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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Krise beizustehen«, sagte Pagonel. »Vielleicht verfügt Abt Olin über besondere Erfahrungen mit dieser Art von Schwierigkeiten und möchte der am Boden zerstörten Obrigkeit der Chezru seinen Sachverstand zur Verfügung stellen.«
    Brynn musterte ihn lange, denn sie wusste ganz genau, dass er sie mit seiner Stellungnahme eher dazu bringen wollte, alle Möglichkeiten abzuwägen, als sie von irgendetwas zu überzeugen. »Oder aber, Abt Olin sieht in dem am Boden zerstörten und verwirrten Volk Behrens eine Chance«, erwiderte sie.
    Pagonels Miene verriet ihr, dass er dem nicht widersprechen mochte.
    »Hat Abt Olin womöglich die Absicht, den Herrschaftsbereich deines Freundes Aydrian auszuweiten?«, fragte er.
    Brynn richtete den Blick wieder nach Osten und zuckte mit den Schultern.
    »Angenommen, es wäre so, wäre das für dich und dein Volk nicht eine gute Sache?«, fuhr Pagonel fort. »Angenommen, Aydrian oder seine Vertreter erlangten die Vorherrschaft über Behren, würde das die Bedrohung To-gais durch die Behreneser nicht verringern? Schließlich bist du doch mit ihm befreundet – oder nicht?«
    »Mag sein, dass es sie verringern würde.«
    »Warum zerbrichst du dir dann den Kopf darüber, dass wir Yatol Wadon und dadurch vielleicht auch Abt Olin in der Schlacht um Jacintha unterstützt haben?«, fragte der Mystiker. »Was du getan hast, hat den Krieg, so scheint es, von deinen Grenzen weiter nach außen verlagert, und ist nicht genau das die Pflicht eines jeden Führers?«
    Das war natürlich nicht völlig von der Hand zu weisen, dennoch stieß seine Argumentation bei Brynn auf wenig Zustimmung, denn es gab noch etwas anderes zu bedenken. »Und was ist mit den Behrenesern?«, fragte sie.
    »Wäre es vorstellbar, dass dein Freund Aydrian ein Führer von zweifelhaftem Charakter ist? Ein Tyrann?«
    »Jedenfalls ist er kein Behreneser«, erwiderte Brynn. »Und die Abellikaner sind nun mal keine Chezru, und sie sind auch nicht wirklich mit dem Glauben und den Vorstellungen der Chezru vertraut.«
    »Ein Glaube, der erst vor kurzem tief erschüttert wurde.«
    »Trotzdem, wie kann eine Eroberung die Antwort darauf sein, dass ihre Gebete auf einmal nicht mehr erhört werden?«, konterte Brynn mit Nachdruck, und plötzlich sah sie an Pagonels Gesichtsausdruck, dass er sie ganz bewusst an diesen Punkt manövriert hatte. »Habe ich womöglich dazu beigetragen, die Behreneser der Herrschaft einer fremden Armee und einer fremden Kirche zu unterwerfen, so wie mein Volk damals von den Behrenesern unterjocht wurde?«
    »Wird es den Behrenesern jetzt nicht besser gehen?«, fragte der Mystiker.
    »Nein«, antwortete Brynn ohne das geringste Zögern. »Das Gleiche wurde damals über die To-gai-ru gesagt – angeblich, so hieß es, zeigten uns die Behreneser den Weg zu einem besseren Leben. Wir sollten das Land unseren Bedürfnissen entsprechend kultivieren, statt im Einklang mit der Steppe zu leben.«
    »Und daran hast du nicht geglaubt?«
    »Nein, denn sie waren auf dem besten Wege, uns damit unsere Identität zu rauben«, erwiderte Brynn. »Die althergebrachten Sitten und Gebräuche der To-gai-ru waren mehr als bloße Traditionen, auf ihnen fußte unser ganzes Selbstverständnis. Dieses Selbstverständnis ohne jede Möglichkeit der Einflussnahme zu verlieren …«
    Pagonels sanfter Gesichtsausdruck verriet ihr, dass er genau auf diese Antwort gehofft hatte.
    »Nein, mir ist unbehaglich zumute bei der Vorstellung, das Bärenreich könnte sich als herrschende Kraft in Behren festsetzen«, erklärte Brynn entschieden. »Ich würde die Rolle, die ich dabei gespielt habe, stets bereuen. Behren gehört den Behrenesern und To-gai den To-gai-ru. Wenn das Volk des Bärenreiches – oder von mir aus auch der abellikanische Klerus – Behren in Zeiten der Not helfen möchte, so könnte man das hinnehmen. Aber nicht, wenn sie die Notlage des Landes ausnutzen, um es zu erobern.«
    »Vielleicht wäre es allmählich an der Zeit, dich mit deinem alten Freund Aydrian zu treffen?«
    »Noch habe ich Pherol nicht heimgeschickt«, erwiderte Brynn.
    »Das solltest du vorerst auch nicht tun. Wir werden den Drachen noch brauchen, um beweglich zu sein – vielleicht sogar für einen Krieg.«
    »Wir?« In Brynns Stimme klang leise Hoffnung an. Sie hatte angenommen, Pagonel würde schon bald wieder in seine Heimat im Süden zurückkehren.
    »Die Wolkenfeste existiert bereits seit ewigen Zeiten«, erwiderte der Mystiker. »Sie wird auch noch in ein

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