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Schattenfeuer

Schattenfeuer

Titel: Schattenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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langsam.
    »Besessen von jungen Mädchen, davon, eine Möglichkeit zu finden, das menschliche Leben zu verlängern und dem Tod ein Schnippchen zu schlagen«, fügte Solberg hinzu. »Im Verlaufe der Jahre verschlimmerte sich sein Zustand. Nach dem Wochenende vor elf Jahren brach er den Kontakt zu mir ab -vermutlich bedauerte er es, mich in seine Geheimnisse eingeweiht zu haben. Wahrscheinlich erzählte er nicht einmal seiner Frau von Barry Hampstead. Nun, wie dem auch sei: Trotz der wachsenden Distanz zwischen uns hörte ich oft genug von Eric, um zu dem Schluß zu gelangen, daß sich seine Angst vor Tod und Verdammnis immer mehr verstärkte. Nach seinem vierzigsten Geburtstag schien er kaum mehr an irgend etwas anderes denken zu können. Ich bedaure es sehr, daß er gestern starb. Eric war ein sehr fähiger Mann, dazu in der Lage, der Menschheit bedeutende Dienste zu erweisen. Doch vielleicht ist sein Tod sogar ein Segen, denn...«
    »Ja?« fragte Julio.
    Solberg begann plötzlich zu schwitzen. »Nun, manchmal fragte ich mich, wozu sich Eric hätte hinreißen lassen können, wenn ihm ein Durchbruch bei seinen Forschungen gelungen wäre. Wenn er die Möglichkeit gefunden hätte, mit einer genetischen Manipulation die eigene Lebensspanne drastisch zu verlängern, wäre er vielleicht töricht genug gewesen, mit einem unerprobten Verfahren an sich selbst zu experimentieren, sich selbst zu einem Versuchskaninchen zu machen.«
    Sieh mal einer an, dachte Julio. Was würden Sie wohl sagen, wenn ich Ihnen mitteilte, daß Erics sterbliche Überreste gestern abend aus dem Leichenschauhaus verschwunden sind?

25. Kapitel -  Allein
    Rachael und Ben versuchten nicht, die einzelnen Blätter der Wildcard-Akte in die richtige Reihenfolge zu bringen, sammelten sie einfach ein und stopften sie in einen Müllsack, den Shadway aus der Küche holte. Er band ihn mit einem plastik--ummantelten Eisendraht zu und legte ihn in den Mercedes, unmittelbar hinter den Fahrersitz.
    Anschließend fuhren sie über den Kiesweg zum Tor, hinter dem der gemietete Ford stand. Ihre Hoffnung wurde nicht enttäuscht: Der unter dem Lenkrad des schwarzen 560 SEL baumelnde Schlüsselbund enthielt auch einen Schlüssel, mit dem sich das Tor öffnen ließ.
    Ben holte den Ford, und Rachael fuhr den Mercedes einige Meter weiter.
    Nervös wartete die junge Frau in dem schwarzen Wagen, die 32er in der einen Hand. Immer wieder ließ sie ihren Blick über den nahen Waldrand schweifen.
    Ben ging zu Fuß weiter und geriet nach wenigen Minuten außer Sicht. Er näherte sich der Stelle, wo die drei Fahrzeuge parkten, die sie zuvor auf dem Weg zur Hütte gesehen hatten. Als er zurückkehrte, trug er zwei Nummernschilder, die er rasch gegen die Kennzeichen des Mercedes austauschte.
    Dann stieg er ein und nahm auf dem Beifahrersitz Platz. »Wenn du in Vegas bist, ruf von einer öffentlichen Telefonzelle aus einen gewissen Whitney Gavis an. Die Nummer müßte im Verzeichnis stehen.«
    »Whitney Gavis?«
    »Ein alter Freund von mir. Er arbeitet für mich, kümmert sich um das Motel, von dem ich dir bereits erzählte, das Golden Sand Inn. Er war es, der mich auf das Anwesen aufmerksam machte. Er hat Schlüssel und kann dir Zutritt verschaffen. Sag ihm einfach, daß du im Apartment des Direktors unterkommen möchtest und ich dir bald folge. Übrigens: Du brauchst ihm gegenüber kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Wenn wir ihn schon in die Sache verwickeln, sollte er wenigstens wissen, worum es dabei geht und welche Gefahren drohen.«
    »Was ist, wenn er bereits von der Fahndung nach uns gehört hat?«
    »Das spielt für Whitney keine Rolle. Er hält uns bestimmt nicht für Mörder oder russische Agenten. Whit ist nicht auf den Kopf gefallen und hat einen Riecher für Unsinn. Du kannst ihm vertrauen.«
    »Wenn du meinst...«
    »Hinter dem Motelbüro gibt es eine Garage, die zwei Autos Platz bietet. Stell den Wagen unmittelbar nach deiner Ankunft darin ab. Aus den Augen, aus dem Sinn.«
    »Dein Vorschlag gefällt mir noch immer nicht besonders.« »Ich würde es ebenfalls vorziehen, wir hätten eine andere Wahl«, erwiderte Shadway. »Aber das ist nicht der Fall.
    Und das weißt du auch.« Er strich ihr mit den Fingerkuppen über die Wange und gab ihr einen Kuß.
    »Nach der Durchsuchung der Hütte machst du dich sofort auf den Weg?« fragte Rachael kurze Zeit später. »Ganz gleich, ob du einen Hinweis auf das neue Ziel Erics gefunden hast oder nicht?«
    »Ja. Ich verschwinde,

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