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Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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Schreibtisch schlug das Telefon an. Anke nickte ihr zu, ranzugehen, es könnte ein Notruf sein. Sie winkte Sandra zu, hatte die Klinke schon in der Hand, als Sandra ihr ein Zeichen gab, zu bleiben. Sie hielt kurz die Muschel zu und flüsterte „Marianne«. Anke ging nahe an den Schreibtisch heran und beugte sich vor, als können dadurch Mariannes Worte bis in ihr Ohr geleitet werden. Sandras Mund öffnete sich ein wenig, als sei sie erstaunt.
    „ Das müsst ihr unbedingt der Polizei mitteilen, Marianne, möglichst bald.«
    Anke sah Sandra nicken.
    „ Ja, ich gebe es der Journalistin weiter, du kannst sie aber auch jederzeit selbst anrufen, wenn du magst.«
    Anke war alarmiert. Nachdem Sandra noch eine Weile Mariannes Worte am anderen Ende gelauscht hatte, legte sie endlich auf. Gespannt blickte Anke sie an.
    „Marianne sagte, eine Freundin von ihr hätte Petra Busch gestern Abend gegen zweiundzwanzig Uhr im Popcorn gesehen. Und dann sei sie verschwunden gewesen. Ihre Freundin hätte gedacht, dass Petra nach Hause gegangen sei.«
    Anke pfiff durch die Zähne. „Mehr hat sie nicht beobachtet? Warum hast du mich nicht mit ihr reden lassen?«, schimpfte Anke leicht verärgert und bemerkte, dass Sandra daraufhin verbissen eine Nummer wählte.
    „ Bitte!«, bekam Anke den Hörer von der ziemlich pikierten Sandra in die Hand gedrückt.
    „ Tut mir leid«, flüsterte Anke ihrer Freundin zu, „bin etwas genervt.«
    Endlich meldete sich Marianne. Doch nachdem Anke ihr Anliegen erklärt hatte, druckste Marianne herum, als solle sie Hochverrat begehen und weigerte sich, die Nummer ihrer Schulfreundin herauszugeben. Und Ankes Gesicht wurde immer länger.
    Da stimmt doch was nicht.
    „ Was ist los Marianne. Rede doch bitte mit mir.«
    „ Ich ...«, begann Marianne zögerlich, „ich ... habe gelogen und die Freundin erfunden. Ich schäme mich, weil ich schon wieder im Popcorn war. An dem Abend habe ich Petra selbst gesehen.«
    Anke schnaufte.
    „ Das war jetzt überflüssig. Kein Mensch verurteilt dich deswegen, weil du wieder ausgehst. Hast du sonst noch etwas beobachtet? Vielleicht die schwarzhaarige Person gesehen?«
    „ Nein, ich habe extra Ausschau gehalten. Das mache ich jetzt, wenn ich da bin. Und das war eigentlich der Grund, weswegen ich wieder hingegangen bin.«
    „ Sei vorsichtig, mach keine Dummheiten, hörst du? Überlass das der Polizei.«
    Als Marianne nichts darauf sagte, fragte Anke, ob sie noch etwas mehr sagen könne.
    „ Ich habe getanzt, vielleicht zehn Minuten. Danach war Petra an der Bar nicht mehr zu sehen, und sonst habe ich sie auch den ganzen Abend nicht mehr zu Gesicht bekommen. Gegen elf Uhr bin ich heim.«
    „ Und Männer?«
    „ Petra hatte ständig Jungs um sich. Sie ist, ich meine, sie war bildhübsch, hatte immer gute Chancen. Gesehen hab ich nur die, mit denen sie sonst auch an der Bar herumsaß.«
    „ Wann hast du vor, erneut ins Popcorn zu gehen?«
    „ Wenn Sie wollen, heute Abend.«
    „ Ich will.«

20
    Anke sah ihm direkt in sein attraktives Gesicht. Ihr schien, als versteckten sich hinter seinem Dreitagebart einige frische Sorgenfalten. Seine Züge waren nicht mehr so sanft wie beim ersten Mal, als sie ihm im Krankenzimmer gegenübergestanden hatte. Sie saßen gleich vom Eingang aus links in einer gemütlichen Ecke des Gasthauses Redüttchen in der Kurfürstenallee in Bad Godesberg.
    „ Schön, dass Sie meiner Einladung gefolgt sind,« eröffnete Fabio das Gespräch. Er lächelte sie einnehmend über den Tisch hinweg an, hob das Weinglas und streckte den Oberkörper. In dem Moment umgab ihn eine Aura von Erfolg und Selbstbewusstsein.
    Ob ich das auch kann?
    Ebenfalls hob sie ihre Weinschorle, setzte sich betont aufrecht und lächelte anmutig.
     
    Nachdem sie ihre Bestellung aufgegeben hatten, lehnte Anke sich zurück und betrachtete den Mann ihr gegenüber wie ein berauschendes Gemälde. Er schien es zu genießen, stützte seinen tadellosen geraden Rücken gegen die Stuhllehne und verschränkte genüsslich die Arme vor die Brust. Sie versuchte, nun erst recht den Blick seiner feucht glitzernden, umwerfenden Augen standzuhalten, die sich in ihren festzubeißen schienen.
    Ein verlangender Augenausdruck, oder täusch ich mich ? In meinem Herzen regnet es. Brauche ich Sex?
    „ Wie geht es voran mit Ihrer Arbeit?«, fragte Fabio, verlieh seiner Stimme aber einen Ton, als wolle er nur Konversation betreiben. Anke wusste es besser.
    Aha
    „Toter Engländer oder totes Mädchen,

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