folgende Feuerball schlug die dort zur Verteidigung des Tores versammelten Bauern in die Flucht, viele von ihnen mit lichterloh brennenden Kleidern, versengten Haaren und schweren Brandverletzungen. Jetzt fingen auch die mächtigen Balken des Tores Feuer – mit noch verheerenderer Wirkung auf die Moral der Verteidiger.
    »Schafft Serpentine herbei!«, brüllte Fio Bou-raiy. »Und jede Menge Wasser!«
    Braumin Herde, am ganzen Körper umhüllt vom bläulich weißen Schild eines Serpentins, warf sich auf Fio Bou-raiy, fieberhaft bemüht, ihn unter seinen Schutzschild zu ziehen, als bereits der dritte magische Feuerball explodierte und das Turmzimmer, in dem sich das Oberhaupt der Abtei befand, mit seiner Flammenwolke füllte.
    Braumin wurde von der Wucht der Explosion nach hinten geschleudert, hielt Bou-raiy aber selbst dann noch entschlossen gepackt, als die beiden gegen die Rückwand prallten. Ohne seinen festen Griff zu lösen, kam der Bischof mühsam wieder auf die Beine und zog auch den ehrwürdigen Vater mit hoch, ehe er ihn aus dem brennenden Raum schob, die Wendeltreppe des Turms hinunter- und schließlich aus dem Gebäude ins Freie führte.
    Im Innenhof angelangt, gab er Meister Machuso sofort neue Anweisungen: »Haltet durch, so lange es geht, dann organisiert den Rückzug hinunter in die Kellergewölbe. Wir müssen ihnen einen Kampf um jeden Zentimeter Boden aufzwingen – sie sollen bei jedem Schritt über die Leichen ihrer toten Kameraden hinwegsteigen müssen.«
    Der alte Meister nickte und machte sich unverzüglich daran, die Ordensbrüder und Bauern neu zu formieren und sicherzustellen, dass überall Sonnensteinschilde errichtet wurden. Und tatsächlich, der nächste rubinbesetzte Pfeil, der von der anderen Seite des Feldes herangeflogen kam, durchquerte eine Zone aus Antimagie, wo Aydrians Geist zurückgewiesen wurde. Der Feuerball zündete nicht.
    »Dann also eine herkömmliche Schlacht«, rief Meister Machuso mit entschlossenem Nicken. Er war überzeugt, dass er und seine Ordensbrüder diesem Feind das Äußerste abverlangen würden – mit oder ohne Magie.
    Als wenig später Rufe vom nördlichen Teil der Klostermauern herüberhallten und das Eintreffen einer zweiten, von Prinz Midalis angeführten Streitmacht ankündigten, schlug seine Entschlossenheit in überschäumende Hoffnung um.
     
    Aydrian und De’Unnero kamen die Gerüchte wenig später ebenfalls zu Ohren, und einige Augenblicke später sahen sie Prinz Midalis’ Streitmacht tatsächlich von Norden heranpreschen.
    »Wir könnten unsere Truppen von der Mauer abziehen«, überlegte De’Unnero.
    »Dann wird Midalis sich hinter die Klostermauern zurückziehen«, erwiderte Aydrian. »Und das sollten wir auf jeden Fall verhindern.«
    De’Unnero machte Anstalten, sich zu entfernen, doch Aydrian packte ihn an der Schulter. »Seht doch«, rief er und deutete nach Westen. »Wie es scheint, wird Herzog Kalas sich der Armee von Prinz Midalis annehmen.«
    Als in diesem Moment noch eine weitere Streitmacht auf dem Feld erschien, die von Westen herangeprescht kam, wurde De’Unnero schlagartig ruhiger. Herzog Kalas war zurück, mit einer Armee von der dreifachen Stärke der von Prinz Midalis angeführten Truppen, wie dem jungen König und dem Mönch ein flüchtiger Blick nach Norden und dann zurück nach Westen zeigte. Prinz Midalis würde das Tor nicht vor Herzog Kalas erreichen.
    »Herzog Kalas dürfte wohl keine Mühe haben, die Schlacht draußen auf dem Feld für sich zu entscheiden«, versicherte Aydrian dem Mönch. »Kommt, begeben wir uns zum Tor und kümmern uns um den Kampf im Innern der Abtei.«
    Das blutige Gemetzel vor dem Tor und an den Mauern von St. Mere-Abelle zwang Aydrian, sein Pferd in einer Zickzacklinie über das Schlachtfeld zu lenken. Seiner Schätzung nach war bereits mehr als ein Drittel seiner fünftausend Mann starken Armee gefallen, doch das kümmerte ihn wenig denn das Tor würde jeden Moment nachgeben, und die Verteidigungsbemühungen begannen merklich zu erlahmen. Dank seiner Verbindung durch den Hämatit spürte er,

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