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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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oder zwei Jahren da sein.«
    »Dein Platz ist an meiner Seite.«
    Der Mystiker legte einen Arm um Brynns schmale, aber kräftige Schultern, so als wollte er sie trösten, während die beiden gemeinsam nach Osten blickten.
     
    »Sie haben keine Zeit vergeudet«, sagte Brynn zu ihrem Kundschafter, als dieser zurückkehrte, um sie davon zu unterrichten, dass die von Yatol de Hamman angeführte und unter der Fahne Jacinthas marschierende Armee in diesem Augenblick Avaru Eesa im Südosten überfiel. Avaru Eesa war einst die Heimat Yatol Tohen Bardohs gewesen und galt als eine der bedeutendsten behrenesischen Städte. Jetzt, da sich Dharyan-Dharielle unter to-gai-ruscher Herrschaft befand, war es die größte und mächtigste aller Städte im Westen des Königreichs.
    Sie sah zu dem neben ihr sitzenden Pagonel. »Ich muss sofort dorthin«, erklärte sie. Zu ihrer Überraschung widersprach ihr Berater nicht sofort, machte nicht einmal den Eindruck, als habe er die Absicht, es zu tun. Er saß da, den Blick nachdenklich nach vorn gerichtet, und rieb sich sachte übers Kinn.
    »Ich könnte rasch dorthin reisen und sofort wieder zurückkehren«, erwiderte er. »Ich könnte mit Pherol über die Stadt hinwegfliegen und dabei eine Menge in Erfahrung bringen.«
    »Ich würde mir das gern mit eigenen Augen ansehen«, sagte Brynn. »Wie Jacintha mit den Bürgern der Heimatstadt Tohen Bardohs umspringt, könnte uns eine Menge darüber verraten, was wir von dieser merkwürdigen Allianz zu erwarten haben, die sich im Osten gebildet hat.«
    Pagonels einzige Antwort war ein knappes, zustimmendes Nicken.
    Kaum eine Stunde später verließen Brynn und Pagonel die Stadt Dharyan-Dharielle in Begleitung von zweihundert To-gai-ru-Reitern. Über ihnen kreiste der Drache Pherol, jetzt wieder in seiner riesenhaften Echsengestalt. Bereit, jederzeit auf Brynns Kommando zu reagieren, diente er ihnen mit seinem scharfen Sehvermögen als Späher.
    Während der nächsten ein, zwei Tage, als sie sich entlang des Sockels der mächtigen Hochebene, die To-gai und Behren voneinander trennte, Richtung Süden bewegten, machte sie sich mehrere Male die große Schnelligkeit und Körperkraft des Drachen zunutze, um sich zum Oberrand des Plateaus tragen zu lassen und zusätzliche Krieger heranzuschaffen, die sich bereits in großer Zahl entlang des Landbruchs eingefunden hatten. So kam es, dass die Truppe, als sie sich weniger als eine Woche nach ihrem Aufbruch Avaru Eesa näherte, an die fünfhundert Krieger zählte.
    Nachdem die Aufklärung aus Pherols Vogelperspektive ergeben hatte, dass De Hamman die Stadt bereits erobert hatte, führte Brynn ihre Krieger bis auf Sichtweite an die westliche Stadtmauer heran. Dort löste sie sich mit Pagonel und einigen Kriegern aus dem Haupttross und ritt mit einer Unterhändlerflagge auf die Mauer zu.
    Brynn, der Drache von To-gai, der eben diese Stadt erst wenige Monate zuvor im Krieg erobert hatte, wusste, dass sie, falls noch immer einige der ursprünglichen Wachen Avaru Eesas auf ihren Posten standen, kaum auf einen freundlichen Empfang hoffen konnte. Doch das war nicht der Fall. De Hamman hatte gründliche Säuberungen in der Stadt durchgeführt, und die Wachen, die die To-gai-ru von den Wachtürmen am Westtor aus begrüßten, waren Soldaten aus Jacintha.
    Unterstützt, wie Brynn und Pagonel sofort auffiel, von mehreren hellhäutigen Kriegern in den schwereren Rüstungen des Bärenreiches.
    Das Trüppchen der To-gai-ru wurde ohne Umschweife in die eroberte Stadt hineingelassen und von einigen Soldaten sogar mit Jubel begrüßt. Warum auch nicht?, überlegte Brynn. Schließlich waren sie und ihre Gefährten es gewesen, die in der Schlacht um ihre Heimatstadt für die entscheidende Wende gesorgt hatten. Hätte Bardoh sich durchgesetzt, wie viele dieser Soldaten wären dann jetzt noch am Leben?
    »Ich möchte mit Yatol De Hamman sprechen«, richtete Brynn das Wort an den Kommandanten der Wachmannschaft, worauf dieser zwei Soldaten den Befehl gab, sie unverzüglich zum Chezru-Tempel zu begleiten, in dem Yatol De Hamman vorübergehend Quartier bezogen hatte.
    Noch ehe sie das von den Kämpfen beschädigte, aber noch immer eindrucksvolle Gebäude betrat, erhielt Brynn Antwort auf viele ihrer Fragen.
    Denn über den gesamten Tempelvorplatz verteilt lagen Dutzende verwundeter Soldaten, die ausnahmslos die rot bestickten Turbane trugen, die man einst mit Yatol Bardoh in Verbindung gebracht hatte. Offenkundig während oder nach

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