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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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stationierten Männern der Küstenwache noch keine geeignete Fahne für König Aydrian zur Verfügung stehen konnte.
    »Es wird zum Kampf kommen«, begeisterte sich einer der jüngeren Ordensbrüder hinter Stimson. »Sie stehen auf Seiten von Prinz Midalis.«
    Dies schien die Haltung aller an Bord zu sein, wie Stimson sich überzeugen konnte, als er sich kurz umdrehte und die erwartungsvollen Mienen und leuchtenden Augen sah. Er ersparte sich den Einwand, dass die Soldaten auf diesem Außenposten vielleicht einfach die einzige Flagge gesetzt hatten, die sie besaßen.
    Matrosen sandten über die Fluten hinweg Signale aus, und die Schiffe gaben ihre verhältnismäßig strenge Formation in Dreierreihen auf. Die Schiffe backbord und steuerbord der Assant Tigre scherten in weitem Bogen aus und halsten, um ihre Fahrt zu drosseln, während die nachfolgenden sich langsam in die dadurch frei gewordenen Positionen schoben. Bereits Minuten später – der schwarze Punkt der Insel Dancard am Horizont war kaum größer als beim ersten Sichten – hatten sich die Kriegsschiffe in zwei Reihen zu einer Angriffsformation gruppiert: sieben vorneweg und acht unmittelbar dahinter. Die Assant Tigre bildete das Kernstück dieser Formation, die aus den so genannten Zerstörern bestand: schwer gepanzerte und mit Bogenschützen sowie den sieben edelsteinbewehrten Ordensbrüdern bemannte Schiffe. Die acht kleineren Kriegsschiffe dahinter, schneller und manövrierfähiger, waren jeweils mit zwei Katapulten von großer Reichweite bestückt und mit im Zweikampf Schiff gegen Schiff ausgebildeten Soldaten bemannt.
    »Jeder von Euch wurde über seine Aufgabe unterrichtet«, wandte sich Bruder Stimson an seine sechs abellikanischen Glaubensbrüder. »Graf DePaunchs Entschluss, uns alle auf einem Kriegsschiff zu konzentrieren, zwingt uns, unsere Angriffe noch wirkungsvoller aufeinander abzustimmen. Sobald an Land der erste Widerstand ausgemacht wird, sei es in Gestalt eines Katapults oder einer Gruppe von Bogenschützen, muss dieser Widerstand unverzüglich gebrochen werden, ehe dieses Schiff ernsthaften Schaden erleidet. Ist das jedem klar?«
    Begeisterter Jubel schlug ihm entgegen. Ein wenig zu begeistert, fand der ältere Ordensbruder, der zu Zeiten der Pest einen gewaltigen Aufruhr miterlebt hatte, eine wilde Schlacht auf dem Marktplatz seiner kleinen Heimatstadt nordöstlich von Ursal. Damals hatte Stimson Männer in Scharen sterben hören, und obwohl er fest an De’Unnero und Abt Olin glaubte und sich längst damit abgefunden hatte, dass eine Eroberung von Kirche und Königreich nicht kampflos zu bewältigen war, verspürte er nicht das geringste Bedürfnis, diese furchtbaren Schreie jemals wieder zu hören.
    »Geht und esst noch eine Kleinigkeit, sofern Ihr das noch nicht getan habt, und macht Euren Frieden mit Gott, ehe Ihr Eure Positionen einnehmt«, wies Stimson die Ordensbrüder an. »Entspannt Euch, Brüder, und macht Euch klar, dass uns noch Stunden bleiben, bis es zu den ersten Kampfhandlungen kommt.«
    Mit diesen Worten entfernte sich der befehlshabende Mönch und begab sich mittschiffs zur Kommandokajüte, um sich der Besprechung mit Graf DePaunch und den anderen Anführern anzuschließen.
    Er fand DePaunch in einem ähnlich aufgeregten Zustand vor wie zuvor die jungen Ordensbrüder – was er keineswegs als gutes Zeichen deutete.
    »Ich werde mich bis auf dreihundert Meter nähern und dann nach steuerbord abdrehen und die Insel umsegeln«, erklärte DePaunch soeben.
    »Dreihundert Meter, damit geraten wir in den Bereich ihrer größeren Katapulte, die oben auf den Felsen installiert sind, Mylord«, gab einer der anderen Kommandanten, Giulio Jannet, zu bedenken – ein Allheart, der etliche Jahre unter Herzog Bretherford gedient hatte.
    DePaunch nickte. »Die sich allerdings auf eine solche Entfernung kaum als treffsicher erweisen dürften«, erklärte er. »Die hintere Achterformation wird sich aufteilen. Vier Schiffe werden sich uns anschließen, die vier übrigen werden die Insel backbords umschiffen. Kein feindliches Schiff wird sich aus unserer Reichweite davonstehlen können.«
    »Ich denke, Ihr solltet vier Schiffe auf Parallelkurs an Dancard vorbeisegeln lassen«, sagte Giulio. »Für den Fall, dass einige bereits die Flucht ergriffen haben – beziehungsweise dies in Kürze tun werden, da man uns mittlerweile zweifellos entdeckt hat.«
    Graf DePaunch ließ sich das einen Moment lang durch den Kopf gehen, dann gab er nickend

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