Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz
Berthold hinabrutschen, der hinter einem Baum kauerte.
„Es sind acht Bewaffnete, die näher kommen“, flüsterte Petz, „an ihrer Spitze reitet unser Freund, der Inquisitor Andreas Zöblin, gefolgt von seinem Hauptmann und dem übereifrigen Bruder Bernhard.“
„Was machen wir, Petz?“
„Es wird schwer werden, gegen so viele Männer zu kämpfen. Ich denke, wir sollten nichts unternehmen und sie vorbeiziehen lassen. Man soll das Schicksal nicht herausfordern, wenn es sich vermeiden lässt. Es ist ohnehin nicht die Richtung, in die wir wollen. Und wenn wir hinter ihnen den Weg kreuzen, wie wollen sie jemals unsere Spuren finden?“
Ohne einen für Petz und Berthold ersichtlichen Grund hielt der Trupp jedoch plötzlich an und die drei Reiter stiegen von den Pferden. Sie waren nicht mehr allzu weit entfernt, weshalb Berthold und Petz nun auf ihr Gehör angewiesen waren, wollten sie nicht eine Entdeckung riskieren. Sie drückten sich möglichst nah gegen den Wall und hielten den Atem an, als sie hörten, wie die Schritte zweier Männer durch den knirschenden Schnee näher kamen.
Einer der beiden gab erleichterte Laute von sich, die von einem Plätschern begleitet wurden. Er pinkelte in den Schnee. Der zweite ging jedoch noch ein Stück tiefer in den Wald, erklomm den Wall und begann, ebenfalls seine Blase zu entleeren. Noch während er damit beschäftigt war, fiel sein Blick nach unten, wo sich Petz und Berthold versteckt hielten. Der Soldat war sichtlich verwirrt und wusste für einen Moment nicht, was er davon halten sollte. Dann brüllte er los: „Alarm! Hier sind sie!“
„Schnell zu den Waffen!“, waren die letzten Worte des Mannes, als seine Kehle von Petz’ Schwert zerfetzt wurde. Röchelnd fiel er nach hinten vom Wall und blieb tot vor den Füßen seines erstarrten Kameraden liegen. Noch bevor dieser sein Schwert ziehen konnte, war Petz mit vier mächtigen Schritten bei ihm und schlug ihm das Schwert derart mächtig auf den Kopf, dass er ihm Helm und Schädel bis zur Nasenwurzel spaltete. Ohne einen Laut sackte der tote Körper zusammen und färbte den Schnee ringsum mit Blut.
Mit einem widerlichen Geräusch aus mahlenden Knochen und quietschendem Metall zog Petz mit einem Ruck sein Schwert aus dem Schädel, den er mit seinem linken Fuß am Boden fixierte. Er reckte die bluttriefende Waffe in die Höhe und brüllte markerschütternd in die Richtung der Verfolger: „Du wolltest uns haben, Zöblin, jetzt hast du uns! Komm her und hol mich, du Ausgeburt der Hölle im Mönchsgewand!“
Ohne seinen Blick von den Gegnern zu wenden, rief Petz zu Berthold gewandt: „Die Armbrüste, Berthold, die Armbrüste!“
Berthold verstand, sprang auf den Rücken des Walls, spannte seinen Bogen und visierte die Gruppe an, während er vorwärts ging. Zwei der Soldaten waren Schützen, die hastig ihre Armbrüste von den Pferden nahmen und sie zu spannen versuchten. Den ersten traf Berthold mit einem Schuss in die Brust. Er war sofort tot. Der zweite hatte schon einen Bolzen eingelegt, konnte sich jedoch nicht sofort entscheiden, welchen der beiden Feinde er töten sollte. Dieses kurze Zögern genügte Berthold, um blitzschnell einen zweiten Pfeil aus seinem Köcher zu ziehen, den Bogen wieder zu spannen und erneut zu zielen. Er traf den Armbrustschützen in die Schulter, welcher dadurch seinen Schuss verriss. Der eiserne Bolzen durchschnitt einige Schritte neben Berthold zischend die Luft und bohrte sich mit einem dumpfen Geräusch hinter ihm in einen Baum.
Noch ehe ein weiterer Soldat die Armbrust des ersten Schützen ergreifen konnte, sank er mit einem Pfeil im Hals röchelnd auf die Knie, um dann vornüber in den Schnee zu fallen. Berthold warf im Laufen den Bogen von sich und zog das Schwert, das ihm Petz in Babenhausen geschenkt hatte. Er war nun nah genug an der Gruppe der Verfolger. Petz war schon dabei, sich mit zwei Mann gleichzeitig zu schlagen. Aus vollem Halse brüllend hieb er wie der Leibhaftige auf die Soldaten ein, die so viel Gewalt und kämpferischer Geschicklichkeit nichts entgegenzusetzen hatten und wie Gras niedergemäht wurden.
Die durch den Kampflärm und das Getümmel erschreckten Pferde wieherten und galoppierten kopflos davon, während Andreas Zöblin und der vor Angst zitternde Bernhard es vorzogen, Hals über Kopf das Weite zu suchen. Nun waren nur noch zwei Soldaten und der Hauptmann übrig. Petz schwang spielerisch sein langes Schwert und wandte sich dem Hauptmann zu. Berthold
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