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Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Titel: Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alf Leue
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kämpfte bereits mit einem der beiden Soldaten, während sich ihm der andere von rechts näherte. Berthold parierte den Hieb, den sein Gegner von links oben ausführte, indem er sein Schwert – so wie er es von Petz gelernt hatte – hochriss und mit einer geschickten Seitwärtsbewegung, bei der er das Schwert nun steil nach unten neigte, die Wucht des gegnerischen Schlages auf die Erde lenkte. Dann zog er rückhändig seine Waffe mit aller Kraft dem Soldaten quer durch das Gesicht, der mit einem lauten Gurgeln nach rechts stürzte und auf den anderen Angreifer fiel. Einen Sprung und zwei Stiche später färbte auch dessen Blut den Schnee.
    Petz hatte mit dem Hauptmann kein so leichtes Spiel wie mit den anderen Soldaten, denn dieser verkaufte seine Haut erheblich teurer. Aber auch er brach schließlich unter den wuchtigen Hieben und Stichen fast zusammen. Petz tötete ihn mit einer Finte: Er ließ sein Schwert sinken, duckte sich unter einem Hieb seines Gegners weg und zog im Aufspringen das Messer aus dem Halfter über seinem rechten Knöchel. Einen Wimpernschlag später drang die scharfe Klinge bis zum Heft in die Brust des Hauptmannes ein, der zusammenbrach und nach einem kurzen Aufbäumen sein Leben aushauchte.
    Petz zog sein Messer aus der Brust des Toten, wischte es gemächlich an dessen Hose ab und steckte es wieder weg. Dann drehte er sich zu Berthold um, der schwer atmend um sich blickte. Wo waren Andreas Zöblin und Bernhard?
    Unweit des zertrampelten und blutbesudelten Kampfplatzes sahen sie die bizarr verdrehte Gestalt des Inquisitors neben einem Baum liegen. Bei seiner Flucht musste er wohl über seinen Habit gestolpert sein, als sich dieser im vereisten Geäst junger Buchen verfangen hatte. Dabei war er so unglücklich gegen den Baum geprallt, dass er sich das Genick gebrochen hatte.
    Blutbespritzt und vor Kampfeshitze dampfend standen Petz und Berthold vor dem Toten. Petz stieß ihn mit dem Fuß an. „Was für ein Jammer. Und wieder bin ich um den Disput mit einem Inquisitor gebracht worden. Und welch eine zynische Laune des Schicksals, dass ein verdammter Hund Gottes über seine eigene Kutte stürzt und sich dabei den Hals bricht. Und wo ist eigentlich dieser übereifrige Bruder Bernhard abgeblieben?“
    Petz blickte sich suchend um und steckte sein Schwert weg, als er einige Schritte weiter den leblosen Körper Bernhards auf dem aufgewühlten, weißbraunen Waldboden sah. Er war von den Hufen der fliehenden Pferde übel zugerichtet worden und lag mit dem Gesicht nach unten im Schnee. Aus seinem zerschmetterten Schädel sickerte langsam dunkelrotes Blut. Um ihn würde nicht einmal im Kloster Ilbenstadt jemand wirklich trauern.
    Auch Berthold steckte nun sein Schwert weg. „Wir haben es geschafft, Petz!“
    „Ja, für den Augenblick wenigstens. Zumindest unsere nahe Zukunft sieht nun wieder erheblich besser aus. Und du“, er schlug Berthold mit seiner großen Hand anerkennend auf die Schulter, „hast dich wacker geschlagen, mein Freund. Du taugst doch zu mehr als nur für seltsame Träume.“
    „Alles andere hätte auch meinen Lehrmeister beleidigt“, antwortete Berthold lächelnd.
    Augustein, der aus der Ferne das Geschrei und den Kampflärm angsterfüllt verfolgt hatte, weinte vor Freude, als er die beiden unversehrt auf sich zukommen sah. Bis auf ein paar Kratzer und blaue Flecken hatten weder Petz noch Berthold ernsthafte Blessuren davongetragen. Sie stiegen auf die Pferde und ritten über das Schlachtfeld, das mit all dem Blut einen grässlichen Anblick bot. Augustein, der sich hastig bekreuzigte, wollte die Toten bestatten, aber Petz tippte sich nur mit dem Finger an die Stirn. Dennoch einigte man sich darauf, sie hinter den Wall zu schleifen und dort zu verstecken. Als dies erledigt war, sprach Augustein für die nebeneinander liegenden Toten ein kurzes Gebet und segnete sie.
    Petz und Berthold fingen noch die drei Pferde ein, die sich wieder beruhigt hatten und zusammengedrängt im Wald standen. Vielleicht, so hofften sie, konnten sie die Tiere ja in Gelnhausen oder anderswo unterwegs zu einem guten Preis verkaufen, um ihre Reisebörse ein wenig aufzubessern.
    Als die drei den Ort des Kampfes in Richtung Gelnhausen verließen, begann es sachte zu schneien. Und schon bald hatten die Flocken die blutigen Spuren des Handgemenges gnädig mit ihrem Weiß zugedeckt.
     

     
    Gegen Nachmittag kamen die drei in Gelnhausen an. Sie durchritten ungehindert das Osttor der durch eine doppelte

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