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Schattenfeuer

Schattenfeuer

Titel: Schattenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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und betrachtete die scharfe Schneide. Er entsann sich nicht daran, eine Axt bemerkt zu haben, als er die Hütte zusammen mit Rachael betreten hatte.
    Plötzlich fröstelte er.
    Nach der ersten Durchsuchung des Hauses hatten sie sich in die Garage begeben, um dort darüber zu sprechen, was es als nächstes zu unternehmen galt. Anschließend kehrten sie ins Haus zurück und schritten durch die Küche ins Wohnzimmer, um dort alle Blätter der Wildcard-Akte einzusammeln. Kurze Zeit später suchten sie erneut die Garage auf, stiegen in den Mercedes und fuhren zum Tor. Weder bei der ersten noch bei der zweiten Gelegenheit kamen sie an dieser Seite des Kühlschranks vorbei. War er so unaufmerksam gewesen, die Axt zu übersehen?
    Ein kaltes Etwas schien sich an Bens Rücken zu pressen und langsam zu seinem Nacken emporzukriechen.
    Es gab nur zwei mögliche Erklärungen für die Axt. Erstens: Vielleicht hielt sich Eric in der Küche auf, während Rachael und Ben sich in der Garage befanden und ihre nächsten Schritte berieten. Vielleicht hatte er das Beil hoch erhoben in der Hand gehalten, um sie bei der Rückkehr ins Haus anzu greifen und zu überraschen. Das bedeutete: Sie waren nur um Haaresbreite dem Tod entkommen. Eric hörte ihr Ge spräch, entschied sich gegen einen Überfall, entwickelte statt dessen einen anderen Plan und legte die Axt beiseite.
    Oder...
    Oder Eric betrat die Hütte erst später, nachdem er beobachtet hatte, wie sie mit dem Mercedes fortfuhren. Er stellte die Axt ab, weil er glaubte, es drohe ihm nun keine Gefahr mehr - und kurz darauf, als Ben mit dem Ford zurückkehrte, floh er überstürzt.
    Welche dieser beiden Möglichkeiten traf zu? Von der Antwort auf diese Frage hing eine Menge ab.
    Wenn sich Eric schon früher in der Hütte aufgehalten hatte, als Rachael und Ben in der Garage weilten -warum war es dann nicht zu einem Angriff gekommen?
    Im Blockhaus herrschte völlige Stille. Ben lauschte und versuchte festzustellen, ob sich in der Lautlosigkeit eine andere Präsenz verbarg.
    Nicht das geringste Geräusch. Nur das profunde Schweigen der Einsamkeit.
    Eric befand sich nicht in der Hütte.
    Ben blickte durch den Fliegenschirm und beobachtete den Wald jenseits der braunen Rasenfläche. Zwischen den Bäumen, Büschen und Sträuchern rührte sich nichts, und Shadway gewann den Eindruck, daß sich der lebende Tote auch dort nicht versteckte.
    »Eric?« fragte er laut, ohne mit einer Antwort zu rechnen. »Wohin, zum Teufel, bist du verschwunden, Eric?« Ben ließ das Gewehr sinken, war völlig sicher, daß keine
    unmittelbare Konfrontation mit Eric drohte.
    Die Stille dauerte an.
    Eine Stille, die bedrückend wirkte, sich wie ein schweres Gewicht auf Ben senkte.
    Shadway kniff die Augen zusammen, spürte plötzlich, daß er vor einer wichtigen Erkenntnis stand. Er hatte einen Fehler gemacht, einen schweren, fa talen Fehler, der nicht mehr korrigiert werden konnte. Aber was für einen? Er starrte auf die Axt neben dem Kühlschrank, verzweifelt bemüht, zu verstehen... Dann hielt er unwillkürlich den Atem an.
    »Mein Gott«, flüsterte er. »Rachael.«
    LAKE ARROWHEAD - 5 KM.
    Peake schloß zu einem Camper auf und wagte es angesichts der vielen Kurven nicht, das wesentlich langsamere Fahrzeug zu überholen. Sharp machte sich offenbar keine Sorgen darüber, Zeit zu verlieren: Er war ganz darauf konzentriert, Peakes Einverständnis für die geplante Ermordung Shadways und Mrs. Lebens zu bekommen.
    »Wenn Sie irgendwelche Bedenken haben, so überlassen Sie die Sache mir, Jerry. Natürlich erwarte ich von Ihnen, daß Sie mir im Notfall helfen -das gehört schließlich zu Ihrem Job. Aber wenn es uns ohne Schwierigkeiten gelingt, Shadway und die Frau zu entwaffnen, kümmere ich mich um den Rest.«
    Trotzdem mache ich mich der Komplizenschaft bei einem Mord schuldig, dachte Peake. Aber laut sagte er: »Nun, Sir, ich möchte Sie nicht im Stich lassen.«
    »Es freut mich, das zu hören, Jerry. Ich wäre sehr enttäuscht, wenn Sie kneifen würden. Ich meine: Ich entschied mich deshalb für Sie als Assistenten, weil ich Sie für einen verantwortungsbewußten Mann halte, dem es nicht an Mut mangelt. Und in diesem Zusammenhang möchte ich noch einmal betonen, wie dankbar unser Land und die DSA für Ihre bedingungslose Unterstützung sein werden.«
    Du hast ja nicht mehr alle Tassen im Schrank, fuhr es Peake zornig durch den Sinn. Du bist ja völlig ausgerastet.
    »Sir«, sagte er, »ich möchte mich keineswegs auf

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