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Schattenfeuer

Schattenfeuer

Titel: Schattenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Blätter der Wildcard-Akte in einen Müllsack stopften.
    Als sie anschließend zurückkehrten, war Shadway sehr in Eile gewesen, darauf bedacht, die Hütte so schnell wie möglich zu verlassen - bevor Eric auftauchte oder die Polizei eintraf. Aus diesem Grund übersah er die Fußabdrücke. Es gab auch gar keinen Anlaß für ihn, dort nach Spuren Ausschau zu halten, wo sie erst vor wenigen Minuten gesucht hatten. Wie konnte ein Mann mit verheerenden Hirnverletzungen zu einer derartigen Schläue fähig sein? Ben dachte an die Mäuse im Laboratorium, an die verwirrten, geistig und emo tional destabilen Versuchstiere... Nein, es gab keinen Grund, sich irgendeinen Vorwurf zu machen. Unter den gegebenen Umständen war die Entscheidung richtig gewesen, Rachael mit dem Mercedes fortzuschicken. Er hatte nicht wissen können, daß sich außer ihr noch jemand im Wagen befand...
    Shadway stellte sich vor, wie Eric in der Küche wartete, bewaffnet mit einer Axt, wie er ihr Gespräch in der Garage belauschte und zu dem Schluß gelangte, endlich eine Chance zu bekommen, mit Rachael abzurechnen. Ben nickte langsam. Der... Zombie hatte sich neben dem Kühlschrank versteckt, bis sie das Wohnzimmer erreichten, schlich rasch in die Garage, nahm den Schlüsselbund an sich, öffnete den
    Kofferraum, schob den Zündschlüssel wieder ins Schloß, stieg ins Gepäckfach des Wagens und ließ die Klappe zufallen.
    Wenn unterwegs ein Reifen platzte und Rachael den Kofferraum öffnete... Oder wenn Eric irgendwo in der Wüste beschloß, die hintere Trennwand zu lösen und in den Fond zu klettern...
    Panik rumorte in Shadway und ließ ihn am ganzen Leib erbeben. Mit einem jähen Ruck drehte er sich um, verließ die Garage und stürmte zum gemieteten Ford vor der Hütte.
    Jerry Peakes Blick fiel auf einen rot-weißen Eisenhahn, der auf einem Gerüst mit insgesamt zehn Briefkästen befestigt war. Daraufhin nahm er den Fuß vom Gas, bog von der Hauptstraße ab und setzte die Fahrt über einen steil am Hang emporführenden Weg fort.
    Sharp hatte unterdessen beide 38er mit Schalldämpfern versehen und nahm zwei volle Ersatzmagazine aus dem Aktenkoffer. Das eine steckte er selbst ein, und das zweite legte er neben die Pistole auf der Mittelkonsole. »Ich bin wirklich froh, daß ich bei dieser Sache auf Sie zählen kann, Jerry.«
    Peake fühlte sich innerlich hin und her gerissen. Nichts lag ihm ferner, als einen kaltblütigen Mord zu begehen. Doch andererseits... Wenn er Sharp aufzuhalten versuchte, war seine Karriere in der DSA beendet, bevor sie noch richtig begonnen hatte.
    »Gleich müßte der Asphaltweg in Kies übergehen«, sagte Sharp und sah erneut auf den Zettel, der von Sarah Kiels Va ter stammte.
    Trotz seiner jüngsten Erkenntnisse und des Vorteils, den er von ihnen erwartete, wußte Peake nicht, wie er sich jetzt verhalten sollte. Er sah keinen Ausweg, der es ihm erlaubte, sowohl die Selbstachtung zu wahren als auch seine berufliche Laufbahn zu schützen. Als er den Wagen am Hang emporsteuerte, tiefer hinein in den dunklen Wald, verwandelte sich das Unbehagen in ihm in Furcht. Zum erstenmal seit Stunden fühlte er sich hilflos.
    »Kies«, stellte Anson Sharp fest und deutete nach vorn. »Jetzt ist es nicht mehr weit.« Er beugte sich vor und starrte durch die Windschutzscheibe.
    Nach einer Weile fügte der hochgewachsene Mann hinzu: »Und dort... das Tor. Himmel, es steht offen! Parken Sie davor.«
    Jerry Peake hielt an und schaltete den Motor aus.
    Es schloß sich nicht die Stille an, mit der er gerechnet hatte. Als das Brummen erstarb, vernahm er ein donnern des Röhren von weiter oben.
    »Ein anderer Wagen nähert sich«, knurrte Sharp, griff nach seiner Pistole und stieß die Beifahrertür auf. Etwa zweihundert Meter weiter vorn kam ein blauer Ford in Sicht und raste ihnen mit hoher Geschwindigkeit entgegen.
    Während der Mann im fleckigen Overall den Tank des Mercedes mit unverbleitem Super füllte, schob Rachael einige Meter entfernt Münzen in den Eingabeschlitz eines Getränkeautomaten und wählte eine Coke.
    »Nach Vegas unterwegs?« fragte der Tankwart.
    »Ja.«
    »Dachte ich mir schon. Ich tippe fast immer richtig, wenn's um die Reiseziele meiner Kunden geht. Sie haben ein gewisses Vegas-Flair. Hören Sie: Sie sollten es dort ein mal mit dem Roulette versuchen. Vierundzwanzig. Diese Zahl fällt mir ein, wenn ich Sie ansehe. Okay?«
    »Na schön. Vierundzwanzig.«
    Er hielt die Coke, während Rachael ihre Handtasche öffnete und

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